Copa del Rey
Die Copa del Rey (span. für Königspokal) ist der spanische Fußball-Pokal. Allerdings gibt es Wettbewerbe um Copas del Rey auch in den meisten anderen Sportarten. Im spanischen Damenfussball wird um die Copa de la Reina (Königin-Pokal) gespielt.
Das Turnier um den spanischen Pokal für Herrenmannschaften im Vereinsfußball wird seit 1902 ausgetragen. Die wechselnde Benennung des Pokals spiegelt hierbei den Verlauf der spanischen Geschichte wider. Im Gründungsjahr wurde das Turnier anlässlich der Übernahme der Amtsgeschäfte durch König Alfons XIII. um die Copa del Ayuntamiento de Madrid (Pokal der Stadt Madrid) ausgetragen. Der Turniersieger Vizcaya de Bilbao behielt den Pokal. Für das zweite Turnier 1903 wurde ein neuer Pokal gestiftet, der offiziell Copa de S.M. El Rey Alfonso XIII hieß. Nach der Ausrufung der Zweiten Republik und der Abdankung Alfons XIII. (1931) wurde der Pokal seit 1933 Copa del Presidente de la República (Pokal des Präsidenten der Republik) genannt. Während des Bürgerkriegs wurde 1937 und 1938 kein Turnier ausgetragen. Nach dem Sieg der antirepublikanischen Partei um Francisco Franco im Bürgerkrieg wurde der Pokal 1939 als Trofeo de S.E. El Generalísimo, seit 1940 als Copa de S.E. El Generalísimo ausgespielt. Nach dem Tod Francos während der Pokalsaison 1975/76 wird der Pokal seit der Saison 1976/77 als Copa de S.M. El Rey Don Juan Carlos I ausgespielt.
Das Turnier um die Copa del Rey wird im k.o.-System mit einer Partie pro Pokalrunde ausgetragen. Zur Teilnahme sind alle Vereine der ersten beiden spanischen Ligen (Primera und Segunda División) sowie die besten Mannschaften der viergliedrigen dritthöchsten Spielklasse (Segunda B) und die Meister der regionalen vierten Spielklassen (Tercera División) berechtigt.
Rekordsieger ist der FC Barcelona mit 24 Pokalgewinnen. Athletic Bilbao hat den Pokal 23 Mal gewonnen, Real Madrid 17 Mal, Atlético Madrid neunmal. Der FC Valencia und Real Saragossa waren jeweils sechsmal siegreich. Amtierender Pokalsieger ist die Mannschaft Real Saragossa, die am 17. März 2004 in Barcelona gegen Real Madrid mit 3:2 nach Verlängerung gewann. Das Finale 2005 bestreiten am 11. Juni CA Osasuna und Betis Sevilla. Es wird im Vicente-Calderón-Stadion in Madrid stattfinden.
Das Endspiel wird jedes Jahr in einem anderen Stadion ausgetragen, jedoch überproportional häufig in Madrid. In den Jahren 1910 und 1913 wurden zwei Turniere um die Copa del Rey ausgerichtet, jeweils eines von der Federación Española de Fútbol und eines von der Unión Española de Clubs de Fútbol. Die tatsächliche Trophäe, um den derzeit gespielt wird, ist der zwölfte Pokal seit Bestehen des Wettbewerbs. Neben dem Pokal von 1902 gingen folgende Pokale in den Besitz von Vereinsmannschaften über: der zweite Pokal 1907 an Real Madrid für drei Siege in Folge, der dritte Pokal 1916 an Athletic Bilbao für drei Siege in Folge, der vierte Pokal 1928 an den FC Barcelona für fünf Siege seit 1917, der fünfte Pokal 1932 an Atlético Madrid für drei Siege in Folge, der sechste Pokal bzw. der nur einmal angespielte Trofeo del Generalísimo 1939 an den FC Sevilla, der siebte Pokal 1945 an Athletic Bilbao für drei Siege in Folge, der achte und neunte Pokal 1953 bzw. 1971 an den FC Barcelona für drei Siege in Folge bzw. fünf Siege seit 1954, der zehnte Pokal 1976 an Atlético Madrid aufgrund des Regimewechsels und der Umbenennung des Wettbewerbs, der elfte Pokal 1990 an den FC Barcelona für fünf Siege seit 1972.
Die Sieger und Finalisten seit 1902 sind:
* = Turnier der Unión Española de Clubs de Fútbol