Kern (Algebra)

Abweichung der Abbildung von der Injektivität
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. März 2005 um 18:21 Uhr durch Wuzel (Diskussion | Beiträge) (Verallgemeinerungen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Im mathematischen Teilgebiet der Algebra ist der Kern einer Abbildung die Menge der Elemente, die auf die 0 oder allgemeiner das neutrale Element abgebildet werden.

aller Elemente von , die auf das neutrale Element von abgebildet werden, Kern von genannt. Er ist ein Normalteiler in .
der Kern von . Er ist ein Unterraum von (bzw. Untergruppe, Untermodul).
der Kern von . Er ist ein zweiseitiges Ideal in A.

Der Kern hat zentrale Bedeutung im Homomorphiesatz.

Beispiel (lineare Abbildung von Vektorräumen)

Wir betrachten die lineare Abbildung fR3 → R3, die durch

 

definiert ist.

Offensichtlich bildet   hier genau die Vektoren der Form

 

auf den Nullvektor ab (und andere nicht).

 

ist also der Kern von  .

Verallgemeinerungen

In einer Kategorie mit Nullobjekten ist ein Kern eines Morphismus fX → Y der Differenzkern des Paares (f, 0), d.h. charakterisiert durch die folgende universelle Eigenschaft:

  • Ist t: TX ein Morphismus, so dass ft = 0 ist, so faktorisiert t über ker f.

In der universellen Algebra ist der Kern eines Homomorphismus f: AB die durch f induzierte Äquivalenzrelation auf A, also die Menge {(x,y): f(x)=f(y)}.

Kokern

Der Kokern ist der duale Begriff zum Kern.

Ist fV → W eine lineare Abbildung von Vektorräumen über einem Körper, so ist der Kokern von f der Quotient von W nach dem Bild von f.

Entsprechend ist der Kokern für Homomorphismen abelscher Gruppen oder Moduln über einem Ring definiert.

Der Kokern erfüllt die folgende universelle Eigenschaft: Jeder Homomorphismus tW → T, für den tf = 0 gilt, faktorisiert über den Kokern von f.

Diese Eigenschaft ist auch die Definition für den Kokern in beliebigen Kategorien mit Nullobjekten. In abelschen Kategorien stimmt der Kokern mit dem Quotienten nach dem Bild überein.