Pöbel

Synonym zum Ausdruck "gemeines Volk" mit negativ behafteter Konnotation
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Pöbel ist ein abschätziger, pejorativer Ausdruck für das „gemeine Volk“. Der Begriff wird heutzutage nur noch wenig verwendet.

Herkunft und Verwendung

Der Begriff Pöbel (mhd. povel, bovel) wurde im Mittelalter aus dem Altfranzösischen (poble) entlehnt, welches Diener oder einfache Leute bezeichnete. Dieses altfranzösische Wort geht etymologisch ebenso wie das damals koexistierende pueble, pueple „Volk“ auf das lat. populus „Volk“ zurück.

Mit dem Wort „Pöbel“ wurde gewöhnlich ein Mangel an Kultur, Kultiviertheit, Stil, Feingefühl oder „Sinn für Höheres“ unterstellt.

Daran schließt sich das Verb „(an)pöbeln“ an, also ein Verhalten, das aus eben jenem Mangel an Feingefühl entspringt. In der Art des gemeinen Volkes zielt es darauf ab Konflikte nicht durch zivilisierte Verhandlungen oder Zurückhaltung, also durch Anstand zu lösen, sondern durch provozierende Beweise der Stärke den Kontrahenten in der Öffentlichkeit zu Demutsgesten zu bewegen.

Eine Zunahme an Bildung und Wohlstand hat diese Verhaltensstrategie, die noch bis weit in die zweite Hälfte des vorigen Jahrhunderts als milieuspezifisches Verhaltensmuster zu erkennen war, kontinuierlich zurückgedrängt. Heutzutage ist die Pöbelei eher ein typisches Verhalten unter Jugendlichen und Heranwachsenden. Eine weitere auch heute noch vorhandene typische Sphäre von Pöbeleien in der Öffentlichkeit sind gegenseitige Provokationen zwischen unterschiedlichen, konträren Gruppen etwa Alt und Jung, Deutschen und Ausländern oder bei Betrunkenen.

Die Pöbelherrschaft wird als Ochlokratie bezeichnet.

verwandte Begriffe

Siehe auch

Wikiquote: Pöbel – Zitate