Corps

Studentenverbindungen in der landsmannschaftlichen Tradition des 18. Jahrhunderts
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Dieser Artikel befasst sich mit den Corps als studentische Verbindungen. Für einen Artikel über militärische Verbände siehe Korps.


Corps (n, /koːr/ (s.), /koːrs/ (pl.), französisch "Körper(schaft), Gesamtheit"; zeitweilig auch "Korps") ist eine heute gebräuchliche Bezeichnung für eine besonders alte Form von Studentenverbindung.

Charakterisierung

Corps haben das Toleranzprinzip als Grundsatz. Deswegen kann jeder an einer deutschen oder österreichischen Universität immatrikulierte männliche Student Corpsstudent werden, ungeachtet seiner ethnischen oder sozialen Herkunft, seiner Hautfarbe oder Religion. Dadurch unterscheiden sich die Corps von Verbindungen, die zum Beispiel nur Studenten deutscher Nationalität oder nur Mitglieder bestimmter religiöser Bekenntnissgruppen aufnehmen, wie zum Beispiel der CV oder der Wingolf). Corps sind gegen Radikalismus und Gewalt. Sie versuchen, sowohl tagespolitische Neutralität als auch parteipolitische Neutralität als Verband und Corps zu wahren.

Trotz allem Streben nach Neutralität legen die Corps großen Wert auf gesellschaftspolitisches Engagement des einzelnen Studenten. Nach corpsstudentischen Prinzipien sollte er sich eine ethischen Grundsätzen folgende Meinung bilden und sie engagiert - ohne Rücksicht auf zu erwartende vordergründige Nachteile - vertreten. Aufgrund dieser Kombination von Neutralität des Verbandes und Engagement des Einzelnen findet man immer wieder Corpsstudenten unter den führenden Köpfen der unterschiedlichsten politischen Gruppierungen, wobei sie durch ihre Einsatzbereitschaft nicht selten zu Opfern von fanatischen oder totalitären Gegnern werden. (siehe "Eine Auswahl bekannter Corpsstudenten")

Als älteste heute existierende Verbindungsform haben die Corps ein besonderes Traditionsbewusstsein und pflegen ein eher schlichtes Auftreten. Sie lehnen viele (später erfundene) Gespreiztheiten und Manierismen des Verbindungsstudententums ab. Ihr Brauchtum hielt auch den studentischen Reformbestrebungen des 19. Jahrhunderts stand, die zur Gründung vieler verschiedener Verbindungsformen geführt haben. Corps sind traditionell pflichtschlagend.

Das gesellschaftliche Renommee der Corps erreichte im späten 19. Jahrhundert seinen Höhepunkt, als im deutschen Kaiserreich die Söhne regierender Herrscherhäuser, des deutschen Hochadels und des Großbürgertums in den Corps die entscheidende Rolle spielten.

Vorgeschichte

Im größten Teil des 18. Jahrhunderts bestimmten die Landsmannschaften alten Typs (nicht zu verwechseln mit den heute existierenden studentischen Landsmannschaften, die jüngeren Datums sind), das Gemeinschaftsleben an den Universitäten. Es handelte sich dabei um vergleichsweise unverbindliche Gruppierungen, die gegenseitige Unterstützung aufgrund gemeinsamer landsmannschaftlicher Herkunft boten. Ein regulierender Einfluss auf das studentische Leben oder eine persönliche Bindung über die Studentenzeit hinaus war nicht angestrebt.

Anders agierten die studentischen Orden, die freimaurerische Ideale verfolgten und das akademische Leben im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts prägten. Sie strebten eine persönliche Bindung für das ganze Leben an, kümmerten sich aber nicht um speziell studentische Belange. Auch hatten sie keinen landsmannschaftlichen Bezug.

Geschichte

Herausbildung des Corpsstudententums

Siehe auch: Geschichte der Studentenverbindungen

 
Bundeszeichen des Corps Onoldia Erlangen, gegründet 1798 (zur Erläuterung aufs Bild klicken!)

Um das Jahr 1800 entstand jedoch an den deutschen Universitäten im Geiste des Idealismus ein neuer Typus von studentischen Zusammenschlüssen (siehe auch Deutscher Idealismus, Das älteste Systemprogramm des deutschen Idealismus). Diese Zusammenschlüsse erfreuten sich zumindest anfänglich sogar der Unterstützung durch Professoren, die sonst den selbstverwalteten studentischen Gemeinschaften sehr kritisch gegenüberstanden. Ziel war es, die Umgangsformen der Studenten an den Universitäten zu verbessern, und zwar nicht durch obrigkeitliche Verordnungen, denn das hatte in vielen Jahrhunderten wenig gefruchtet. Der neue Ansatz bestand darin, dass die Charakter- und Persönlichkeitsbildung zur Aufgabe der neuen Gemeinschaften erklärt wurde. Im Sinne des Idealismus sollten keine politischen Programme verfolgt, sondern der Charakter des Menschen ausgebildet werden. Die positiven Auswirkungen für die Gesellschaft würden sich dann zwangsläufig von selbst ergeben. Bereits in den ersten, frühen Definitionen des Corpsstudententums wird ausdrücklich betont, dass politische Betätigung keine Aufgabe der Corps sei. Schon in den Anfangsjahren war es den Mitgliedern freigestellt, welche politische Überzeugung sie persönlich hegen. Diese Grundauffassung wirkt sich bis heute dahingehend aus, dass Corpsstudenten vielen verschiedenen politischen Richtungen und Parteien angehören, aber nach Ansicht der Corps einen besonderen, überdurchschnittlichen Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung genommen haben.

In Anlehnung an die alten Landsmannschaften des 18. Jahrhunderts gaben sie sich lateinische Namen, die sich auf das Herkunftsland ihrer Mitglieder bezogen, so zum Beispiel Borussia (Preußen), Bavaria (Bayern), Saxonia (Sachsen), Guestphalia (Westfalen), Brunsviga (Braunschweig), Franconia (Franken) oder Suevia (Schwaben). Ihre Mitgliederstruktur war ursprünglich stark landsmannschaftlich ausgerichtet. Sie gaben sich bei der Gründung eine Konstitution (Gründungsurkunde und gleichzeitig Verfassung) und Farben (Couleur) sowie weitere Identitätsmerkmale, die teilweise auf Bräuche des 18. Jahrhunderts zurückgehen (siehe auch Bundeszeichen, Zirkel).

Das Besondere und Neue aber war die Bildung von Senioren-Conventen (SC) an den einzelnen Universitätsorten, die jeweils für ihren Bereich einen SC-Comment verfassten und für dessen Einhaltung sorgten. Jede Verbindung entsandte also ihren höchsten Repräsentanten (" Senior") in ein gemeinsames Gremium, in dem darüber beraten wurde, wie sich ein Student an der Universität zu verhalten habe. Ziel war die Besserung der damals sehr rauen Sitten an den Universitäten. Die SC beanspruchten dabei das Recht zur Gesamtvertretung der Studentenschaft, da alle landsmannschaftlichen Gruppierungen in ihm vertreten waren.

Heute betrachten die Corps diese Bildung von SC und SC-Comments als ihre Geburtsstunde, auch wenn dieser neue Typus von Verbindung noch unterschiedliche Bezeichnungen erhielt, zum Beispiel "Landsmannschaft", "Kränzchen", teilweise sogar "Club", aber auch schon "Corps".

Besonders in der Zeit nach dem Wiener Kongress verfolgten die Behörden die Bildung von studentischen Zusammenschlüssen argwöhnisch. In der Zeit der Restauration wurden umstürzlerische Umtriebe vermutet, wenn sich Studenten unkontrolliert zusammentaten (Karlsbader Beschlüsse 1819). Deshalb hielten die ersten Corps ihre Konstitution geheim, mussten sich auflösen und heimlich wieder eröffnen oder wählten nach Verfolgungen andere Bezeichnungen, um harmlos zu wirken. So entstand wohl auch die Bezeichnung "Corps".

Abgrenzung gegenüber neuen Verbindungsformen

Die Gründung der ersten Burschenschaft in Jena im Jahre 1815 und die Ausbreitung der burschenschaftlichen Idee über ganz Deutschland stellte die Corps vor eine große Herausforderung. Die Forderung war, alle landsmannschaftlich orientierten Zusammenschlüsse an einer Universität aufzulösen und in eine einheitliche gesamtdeutsche Burschenschaft (verbreiteter Name war "Germania") zusammenzuführen. Dies stellte natürlich den Alleinvertretungsanspruch des SC in Frage. Die Auseinandersetzungen waren heftig.

Die Folge war, dass sich in den nächsten Jahrzehnten nicht nur weiterhin neue Corps formierten, sondern sich auch an den meisten Universitäten mehrere Burschenschaften mit unterschiedlichen Ausrichtungen gründeten. Im Rahmen der Reformbewegung des Progress entstanden nach 1840 sogar noch weitere Formen von Studentenverbindungen, von denen viele heute noch existieren. Die neue Vielfalt verwässerte nach Ansicht der Corps die studentischen Traditionen. Der SC-Comment hatte seine Allgemeingültigkeit verloren.

Die Corps sahen im Laufe der Zeit ein, dass sie aufgrund der Vielfalt der Neugründungen ihre Alleinvertretungsanspruch gegenüber der gesamten Studentenschaft nicht mehr wiedererlangen konnten. Sie waren jedoch trotzdem der Ansicht, dass ihre Regelungen für das Studentenlebens eine ideale Lösung darstellten. Es war zu klären, wodurch sich "Corps" gegenüber anderen, jüngeren Verbindungen unterscheiden. Dazu mussten sie sich überregional organisieren und sich selbst sowie ihre Ziele und Ideale definieren. Vorarbeit leisteten hier die SC zu Jena, Leipzig und Halle, die sich ab 1820 regelmäßig konsultierten.

Verbandsgründung

 
Die Rudelsburg bei Bad Kösen wurde ab 1848 zum beliebten Treffpunkt und zum Symbol der Kösener Corpsstudenten.

Am 15. Juli 1848 fand der erste corpsstudentische Kongress in Jena statt, an dem die SC von Leipzig, Heidelberg, Jena, Halle, München (der Müchner SC ratifizierte die Gründung allerdings erst in den 1860er Jahren),Gießen, Breslau, Erlangen, Freiburg im Breisgau, Berlin, Greifswald und Göttingen (sowie einzelne Corps von anderen Orten) teilnahmen. Tagungsort wurde bald danach Bad Kösen an der Saale mit der bei den Studenten beliebten Rudelsburg. Nach und nach folgten auch die anderen SC im deutschen Raum, zuletzt die bayerischen. So entstand der älteste Dachverband studentischer Verbindungen, der Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV). Noch heute findet der alljährliche Congress (oKC)zu Pfingsten (unterbrochen durch die Weltkriege und die Zeit der deutschen Teilung, in der der Congress in Würzburg tagte) in Bad Kösen statt.

In den nachfolgenden Jahrzehnten folgten die Gründung weiterer corpsstudentischer Verbände, so auch am 7. April 1863 des Weinheimer Senioren-Convents (WSC), der die Corps an den technischen Hochschulen vertritt.

Nachdem sich im KSCV ab 1855 das Verbandsleben gefestigt hatte, begannen sich in den 1860er Jahren innere Strukturen zu bilden. Die seit alters her üblichen Kartelle (feste freundschaftliche Verbindungen von Corps an verschiedenen Universitätsstädten) formierten sich langsam zu festen Kreisen (zuerst "Kartellkreise" genannt), die verbandspolitische Bedeutung zu entwickeln begannen. Es ging wohl hauptsächlich darum, im Verbund mit den Kartellcorps die eigenen Auffassungen im Kösener Congress besser zur Geltung bringen zu können. Alle offiziellen Publikationen des KSCV bedauern diese Entwicklung und stellen ihre Ergebnisse als wenig nützlich für das Corpsstudententum dar, obwohl die Kreispolitik (mit all ihren folkloristischen Auswüchsen) bis heute die Kultur des KSCV prägt.

 
Der spätere deutsche Kaiser und König von Preußen, Wilhelm II., hier als Kronprinz im Couleur des Corps Borussia Bonn

So spricht man heute zum Beispiel vom "schwarzen Kreis", vom "blauen", "grünen", "weißen" und "roten Kreis", denen jeweils bestimmte Charakteristika zugeschrieben werden. Die Kreiszugehörigkeit ist jedoch bis heute vollkommen inoffiziell. Der KSCV veröffentlicht keine expliziten Listen. Alles beruht auf mündlicher Tradition. Ausnahmen bilden das "Süddeutsche Kartell" (mit je drei Corps aus Deutschland und Österreich) und der Magdeburger Kreis (mit neun Corps aus Deutschland). Diese vergleichsweise spät entstandenen Gruppierungen sind vertraglich definiert und veröffentlichen Mitgliedslisten.

Ein Teil des "Grünen Kreises" trat 1970/71 wegen der Fechtfrage aus dem KSCV aus. Dies waren Corps Bremensia, Göttingen, Corps Vandalo-Guestphalia, Heidelberg, Corps Suevia, Tübingen und Corps Rhenania Straßburg zu Marburg. Sie bilden heute einen losen Corpsverband.

Auflösung nach 1933

Nach 1933 standen die Corps unter dem zunehmenden Druck, in den Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund (NSDStB) einzutreten. In Folge des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums von 1933, das seine Bindungswirkung auch auf die Universitäten erstreckte, wurden sie, wie alle studentischen Vereine, genötigt ihre jüdischen oder "jüdisch-versipppten", daß heißt mit jüdischen Frauen verheiratet, Corpsbrüder auszuschließen.

Dem folgten die meisten Corps, oder sie hinderten zumindest Ihr Mitglieder nicht daran auszutreten, in der Hoffnung durch weitere Anpassung weiterbestehen zu können. Meist handelte es sich um Alte Herren mit jüdischen Ehefrauen. Zwar war wegen des politischen und religiösen Toleranzprinzips der Corps die Zahl der jüdischen und vor allem der sogenannt "jüdisch-versippten" Corpsstudenten unweit höher als bei vielen anderen Verbindungen, aufgrund der allgemeinen antisemitischen Tendenzen in der Gesellschaft blieb diese Zahl aber dennoch sehr gering. Manche Corps gingen ab Ende des 19. Jahrhunderts sogar dazu über eine christliche Taufe als Aufnahmevorraussetzung zu fordern - was eigentlich mit dem corpsstudentischen Toleranzprinzip nicht zu vereinbaren war.

Manche Corps umgingen die Ausschlußforderungen aufgrund des Beamtengesetzes indem sie gefälschte Angaben weitermeldeten. Die beiden Kösener Corps Suevia München und Borussia Halle sowie die heute ehemals Kösener Corps Suevia Tübingen,Vandalia Heidelberg und Rhenania-Straßburg zu Marburg weigerten sich schließlich 1934 endgültig jeglichen Ausschlußforderungen nachzukommen und forderten auch ihre Mitglieder auf nicht freiwillig auszutreten. Als Reaktion auf diese Entscheidung wurden diese Corps strafweise aus dem Kösener Senioren-Convents-Verband und weiteren Dach- und Zweckverbänden ausgeschlossen.

Die nationalsozialistische Führung nutzte als Vorwand für die endgültige Ausseinandersetzung mit den Corps das sogenannte Heidelberger Spargelessen. Hier disskutierten Angehörige des Corps Saxo-Borussia Heidelberg öffentlich lautstark wie Adolf Hitler wohl Spargel essen würde. Natürlich quer war die Lösung. Die Corps wurden in Folge dessen zusammen mit ihren Verbänden im Jahre 1935 zwangsaufgelöst, die Altherrenverbände bestanden bis ungefähr 1938.

In den folgenden Jahren bewohnten u.a. Kameradschaften die Corpshäuser. Einige Corps nutzten die Kameradschaften, um ihre eigene Identität und Kultur weiterzuführen. Dies gelang auch an einigen Universitäten (zum Beispiel in Würzburg) ganz gut. Hier konnten einige Corps sogar für eine gewisse Zeit rekonstituieren. In verschiedenen Universitätorten fanden auch vereinzelt versteckte Mensuren statt, so z.B. in Bonn, München und Würzburg.

1944 versuchte das illegal gegründete Corps Misnia Leipzig den Kösener Senioren-Convents-Verband wieder auferstehen zu lassen. Es wurde hierzu versucht Kontakt zu NS Kameradschaften zu finden, von denen auszugehen war das sie im geheimen Traditionen der Corps fortgeführt hatten. Aufgrund des fortschreitenden Kriegsverlaufs hatten diese Bestrebungen allerdings keinen Erfolg mehr.

Anzu merken ist, daß die Corps, wie immer auch ein Spiegel der gehobenen Gesellschaft, genau wie alle anderen zunächst in den Bann des Nationalsozialismus gerieten. Die anfangs unternommenen Versuche durch Annahme des Führerprinzips und anderer Dinge sich der neuen Zeit anzupassen mußte jedoch schließlich scheitern, da er den basisdemokratischen Prinzipien und der alten Toleranz der Corps diametral wiedersprach.

Wiedergründung nach dem Weltkrieg

Nach dem Krieg wurden in Westdeutschland und in Österreich nach Unterdrückung ab 1945 ab etwa 1947 erste Versuche der Wiedergründung der Corps gemacht, bis 1950 hatten sie konkrete Formen angenommen, ab 1953 wurde die Mensur für straffrei erklärt. Die Corps an den Hochschulen auf dem Gebiet der mitteldeutschen "DDR", der deutschen Ostgebiete und in Böhmen/Mähren verlegten ihren Standort nach Westdeutschland oder Österreich. Dabei fusionierten manche mit befreundeten Corps, um mehr Ressourcen für den Wiederaufbau zu haben.

Die baltischen Verbindungen, die an den Standorten Riga und Dorpat eine eigene Kultur entwickelt hatten, sich dabei jedoch immer dem Corpsstudententum verbunden fühlten, gründeten nach dem Kriege in Westdeutschland neue Corps, zum Beispiel in Göttingen und Hamburg, die innerhalb des KSCV bis heute ihre speziell baltischen Traditionen weiterführen.

Deutsche Wiedervereinigung

Nach der deutschen Wiedervereinigung im Jahre 1990 kehrten viele Corps wieder an ihre alten Standorte in die neuen Bundesländer zurück, ja es wurden sogar neue Standorte (Potsdam, Frankfurt an der Oder) für das Corpsstudententum erschlossen. Weiter unzugänglich für das deutsche Verbindungswesen bleiben die Hochschulorte Königsberg, Breslau, Prag und Brünn.

Dachverbände

Der KSCV und der WSC sind pflichtschlagend und farbentragend.

Folgende Corpsverbände wurden mit dem WSC 1935 zwangsaufgelöst, aber nach dem Zweiten Weltkrieg nicht wieder errichtet:

  • Rudolstädter Senioren-Convent (RSC) wurde im Jahre 1873 von Landsmannschaften an Tierärztlichen Hochschulen gegründet und später ausgedehnt auf Verbindungen an deutschen Universitäten, Technischen Hochschulen und Handelshochschulen. Diese Verbindungen benannten sich später in Corps um. Der gesamte Verband trat 1934 dem WSC bei. Nach 1945 gab es keine Versuche, den Verband zu rekonstituieren.
  • Naumburger Senioren-Convent (NSC) ist im Jahre 1882 hervorgegangen aus dem Verband der akademischen landwirtschaftlichen Verbindungen, die sich später in Corps umbenannten. Dieser Verband löste sich am 19.Oktober 1935 auf. Aus den zehn Kameradschaften, die aus den NSC-Corps entstanden waren,gründeten sich sechs Verbindungen nach 1945 wieder. Davon schlossen sich drei denm Coburger Convent an, zwei dem WSC und eine verblieb unabhängig.

Einige Mitgliedsverbindungen des Wernigeroder Jagdkorporationen Senioren-Convents (WJSC) nennen sich "Jagdcorps".

Eine Auswahl bekannter Corpsstudenten

(Siehe auch: Kategorie:Corpsstudent)

Staat und Politik

Militär und Widerstand

Medizin und Naturwissenschaft

Wirtschaft und Technik

Kunst und Kultur

Literatur

  • Rolf-Joachim Baum (Hrsg.), "Wir wollen Männer, wir wollen Taten!" Deutsche Corpsstudenten 1848 bis heute, Siedler-Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-88680-653-7
  • Manfred Studier: Der Corpsstudent als Idealbild der Wilhelminischen Ära - Untersuchungen zum Zeitgeist 1888 bis 1914, Abhandlungen zum Studenten- und Hochschulwesen, Band 3, Schernfeld 1990, ISBN 3-923621-68-X
  • R.G.S.Weber:"The German Corps in the Third Reich" Verlag Macmillan London, deutsche Ausgabe: "Die Deutschen Corps im dritten Reich" SH Verlag ISBN 3-89498-033-8

Siehe auch: Studentenverbindung, Liste Kösener Corps, Liste Weinheimer Corps, Weinheimer Senioren-Convent, Liste verbindungsstudentischer Begriffe