Afghanistan (Paschtu/Persisch: افغانستان Afghanistan bzw. Afghânestân), ist ein Staat in Zentralasien, der an den Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, China und Pakistan grenzt. Afghanistan ist das sechstärmste Land der Erde.
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Amtssprache | Paschtu, Persisch (Dari) | ||||
Hauptstadt | Kabul | ||||
Staatsform | Islamische Republik | ||||
Staatsoberhaupt und Regierungschef | Hamid Karzai | ||||
Fläche | 647.500 km² | ||||
Einwohnerzahl | 28.513.677 (Juli 2004) | ||||
Bevölkerungsdichte | 44,0 Einwohner pro km² | ||||
Lebenserwartung | 44,5 Jahre | ||||
Währung | Afghani | ||||
Zeitzone | UTC +4,5 | ||||
Nationalhymne | Soroud-e-Melli | ||||
Kfz-Kennzeichen | AFG | ||||
Internet-TLD | .af | ||||
Vorwahl | +93 | ||||
![]() Detaillierte Landkarte (Stand 2002) |
Geographie
Afghanistan ist ein Binnenland mit strategischer Bedeutung in der Region.
Das Land ist größtenteils Gebirgsland. Weniger als 10 % der Landesfläche liegen unterhalb von 600 m. Die Gebirge des Hindukusch (bis 7.500 m Höhe) und des Sefid Kuh erstrecken sich über weite Teile des 652.090 km² großen Landes.
Größere Städte sind Kabul (als Agglomeration 2,1 Mill. Ew.), Kandahar (339.200 Ew.), Mazar-e-Sharif (239.800 Ew.), Herat (166.600 Ew.), Dschalalabad (158.800 Ew., 2002) und Kundus (118.000 Ew., 2003).
Siehe auch: Liste der Städte in Afghanistan
Topographie
Im Südwesten befindet sich eine abflusslose Ebene mit dem Hilmendsee an der Grenze zum Iran. Sein wichtigster Zufluss ist der Hilmend, der im Osten des Landes nahe der Hauptstadt Kabul entspringt. Weitere Städte sind Kandahar, Kundus, Herat, Mazar-e Scharif, Baghlan und Jalalabad. Afghanistan besitzt ein kontinentales Klima mit heißen Sommern und sehr kalten Wintern.
Afghanistan ist vor allem ein Gebirgsland. Nur im Norden liegen Ebenen am Amudarja und im Südwesten kleinere wüstenartige Becken. Der Nordosten wird vom Hindukusch durchzogen. Zwischen dem Becken von Kabul und dem nördlichen Landesteil besteht seit 1964 eine winterfeste Straßenverbindung über den Gebirgskamm mit einem fast 3 km langen Tunnel (Salangpass-Straße).
Der südliche Hindukusch fällt steil in die Landschaft Nuristan ab, die teilweise noch von Nadelwäldern bedeckt ist. Die Landschaften zwischen der Hauptstadt Kabul und dem Khaiberpass an der Grenze zu Pakistan sind der politische und wirtschaftliche Kernraum des Landes. Siedlungskern im westlichen Afghanistan ist die Stadt Herat. Das südliche und südwestliche Afghanistan besteht aus Wüsten und Halbwüsten. Es wird nur vom Hilmend durchflossen, der der längste afghanische Fluss ist. Der Hilmend endet in den Salzseen von Sistan an der Grenze zum Iran. Östlich des Hilmend liegt die Wüste Rigestan („Sandland“) und westlich des Hilmend die vorwiegend aus Schotter und Lehmflächen bestehende Dascht-e Margoh.
Klima
Der Binnenstaat Afghanistan liegt inmitten eines Trockengürtels, dessen klimatische Gegebenheiten durch die Oberflächenstruktur des Landes stark abgewandelt werden. Charakteristisch sind kontinentalklimatisch starke Schwankungen der Temperatur während des Tages und der Nacht und zwischen den Jahreszeiten. Die winterlichen Westwinde bringen meist mäßige Niederschläge, während die Sommer ausgeprägt trocken sind und nur im äußersten Südosten der Monsun für Regen sorgt.
Klimatisch gehört der Süden des Landes bereits zu den wärmeren Subtropen, in denen der Anbau von Dattelpalmen möglich ist. Darüber hinaus ist Afghanistan neben Myanmar das Land mit dem größten Opiumanbau der Erde.
Bevölkerung
Ethnien
Afghanistan ist ein Vielvölkerstaat und Minoritätenmosaik, wobei sich jedoch aus historischen Gründen die Paschtunen häufig als Staatsvolk fühlen. Das Land hatte 2004 etwa 28,5 Millionen Einwohner. Die Einteilung nach ethnischen Gesichtspunkten ist nicht immer eindeutig, so dass sprachliche, religiöse und auf äußeren Körpermerkmalen beruhende Kriterien sich überschneiden, wie etwa bei den „mongolischen“ Hazara. Die folgenden Prozentangaben sind nur eine grobe Schätzung und geben nur die wahrscheinliche Bevölkerungsaufteilung wieder.
- Paschtunen, die ethnischen Afghanen, sind die Begründer und Namensgeber des Landes. Sie machen ca. 40 % der Bevölkerung aus.
- Den Paschtunen zugeordnet sind u.a. mehrere Nomadenstämme, allen voran die Kuchi mit rund 5 Millionen Vertretern. Diese wurden durch Artikel 14 der Afghanischen Verfassung besonders geschützt und mit Mitspracherechten ausgestattet.
- Tadschiken, inkl. Qizelbash, sind die ursprünglich persische Bevölkerung der Region. Sie machen ca. 30 % der Bevölkerung aus.
- Hazara, die Nachkommen der Armee Dschingis Khans, sind heute persisch-sprachig und stellen ca. 20 % der Bevölkerung.
- Usbeken, eines der vielen Turkvölker Zentralasiens, stellen ca. 5 % der Bevölkerung.
- daneben existieren noch mehrere kleinere Gruppen von u. a. Aimaken, Nuristani und Belutschen.
78 % der Bevölkerung leben auf dem Land und nur 22 % in der Stadt.
Sprachen
In Afghanistan werden schätzungsweise mehr als 20 verschiedene Sprachen und über 200 verschiedene Dialekte gesprochen. Von diesen wurden durch die große Ratsversammlung Loja Dschirga Paschto und Persisch als offizielle Landes- und Regierungssprachen bestätigt.
Neupersisch, in Afghanistan Dari genannt, ist die Mehrheitssprache [1] und, seit der Gründung Afghanistans durch Ahmad Shah Durrani, auch Amtssprache des Landes. Mehr als die Häfte der Bevölkerung Afghanistans (hauptsächlich Tadschiken, Hazara, Aimaken, aber auch sehr viele Paschtunen) spricht Persisch als Muttersprache, welche insgesamt als lingua franca des Landes angesehen werden kann. Persisch ist zudem die Sprache der Bevölkerung der Hauptstadt Kabul. Sie dient nicht nur als Regierungs- und Witschaftssprache, sondern auch als Kommunikationssprache zwischen jene Volksgruppen, die nicht eine der beiden Landessprachen als Muttersprache sprechen.
Paschto (Afghanisch), die Sprache der Paschtunen, ist seit 1964 Amtssprache. So wird traditionellerweise die Nationalhymne Afghanistans seit Anfang des 20. Jahrhunderts nur in Paschto gesungen. Auch militärische Titel sind der Sprache der Paschtunen entnommen. Trotzdem konnte sich Paschto bisher nicht als Staatssprache durchsetzen und hat diesen Status nur in den paschtunischen Stammesgebieten. Von anderen Bevölkerungsgruppen wird Paschto meist als zweitranging angesehen, und auch die Frage der Nationalhymne hat immerwieder provokante Diskussionen hinaufbeschworen. Jegliche Versuche der Regierung, den Status von Paschto in der Bevölkerung zu erhöhen, sind bisher im großen und Ganzen gescheitert.
Deshalb sind auch andere Minderheitensprachen in jenen Regionen als Amtssprache anerkannt, in denen diese von der regionalen Mehrheit gesprochen werden; die wichtigste Sprache ist dabei Usbekisch.
Die Analphabetenrate der erwachsenen Bevölkerung ist mit 71,3 % im internationalen Vergleich sehr hoch. Invasion, Bürgerkrieg und die Kulturfeindichkeit der Taliban haben ganze Generationen ohne jeden Zugang zu Bildung aufwachsen lassen. Dies ist eines der größten Hindernisse beim Wiederaufbau des Landes. Mit dem Ende des Taliban-Regimes entstanden mit ausländischer Hilfe im ganzen Land neue Schulen, so dass inzwischen ein großer Teil der Kinder und Jugendlichen wieder eine Schule besuchen kann.
Religion
Über 99% der Bevölkerung sind Muslime, davon etwa vier Fünftel meist hanafitsche Sunniten und ein Fünftel imamitische Schiiten. Daneben gibt es Hindus, Sikhs und sehr wenige Juden.
Der Islam wird je nach ethnischer Gruppe, nach Region und/oder nach Bildungsstand unterschiedlich verstanden und interpretiert. Eine wichtige Rolle spielen bis heute hin die vorislamischen Riten der Bevölkerung, wie z.B. das persische Neujahr (Nowroz) oder der Glaube an segenbringenden Weihrauch (Espand); beides zoroastrische Bräuche .
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Afghanistans
Das große 1747 von Ahmad Shah Durrani gegründete Reich, welches allgemein als Beginn des modernen Staates „Afghanistan“ anerkannt ist, zerbrach schon bald wieder an inneren Streitigkeiten und Einmischungen von außen. Wenig später geriet Afghanistan in den Einflussbereich der expandierenden Briten.
1801 wurde im Anglo-Persischen Friedensvertrag der Name „Afghanistan“ zum ersten mal erwähnt.
Afghanistan wurde 1893 durch die Durand-Linie von den Briten geteilt und das süd-östliche Gebiet (NWFP, FATA und ein kleiner Teil Belutschistans) der indischen Kronkolonie einverleibt, das jetzt in Pakistan liegt. Zwischen den beiden Ländern gibt es keine offizielle (von Afghanistan anerkannte) Grenze, sondern vielmehr eine Demarkationslinie, die bis heute noch bestand hält.
Der dritte Anglo-Afghanische-Krieg im Mai 1919 schließlich führte zum Vertrag von Rawalpindi und am 8. August 1919 zur Anerkennung Afghanistans als souveränen und unabhängigen Staat durch Großbritannien.
Seit 1933 bestand mit Mohammed Zahir Shah (Baraksai) an der Spitze ein konstitutionelles Königreich; es musste 1973 einer Republik weichen, in der 1978 die Kommunisten die Macht übernahmen. Der im Dezember 1979 erfolgte sowjetische Einmarsch stürzte Afghanistan in einen zehnjährigen „Stellvertreterkrieg“ (siehe Afghanischer Bürgerkrieg und sowjetische Invasion), den die islamischen Kräfte Afghanistans (Mujaheddin, soviel wie „Gotteskrieger“) gewannen, und zwar mit Unterstützung aus Pakistan, Saudi-Arabien und den USA. Nach dem Abzug der Sowjets 1989 und dem Rücktritt des letzten kommunistischen Präsidenten Najibullah 1992 begannen die Mujaheddin-Gruppen, sich gegenseitig zu bekämpfen, und es entbrannte ein brutaler Bürgerkrieg, der bis etwa 1995 dauerte. In jenem Jahr begannen von Pakistan aus die radikal-islamistischen Taliban (soviel wie Koran-Schüler) das Land zu erobern – sie kontrollierten bis 2001 ca. 90 % des Landes und etablierten ein streng islamisches Regime. So wurden Musik, Sport, Bilder und Fernsehen verboten, fast sämtliche Schulen und Universitäten geschlossen, Männer gezwungen, Bärte zu tragen und Frauen durften nur mit männlicher Begleitung und in eine Ganzkörperverschleierung, die Burka, gehüllt das Haus verlassen. Zudem waren Frauen und Mädchen Schulbesuch und Beruftstätigkeit untersagt.
Nach den Terroranschlägen des 11. Septembers 2001, die die US-Regierung dem Ex-Saudi Osama bin Laden zuschrieb und nachdem der UN-Sicherheitsrat den USA das Recht auf Selbstverteidigung zusprach, führte eine Allianz unter Führung der USA zum Sturz des herrschenden Talibansystems. Hierbei stellte die Nordallianz den Großteil der Bodentruppen.
Der paschtunische Stammesführer Hamid Karsai, der im Dezember 2001 auf der Afghanistan-Konferenz auf dem Petersberg bei Bonn als Vorsitzender ermächtigt wurde, wurde 2002 von der landesweiten Loja Dschirga („Große Ratsversammlung“) zum Präsidenten gewählt.
Die Zerstrittenheit innerhalb der Nordallianz nahm bis 2002 zu, landesweit kam es zu ethnischen und sprachlichen Verfolgungen. Trotz der Zerstrittenheit besetzen Mitglieder der Nordallianz vermehrt Schlüsselfunktionen. Die Rivalitäten zwischen den Stämmen und Völkern nahmen weiter zu und gefährdeten den Frieden weiter.
Viele der im Krieg ins Ausland geflüchteten Menschen kehrten inzwischen zurück.
Am 9. Oktober 2004 fanden die ersten (freien) Präsidentenwahlen statt, aus denen Hamid Karsai als Sieger hervorging.
Politik
Allgemeines
Afghanistans Regierungsform ist die einer Republik mit einer Übergangsregierung aus 30 Ministern und 4 Vizepräsidenten (bestätigt von der Loja Dschirga). Das Land gliedert sich in 34 Provinzen.
Politischer Transformationsprozess
Ende 2003 bis Anfang Januar 2004 tagte die Große Ratsversammlung (Loja Dschirga) erneut und stimmte schließlich dem Entwurf einer Verfassung zu. Als Staatsform hat man sich auf eine Islamische Republik geeinigt, die demokratische Parlamentswahlen ermöglichen wird; auch der Präsident soll vom Volk gewählt werden und dieser erhält u. a. das Recht, den obersten Ankläger zu ernennen. Es wird zwei Vizepräsidenten geben.
Die letzten Präsidentschaftswahlen fanden am 9. Oktober 2004 statt, die nächsten Parlamentswahlen sollen dann Anfang 2005 folgen. Ursprünglich sollten sie im Juni 2004 stattfinden, mussten aber aufgrund von Verzögerungen bei der Wahlregistrierung mehrmals verschoben werden. Dem Amtsinhaber Hamid Karsai wurde im November 2004 offiziell zum Präsidenten Afghanistans erklärt.
Ausländische Truppenpräsenz
Am 28. Juni 2004 beschloss die NATO die Truppenstärke in Afghanistan von 6.500 Soldaten der ISAF auf insgesamt 10.000 Soldaten zu erhöhen. Durch die Einrichtung zusätzlicher Regionaler Wiederaufbauteams (PRT) im Norden und Westen des Landes wird damit der Einsatz über Kabul hinaus ausgedehnt. Großbritannien, Norwegen, Finnland und Schweden beteiligen sich an dem Programm. Deutschland hat unter anderem in Kabul und Kundus Truppen stationiert und ist u. a. für die Ausbildung einer Polizei zuständig.
Reisewarnung
Für Afghanistan existiert eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland (Stand: 12. Mai 2005).
Siehe auch: Liste afghanischer Politiker, Afghanistan-Konferenz
Provinzen
Hauptartikel: Provinzen Afghanistans
Seit dem 13. April 2004 gliedert sich Afghanistan in 34 Provinzen (velayat). Die Provinzen sind wiederum in 329 Bezirke (woluswali) unterteilt. Regiert werden die Provinzen von einem Gouverneur (waali), der von der Zentralregierung in Kabul ernannt oder bestätigt wird. Derzeit sind einige Gouverneursposten vakant.
Infrastruktur
Das afghanische Schienennetz beschränkt sich auf 24,6 km. Die Straßen (21.000 km davon 13,3 befestigt) befinden sich im Wiederaufbau, es besteht jedoch eine hohe Minengefahr. Afghanistan gilt als eines der am meisten verminten Gebiete der Welt. Außerdem sind die Straßen je nach Jahreszeit oft stark unterspült. Möglichkeiten zur Schifffahrt bestehen auf dem Grenzfluss Amu-Darja (Pandsch). Durch Kabul fließt ein Fluss gleichen Namens Richtung Osten.
Die Flugplätze (44 an der Zahl) des Landes wurden in den Luftangriffen seit Oktober 2001 stark beschädigt. In Kabul befindet sich ein internationaler Flughafen. Er wird von den Gesellschaften Ariana Afghan Airlines, Kam Air, Azerbaijan Airlines, Mahan Air, Pakistan International und Qatar Airways angeflogen. Sein IATA-Code lautet KBL. Kandahar besitzt ebenfalls einen Flughafen mit dem IATA-Code KDH.
Bei Bahglan befindet sich ein ehemaliger Luftstützpunkt der Russen. Zur Zeit wird er von den USA genutzt. Außer diesen Flughäfen gibt es noch Afghanistan Islam Qala OAEQ (ICAO), Afghanistan Jabul Saraj OAJS (ICAO), Afghanistan Jalalabad OAJL (ICAO) JAA (IATA),AfghanistanJawand OAJW (ICAO), Afghanistan Kajaki OAKJ (ICAO), Afghanistan Kalat OAKT (ICAO) KBH (IATA), Afghanistan Kaldar OAKR (ICAO), Afghanistan Kamdesh OAKD (ICAO), Afghanistan Karez-i-Mir OAKZ (ICAO), Afghanistan Keshim OAEK (ICAO), Afghanistan Khost OAKS (ICAO) KHT (IATA), Afghanistan Khost-o-Fering OAFG (ICAO) und Afghanistan Khwahan OAHN KWH Afghanistan Koban OAKA (ICAO). Die national wie international aktive Fluggesellschaft heißt Ariana Afghan Airlines.
Wirtschaft
Nach zwei Jahrzehnten Krieg folgte eine unsichere Lage im Land. Die Wirtschaft des Landes wurde so weitgehend zerstört, ebenso ein Großteil der Viehbestände. Afghanistan zählt nun zu den ärmsten Staaten. Die Bevölkerung leidet unter Hungersnöten.
Das Bruttoinlandsprodukt liegt bei geschätzten 20 Mrd. US-$ (Stand 2003). Bei der Entstehung des BIP ist der Landwirtschaftssektor mit geschätzten 60 % beteiligt, die Industrie mit geschätzten 15 % und Dienstleistungen mit geschätzten 25 %.
Als Bodenschätze sind Eisen- und Kupfererze, Erdgas, Kohle und Halbedelsteine (insbes. Lapislazuli) zu nennen.
Afghanistans Außenbeziehungen werden von Schmuggel beherrscht. Etwa die Hälfte des Bruttoinlandsproduktes beruhen auf dem Verkehr von Opium (Stand 2002). Drei Viertel der Schlafmohnernten weltweit stammen aus Afghanistan. Im Jahr 2004 wuchs die Schlafmohnanbaufläche erneut um 64 %. Es wird befürchtet, dass sich das Land allmählich zu einem Drogenstaat entwickelt.
Afghanistan importierte im Jahr 2000 Waren im Wert von 600 Mio. US-$, insbesondere folgende Güter: Nahrungsmittel, Erdölprodukte und Konsumgüter, die meist aus Singapur, Japan und der EU stammen. Exportiert wurden Nahrung und Früchte im Wert von 150 Mio. US-$. Diese gingen vor allem nach Pakistan, in die EU und in die USA.
Obwohl nur etwa 6 % der Staatsfläche landwirtschaftlich nutzbar sind und diese Nutzung meist von künstlicher Bewässerung abhängt, sind 67% der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig (Stand 2001). Ernten sind regelmäßig durch Dürren bedroht.
Zu den wichtigsten Handelspartnern zählt neben Staaten der Region (vor allem Pakistan und Iran) auch die Europäische Union.
Kultur
Eine der größten Sehenswürdigkeiten waren die Buddha-Statuen von Bamiyan. Im Jahre 2001 wurden diese in einen Felsen gehauenen Kunstwerke durch die damals herrschenden Taliban aus religiösen Gründen zerstört. Ein schweizerisches Team versucht seit diesem Zeitpunkt, eine Rekonstruktion zu finanzieren und zu betreiben, bis heute jedoch ist es bei den Plänen geblieben. In Afghanistan gibt es vier Universitäten, davon zwei in Kabul und je eine in Dschalalaba und Herat.
Siehe auch: Afghanisches Museum Hamburg
Weblinks
- Afghanische Regierung
- Afghanische Botschaft Berlin
- Informationen des Auswärtigen Amtes zu Afghanistan
- Afghan German Online (mit Nachrichten über Afghanistan auf Deutsch / Englisch / Persisch / Paschto)
- Afgha.com
- Country Studies: Afghanistan (viele Informationen über Afghanistan auf English)
- Südasien Online
- Information über Afghanistan
- Hessische Landeszentrale für politische Bildung Information über Afghanistan
- Ein Tourist in Afghanistan - im März 2003!