Ulrich Gäbler (* 3. September 1941 in Villach in Kärnten, Österreich) ist evangelisch-lutherischer Theologe und Kirchenhistoriker und sowohl Autor als auch Herausgeber kirchengeschichtlicher Fachliteratur vor allem zur Reformationsgeschichte der Schweiz und zur Geschichte des Pietismus in Nordeuropa und in den Vereinigten Staaten von Amerika. Er war an der Hochschulreform in Österreich und in der Schweiz beteiligt.
Leben
Ulrich Gäbler ist geborener Österreicher und als einer von vier Söhnen des Holzkaufmanns Gerhardt Gäbler (1907-1974) und dessen Ehefrau Erna Gäbler geborene Herrlich (1909-1996) im Gailtal in Fürnitz aufgewachsen. Er studierte in Wien und Zürich Theologie. Dann promovierte und habilitierte er an der Universität Zürich.
Von 1979 bis 1989 wirkte er als ordentlicher Professor für Kirchengeschichte an der Freien Universität Amsterdam. 1986 lehrte er als Gastprofessor an der Harvard University in Cambridge, USA. Von 1989 an war er Inhaber des Lehrstuhls für Neuere Kirchengeschichte und Dogmengeschichte an der Universität Basel und von 1998 bis 2006 Rektor der Universität Basel. Nach Einschätzung der Universität Basel genießt er als Kirchenhistoriker international hohes Ansehen[1].
Seit 2004 ist er Mitglied des Universitätsrats der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Als Experte und Berater hat er wesentlich zur Neufassung des Universitäts- und Hochschulgesetzes seines Heimatlandes Österreich beigetragen. Im Jahr 2006 ist er vom österreichischen Bundespräsidenten Heinz Fischer mit dem Grossen Goldenen Ehrenzeichen der Republik Österreich für seine Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet worden. Das Ehrenzeichen wurde ihm im Rahmen einer Feier am Montag, 13. November 2006, durch den österreichischen Botschafter Aurel Saupe in Bern überreicht.[2].
Er ist verheiratet und hat 2 Söhne und eine Tochter. Seinen Ruhestand als Professor Emeritus verbringt er in der Wahlheimat Schweiz in Basel und in seinem Geburtsland Österreich in dem Dorf Görtschach im Gailtal von Kärnten.
Ulrich Gäbler wurde 1941 in Villach (Kärnten) geboren und studierte in Wien und Zürich Theologie. Er promovierte und habilitierte an der Universität Zürich. Von 1979 bis 1989 war er ordentlicher Professor für Kirchengeschichte an der Freien Universität Amsterdam. 1986 lehrte er als Gastprofessor an der Harvard Universität in Cambridge (USA). Seit 1989 war Ulrich Gäbler Ordinarius für Neuere Kirchengeschichte und Dogmengeschichte an der Universität Basel. 1996 wählte ihn die Regenz zum Rector designatus. Von 1998 bis 2006 stand er der Universität Basel als Rektor vor. Ulrich Gäbler geniesst als Kirchenhistoriker international hohes Ansehen.
Ehrungen
- Dr. h.c.
- 13. November 2006 Grosses Goldenes Ehrenzeichen der Republik Österreich
Quellen
- ↑ Quelle: .
- ↑ Quelle: 13.11.2006 Hohe Auszeichnung für alt Rektor Ulrich Gäbler.
Primärliteratur
- Eigene Werke
- Ulrich Gäbler: Die Kinderwallfahrten aus Deutschland und der Schweiz zum Mont-Saint-Michel 1456-1459. In: Zeitschrift für schweizerische Kirchengeschichte 63 (1969), 221-331. Paulusdruckerei Freiburg, 1969. Zugl.: Zürich, Univ., Diss., 1968
- Ulrich Gäbler: Huldrych Zwingli im 20. Jahrhundert. Forschungsbericht und annotierte Bibliographie 1897 - 1972. Habilitationsschrift. Theologischer Verlag Zürich, 1975. ISBN 3290113531
- Ulrich Gäbler, Erland Herkenrath: Heinrich Bullinger, 1504-1575: Gesammelte Aufsätze zum 400. Todestag. Theologischer Verlag, Zürich 1975. ISBN 3290146073
- Ulrich Gäbler: Consensus Tigurinus. In: Theologische Realenzyklopädie 8 (1981), S. 189–192
- Ulrich Gäbler: Johannes Bünderlin. Band 3 in: Bibliotheca Dissidentium. Repertoire des non-conformistes religieux des seizieme et dix-septieme siecles. Edite par Andre Seguenny. Biographie et bibliographie des oeuvres dissidentes et etat de la recherche sur eux. Wolfgang Schultheiss, von Werner Bellardi. Theobald Thamer, by Irena Backus. Bibliotheca bibliographica Aureliana, 93. Baden-Baden 1982.
- Ulrich Gäbler: Huldrych Zwingli. Eine Einführung in sein Leben und sein Werk. Beck'sche Elementarbücher. Beck, München 1983. ISBN 3-406-09594-1 und ISBN 3-406-09593-3 (= Evangelische Verlagsanstalt Berlin 1985); TVZ Zürich 20043. ISBN 3-290-17300-3. Englische Übersetzung: Huldrych Zwingli. His Life and Work. Übersetzung von Ruth C.L. Gritsch. Fortress Press, Philadelphia, 1986.
- Ulrich Gäbler: "Auferstehungszeit". Erweckungsprediger des 19. Jahrhunderts. Sechs Porträts. Porträts von Charles Grandison Finney, Thomas Chalmers, Adolphe Monod, Isaäc da Costa, Aloys Henhöfer, Dwight Lyman Moody. C.H. Beck Verlag, München, 1991. ISBN 3406351573
- Ulrich Gäbler, Martin Sallmann: Huldrych Zwingli. Leben und Werk. Theologischer Verlag Ag, 2004. ISBN 3290173003.
- Herausgegebene Werke
- Martin Brecht (Autor), Klaus Deppermann (Autor), Ulrich Gäbler (Autor): Geschichte des Pietismus 4 Bände. Band 1: Der Pietismus vom siebzehnten bis zum frühen achtzehnten Jahrhundert. Band 2: Der Pietismus im achtzehnten Jahrhundert. Band 3: Der Pietismus im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert. Band 4: Glaubenswelt und Lebenswelten. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1995-2003. Band 1 (1995): ISBN 3-525-55343-5 . Band 2 (1995): ISBN 3-525-55347-1 . Band 3 (2000): ISBN 3-525-55348-X . Band 4 (2003) ISBN 3-525-55349-7
- Friedhelm Winkelmann: Die östlichen Kirchen in der Epoche der christologischen Auseinandersetzungen. Hrsg. unter Mitarb. v. Ulrich Gäbler. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig (3. Aufl.) 1980.
- Martin Brecht, Friedrich de Boor und Rudolf Dellsperger: Pietismus und Neuzeit, ein Jahrbuch zur Geschichte des neueren Protestantismus, im Auftrag der Historischen Kommission zur Erforschung des Pietismus, herausgegeben von Martin Brecht, Friedrich de Boor, Rudolf Dellsperger, Ulrich Gäbler, Hartmut Lehmann, Arno Sames, Hans Schneider und Johannes Wallmann, Band 17, Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht 1991. ISBN 3525558899.
- Ulrich Gäbler, Gert Haendler, Johannes Schilling, Karl M. Fischer: Kirchengeschichte in Einzeldarstellungen. 36 Bde. Evangelische Verlagsanstalt Leipzig (ab 1985).
- Aufsätze (in Auswahl)
- Ulrich Gäbler: Der "Kinderkreuzzug" vom Jahre 1212. In: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte (ZSG) Nr. 28, 1978. S. 1-14. (Digitalisat)
- Rektoratsreden
- Ulrich Gäbler: Religion und Schweizerische Eidgenossenschaft. (Basler Universitätsreden, 95. Heft). Schwabe, Basel 1998.
- Ulrich Gäbler: Die Universität ist keine Dressuranstalt. (Basler Universitätsreden, 97. Heft). Schwabe, Basel 1999.
- Ulrich Gäbler: Wissenschaft als Dialog. (Basler Universitätsreden, 98. Heft). Basel : Schwabe, 2000. ISBN 3-7965-1486-3
- Ulrich Gäbler: Die Basler Universität im Wandel. (Basler Universitätsreden, 99. Heft). Schwabe, Basel 2001. ISBN: 3-7965-1487-1.
- Ulrich Gäbler: Zeiten des Endes - Ende der Zeiten? (Basler Universitätsreden, 100. Heft). Schwabe, Basel 2002. ISBN: 3-7965-1488-X
- Ulrich Gäbler: Hochschulmedizin wohin? Die Medizinische Fakultät in der Universität. (Basler Universitätsreden, 102. Heft). Schwabe, Basel 2004
- Ulrich Gäbler: Wiederkehr der Religion? (Basler Universitätsreden, 103. Heft). Schwabe, Basel 2005.
Sekundärliteratur
- Festschrift für Ulrich Gäbler
- Thomas K. Kuhn, Martin Sallmann(Hrsg.): Religion in Basel. Ein Lese- und Bilderbuch. Ulrich Gäbler zum 60. Geburtstag. Schwabe & Co., Basel 2001.
Weblinks
[1].
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Personendaten | |
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NAME | Gäbler, Ulrich |
KURZBESCHREIBUNG | Theologe und Professor |
GEBURTSDATUM | 3. September 1941 |
GEBURTSORT | Villach) |
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