Binokel ist ein regionales Kartenspiel aus dem württembergischen Raum und ist von daher auch stets nur mit dem württembergischen deutschen Blatt zu spielen.
Entstanden ist es aus den französischen Kartenspielen Bézigue und Cinq-Cents. Es wird auch in den Vereinigten Staaten gespielt, und ist dort unter dem Exonym Pinochle bekannt. Obwohl Binokel ein "Kneipenspiel" ist, wird es doch überall nach den gleichen Regeln gespielt. Man kann Binokel zu dritt oder zu viert spielen. Beim Dreierspiel spielen alle gegeneinander, während beim Spiel zu viert zwei Parteien gebildet werden, wobei die gegenübersitzenden Spieler jeweils zusammenspielen (Kreuzbinokel).
In einer ersten Phase wird gereizt, wobei man versucht vorherzusagen, wie viele Augen man mindestens erzielen wird. Derjenige, der am meisten Augen angesagt hat, bekommt das Spiel und darf die Trumpffarbe bestimmen.
In einer zweiten Phase werden Kombinationen gemeldet. Dies beinhaltet vier gleiche Karten unterschiedlicher Farbe, Familien, Paare (König und Ober gleicher Farbe), den Binokel (Schippen-Ober und Schellen-Unter) sowie die Trumpf-7 (Diß).
In einer dritten Phase werden Stiche gemacht, wobei Trumpf- und Stichzwang gilt. Wer den letzten Stich bekommt, erhält 10 Punkte extra.
Der Name kommt vermutlich aus dem Italienischen 'bin oculi' = zwei Augen, weil mit einem doppelten Blatt (2x24 Karten) gespielt wird.