Haushuhn | ||||||||||
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Allgemein
Das Haushuhn (Gallus gallus domesticus) ist eine Zuchtform des Bankivahuhns, eines Wildhuhns aus Südostasien, und gehört zur Familie der Fasanenartigen (Phasianidae).
Als Haustier wird das Huhn in vielen Rassen mit verschiedenen Form-, Merkmals- und Farbvarianten gezüchtet. Zur Zeit werden im Europa(Rassegeflügel)standard über 180 bekannte Rassen und Farbenschläge unterschieden. Über die ganze Erde werden noch viele andere Rassen gezüchtet. Es gibt verschiedene Eierfarben z.Beispiel: weiß,braun,grün,rot.
In der gewerblichen Fleisch- und Eierproduktion werden meist Hybridrassen genutzt. (siehe Geflügel)
In der Schweiz werden gebratene Hühner als Poulet bezeichnet.
Aussehen
Das Haushuhn (männl. Hahn, weibl. Henne, Jungtier Küken, Küken führende Henne Glucke, kastrierter Hahn Kapaun) wiegt etwa 1,5 bis 5 kg je nach Rasse. Bei Tieren der gleichen Rasse oder Abstammung ist der Hahn bis zu 1 kg schwerer als die Henne. Daneben gibt es die Zwergrassen, die zwischen 500 und 1200 Gramm wiegen.
Als besonderes Merkmal ist der rote Kamm (Kammhühner, Gallus), der verschiedene Formen haben kann (Stehkamm, Rosenkamm, Erbsenkamm, ...), zu sehen. Beim Hahn ist der Kamm größer als bei der Henne.
Der Hahn besticht auch durch seinen sichelförmigen Schwanz.
Die Läufe (der sichtbare Teil der Beine, eigentlich der Fuß) ist meist unbefiedert. Es gibt aber Rassen mit Fußbefiederung (einige Federchen bis zu längeren Federn an den Zehen). 3 Zehen sind nach vorne gerichtet, die 4. Zehe nach hinten. Einige Rassen haben 5 Zehen, d.h. 2 Zehen nach hinten.
Ausgewachsene Hähne haben über der/den Hinterzehe(n) einen Sporn, der als Waffe bei Angriffen dient. Dieser Sporn kann bei älteren Tieren ziemlich lang und spitz werden.
Der laute "Kikeriki"-Schrei (das Krähen) des Hahnes wird von manchen Menschen als störend oder nervend empfunden. Meist kräht der Hahn morgens bei beginnendem Sonnenaufgang, gegen Mittag und gegen Abend. Aber auch zu jeder anderen Tageszeit kann er krähen.
Es gibt eine große Vielfalt von Farben und Zeichnungsmustern des Federkleides. Auch besondere Federbildungen (Seidenhuhn, Strupphühner). Der Hahn hat ein farbenprächtigeres Federkleid. Das Huhn wechselt das Federkleid jährlich im Herbst (Mauser). Im neuen Herbstgefieder sieht das Huhn am schönsten aus. Über das Jahr leidet das Federkleid besonders durch den Tretakt des Hahnes. Hennen in Herden, die von vitalen Hähnen geführt werden, sind im Sommer oft fast nackt auf Rücken und Kopf.
Da das Huhn auf Grund der fehlenden Überschneidung der Blickfelder seiner Augen nicht räumlich sehen kann, ist es dazu gezwungen, seine Umgebung durch schnelles Vor- und Zurückbewegen des Kopfes wahrzunehmen.
Verhalten
Im natürlichen Lebensraum fressen Hühner Körner, Würmer, Insekten und sogar Mäuse, kurz alles, was ihnen fressbar erscheint.
Nimmt man dem Haushuhn täglich das gelegte Ei weg, so kann es im Jahr ca. 250 bis 300 Eier legen (Legerassen). Sprichwörtlich geworden ist die so genannte Hackordnung der Hühner. In den sogenannten Legehennenbatterien ist das Sozialverhalten gestört und das Tier leidet u.a. wegen des Platzmangels und weil es seinen Scharrtrieb nicht befriedigen kann.
Krankheiten, Schädlinge und deren Behandlungs- und Bekämpfungsmethoden
Neben der Geflügelpest können Milben und Fußräude auftreten. Es treten außerdem Missbildungen wie die Abrachie - das Fehlen der Flügel - auf, die vererbt werden.
Geschichte
Knochenfunde in China deuten darauf hin, dass bereits im 6. Jahrtausend v. Chr. eine erfolgreiche Domestizierung stattgefunden hat. Gesicherte Nachweise werden auf 2500 bis 2100 v. Chr. datiert und stammen aus dem Industal. Auf schwarzfigurigen griechischen Vasen sind Hühner relativ häufig abgebildet, sie wurden vermutlich hauptsächlich zum Hahnenkampf gehalten.
Die ersten Funde in Mittel-Europa stammen aus der frühen Eisenzeit (Hallstattkultur) von der Heuneburg bei Hundersingen. Auch aus Spanien sind eisenzeitliche Hühnerreste bekannt, hier erfolgte die Einführung vermutlich durch die Phönizier. Aus dem 5./4. Jahrhundert v. Chr. stammen Funde aus der Schweiz (Gelterkinden und Möhlin). Eine weite Verbreitung im europäischen Raum fand das Haushuhn jedoch erst seit den Römern, die als erste Europäer begannen, Hühner im großen Stil als Eier- und Fleischlieferanten zu züchten.
Molekularbiologische Untersuchungen machen wahrscheinlich, dass das Haushuhn (G. g. domesticus) aus dem Burma-Bankivahuhn (G. g. gallus) entstanden ist.
Einige Unterrassen
bei Rassegeflügelzüchtern einfach "Rassen" genannt. Diese Rassen werden nach den Bestimmungen von Rassestandards gezüchtet. Fast alle Rassen gibt es auch in Zwergrasse.
In anderen Ländern auf allen Kontinenten gibt es weitere Rassen.
Siehe auch
Literatur
- N. Benecke, Der Mensch und seine Haustiere. Die Geschichte einer jahrtausendealten Beziehung (Stuttgart 1994) ISBN 3806211051
- W. Herre/M. Röhrs, Haustiere - zoologisch gesehen (Stuttgart 1989) ISBN 3437301497
- F. E. Zeuner, Geschichte der Haustiere (München 1967) ISBN B0000BUB5T
- Akishinonomiya, F. et al. 1996: Monophyletic origin and unique dispersal patterns of domestic fowl. - Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 93: 6792-6795.
Weblinks
- Entente Européenne d'aviculture et de cuniculture (Europäischer Verband für Kaninchen-, Geflügel-, Tauben- und Caviazucht)
- Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter e.V.
- WDR Fernsehen "Wer war zuerst da, das Huhn oder das Ei?"
- http://www.huehner-info.de/index.html Hühner-Info]