Bahnstrecke Köln-Mülheim–Lindlar

Ehemalige Bahnstrecke im Bergischen Land
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Die Sülztalbahn ist eine teilweise stillgelegte Eisenbahnstrecke und führte von Köln über Bergisch Gladbach - Bensberg - Hoffnungsthal - Immekeppel - Hommerich - Linde nach Lindlar.

Vorhandene Streckenabschnitte

  • Der Abschnitt Köln - Bergisch Gladbach wird von der S11 befahren.
  • Der Abschnitt Rösrath - Hoffnungsthal wird von der RB25 (siehe Volme-Agger-Bahn) befahren.

Demontierte Streckenabschnitte

  • Bergisch Gladbach - Bensberg: demontiert, heute als Autobahnzubringer in Planung
  • Bensberg - Rösrath: 1961 stillgelegt
  • Hoffnungsthal - Lindlar: 1966 demontiert.

Geschichte

Historischer Streckenverlauf

Haltestellen zwischen Rösrath und Lindlar Bf.:

Bau

Streckenabschnitt Mülheim - Bergisch Gladbach - Bensberg

Erste Planungen gingen 1863 davon aus, eine Strecke von Köln über Mülheim am Rhein nach Bergisch Gladbach und dann weiter nach Wipperfürth zu bauen. Jedoch nur das Teilstück bis Bergisch Gladbach wurde bis 1868 realisiert. 1870 wurde Bensberg angebunden.

Bis Bensberg handelte es sich um eine zweigleisige "Hauptbahn". Die weitere Streckenführung war eine eingleisige "Nebenbahn".

Streckenabschnitt Bensberg - Rösrath - Hoffnungsthal - Immekeppel

Vor allem die Firma Gebrüder Reusch in Hoffnungsthal, die damals Spezialbleche herstellte und die "Gesellschaft des Altenbergs", die u.a. auf dem Lüderich bei Hoffnungsthal ein Erzbergwerk betrieb, waren stark an einer Anbindung an das Eisenbahnnetz interessiert. Die Strecke von Bensberg über Forsbach und Rösrath bis Hoffnungsthal wurde 1890 eröffnet. Die Freigabe der Strecke von Hoffnungsthal nach Immekeppel erfolgte 1891.

 
Eisenbahnviadukt bei Linde-Bruch

Streckenabschnitt Immekeppel - Lindlar

1897 bildete der Rat der Gemeinde Lindlar einen Ausschuß, der sich mit dem Thema "Eisenbahn" befasste, da man einen Anschluss Lindlars an das Eisenbahnnetz als dringend erforderlich sah. Zuvor war 1890 schon eine Eisenbahnstrecke nach Immekeppel errichtet worden. Alle Bemühungen der Gemeinde, diese Strecke nach Lindlar weiterzuführen, hatten jedoch zunächst keinen Erfolg. Erst 1906 wurde dieses Vorhaben von der Regierung genehmigt, so dass 1909 mit dem Ausbau der Gleise begonnen und die Strecke 1912 Strecke eröffnet werden konnte.

Weitere Planungen

 
Verlauf der ehemaligen Eisenbahn nach Lindlar und der geplanten Erweiterung bis Wipperfürth

Noch vor dem ersten Weltkrieg war geplant, die Eisenbahnstrecke über Hartegasse, Frielingsdorf und Dohrgaul nach Wipperfürth weiter zu führen. Diese Planung wurde jedoch aufgrund des Ausbruches des ersten Weltkrieges nie ausgeführt. 1927 wurde schließlich der Plan der Eisenbahnstrecke Lindlar - Wipperfürth zugunsten der Strecke Bergisch Gladbach - Wipperfürth fallen gelassen. Jedoch wurde auch diese Strecke nie realisiert.

Schließung

Schon Ende der 1950er Jahre gab es erste Stilllegungsgerüchte, die Bahn reagierte auf den scharfen Protest der Lindlarer Gemeindeverwaltung gegen die Schließung mit der Einrichtung einer Bahnbuslinie entlang der Strecke. 1960 fuhr der letzte Personenzug, der Güterverkehr zwischen Hoffnungsthal und Lindlar wurde bis 1966 fortgeführt. Die Bundesbahnstrecke wurde im selben Jahr noch demontiert.

Heutige Nutzung der Trasse

Die Trassen von Bensberg nach Rösrath und von Immekeppel bis Lindlar können als Wanderweg genutzt werden. Vereinzelt finden sich auch noch Signale. Sehenswert ist vor allem das Eisenbahnviadukt bei Linde (Lindlar).

Literatur

  • Gerhard Peterhänsel: Zug um Zug - Die Eisenbahnen im Sülztal und im Aggertal - eine regionalgeschichtliche Untersuchung. Schriftenreihe des Geschichtsvereins Rösrath Band 15. Rösrath 1986.