Wappen | Karte |
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Wappenabbildung auf www.ngw.nl | ![]() |
Allgemeines | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Darmstadt |
Kreis: | Offenbach |
Kaufkraft: | 128% (Deutschland: 100%) |
Postleitzahl: | 63263 (früher: 6078) |
Vorwahlen: | 06102 (Zeppelinheim: 069) |
Kfz-Kennzeichen: | OF |
Adresse der Stadtverwaltung: | Hugenottenallee 53 63263 Neu-Isenburg |
Webseite: | www.neu-isenburg.de |
Einwohnerzahlen (Stand: 31. Dezember 2003) | |
Gesamtstadt: | 35.491 |
Kernstadt: | 28.669 |
Gravenbruch: | 5.325 |
Zeppelinheim: | 1.497 |
Politik | |
Bürgermeister: | Oliver Quilling, CDU |
Die „Hugenottenstadt“ mit ihren Stadtteilen Gravenbruch und Zeppelinheim befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu Frankfurt am Main im Kreis Offenbach.
Die Stadt ist heute vor allem bekannt durch das regional genutzte Einkaufszentrum "Isenburg-Zentrum" (IZ), die Hugenottenhalle, das Autokino in Gravenbruch, den Sportpark, das Waldschwimmbad und nicht zuletzt durch ihre zentrale Lage in der Einflugschneise des Frankfurter Flughafens. Außerdem wird oft behauptet, Neu-Isenburg sei die gaststättenreichste Stadt Deutschlands (verglichen mit der Einwohnerzahl).
Neu-Isenburg ist unter anderem Heimat des deutschen Kosmonauten Thomas Reiter, der hier die Goetheschule (Gymnasium des Kreises Offenbach) besuchte, ebenso wie der spätere Physik-Nobelpreisträger Horst L. Störmer.
Stadtteile
1959 war Baubeginn für die "Wohnstadt im Grünen": Gravenbruch. Fast 7.000 Menschen fanden in der Trabantenstadt, östlich zwischen der "Kernstadt" und Heusenstamm im Wald gelegen, eine neue Heimat. Durch den Zuzug vieler junger Familien war der Ortsteil die kinderreichste Stadt Europas. Bekannt ist Gravenbruch durch das Kempinski-Hotel und durch das Autokino.
Mit der Eingliederung der bis dahin selbständigen Gemeinde Zeppelinheim im Zuge der Gebietsreform 1977 dehnte sich Neu-Isenburg auch nach Westen hin aus. Hier befindet sich das Zeppelinmuseum.
Geschichte
Am 24. Juli 1699 wird die Stadt von Hugenotten (protestantischen Franzosen) gegründet, denen Landesherr Graf Philipp zu Ysenburg und Büdingen Schutz, freien Gebrauch ihrer französischen Sprache und Religionsfreiheit zusichert. Er gestattet einer Gruppe von Hugenotten sich im Dreieichwald anzusiedeln, dort wo im Mittelalter die Wallfahrtskapelle "zum heiligen Kreuz" stand. Zum Dank an den Grafen wird die Stadt nach ihm „Neu-Isenburg“ benannt. Der Grundriss des Ortes ist nach dem barocken Ideal streng geometrisch ausgerichtet und stellt ein Andreaskreuz dar. Die Siedler sind zunächst als Bauern tätig, besinnen sich aber sehr bald auf ihre ursprünglich erlernten Handwerksberufe, etwa den des Strumpfwirkers, und legen so für die Entwicklung Neu-Isenburgs den Grundstein. Die umliegenden Gemeinden beäugen die französischen Siedler mit großem Misstrauen und nennen den Ort "welsches Dorf".
Um 1701 erfolgt der Bau des Forsthauses (heute: Gaststätte "Frankfurter Haus") durch die Stadt Frankfurt am Main an die Stadtgrenze zu Neu-Isenburg. 1702 folgt die Errichtung des Rathauses am Marktplatz un der Bau der Französisch-Reformierten Kirche. Im gleichen Jahr wird des "Haus zum Löwen" erstmals erwähnt, das bis 1918 als Gaststätte Au Lion d'Or (Zum goldenen Löwen) genutzt wurde und heute als Heimatmuseum dient. Ein Jahr später – zu Himmelfahrt 1703 – erfolgt die Grundsteinlegung für die erste evangelische Kirche. Es folgt 1704 die erste Schule und 1705 die Bansamühle. 1781-1783 wird die erste deutschsprachige Schule errichtet.
Nach dem Wiener Kongress von 1815 fällt die Grafschaft Ysenburg mit dem Oberamt Offenbach und der zugehörigen Gemeinde Neu-Isenburg an das Großherzogtum Hessen. 1828 baut der Preußisch-Hessische Zollverein ein Zollhaus (Frankfurter Straße 10) als Hauptzollamt an die Grenze zur damaligen Freien Stadt Frankfurt.
Trotz der erheblichen Vorbehalte ziehen schon ab dem 18. Jahrhundert auch deutsche Familien in die Stadt, was dazu führt, dass in der Kirche ab 1761 abwechselnd auf Deutsch und Französisch gepredigt wird, sehr zum Widerwillen der französischen Bevölkerung. Schließlich wurde dann 1829 Deutsch als offizielle Amtssprache festgelegt.
1846 wird die Main-Neckar-Eisenbahn bei Neu-Isenburg fertiggestellt, aber erst 1852 erhält der Ort einen eigenen Bahnhof.
Weitere Ereignisse in Kurzform:
- 1860 Die Firma Müller bringt zum ersten Mal Frankfurter Würstchen auf den Markt.
- 1865 Erste Poststelle in Neu-Isenburg
- 1875 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr
- 1885 wird die Waldeisenbahn nach Frankfurt eröffnet (heute Straßenbahn)
- 4. Februar 1889 Verleihung der Stadtrechte
- 1889 Die mit Dampflokomotiven betriebene Waldbahn verkehrt nach Frankfurt.
- April 1896 Die "Höhere Bürgerschule" (heute: Goetheschule) nimmt ihren Betrieb als erste weiterführende Schule Neu-Isenburgs auf.
- 1899 Neu-Isenburg erhält zum 200jährigen Bestehen sein Stadtwappen.
- 1907 Das Heim des jüdischen Frauenbundes wird von Berta Pappenheim gegründet.
- 23. Oktober 1911 Einweihung der ersten katholischen Kirche St. Josef.
- in den Jahren 1943-45 entstehen schwere Schäden durch Luftangriffe
- 1945 muss ein ausgedehnter Bezirk im Westen der Stadt für die Besatzungsmacht geräumt werden
- 1959 Baubeginn der Wohnstadt Gravenbruch, nachdem der dortige Wald gerodet wurde. 1960 wird bei Gravenbruch das erste Autokino Europas eröffnet.
- 1. Januar 1977 Eingemeindung der bis dahin selbständigen Gemeinde Zeppelinheim, welche 40 Jahre vorher von Luftschiffern gegründet wurde
- 1997 S-Bahnanschluss für Neu-Isenburg
Einwohnerentwicklung
1834 hat Neu-Isenburg erst 1.762 Einwohner. 1939 zählt die Stadt bereits 15.081 Einwohner. Nach der Eingemeindung Zeppelinheims und dem Bau von Gravenbruch leben 1983 35.000 Menschen in der Stadt.
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Sitzverteilung in der Stadtverordnetenversammlung (45 Sitze):
Infrastruktur
Wirtschaft
Durch seine unmittelbare Nähe zur Messestadt Frankfurt und zum Flughafen ist Neu-Isenburg ein attraktiver Standort für Unternehmen der vielfältigsten Branchen, darunter auch viele Hotels: Zuletzt wurde in der Stadt mit mehr als 230.000 die höchste Übernachtungszahl im Landkreis Offenbach verzeichnet.
Die Stadt hat sich inzwischen vom Standort für produzierendes Gewerbe in einen Diensleistungsstandort gewandelt und zählt zu den größten High-Tech-Standorten im Rhein-Main-Gebiet.
Hier einige wichtige ansässige Firmen und Hotels:
- General Electric Company (GE)
- Pepsi-Cola GmbH
- Lorenz Bahlsen Snack-World
- Sony Entertainment Deutschland GmbH
- Jeppesen (Weltmarktführer in der Herstellung von Flugnavigationsunterlagen)
- Du Pont de Nemours (Deutschland) GmbH
- LSG Lufthansa Service GmbH
- Lufthansa AirPlus Servicekarten GmbH
- Gate Gourmet GmbH Deutschland
- Jost-Werke AG
- G. A. Müller GmbH (Fleischwarenfabrik, ältester Hersteller der Original Frankfurter Würstchen)
- Hans Wirth GmbH & Co. KG (Fleischwarenfabrik, Hersteller der Original Frankfurter Würstchen)
- Kempinski Hotel Gravenbruch Frankfurt
- Dorint Hotel Frankfurt Neu-Isenburg
- Holiday Inn Frankfurt Neu-Isenburg
- Hotel Wessinger
Verkehr
Die Stadt verfügt über mehrere Anschlüsse an das deutsche Autobahnnetz (A3, A5, A661) und ist in das S-Bahnsystem Frankfurts eingegliedert. Sie wird von den S-Bahnlinien S3 und S4 angefahren, Zeppelinheim von der S7. Außerdem gibt es noch eine Straßenbahnanbindung mit der Linie 14 am nördlichen Stadtrand. Geplant ist, die Innenstadt mit der S-Bahn oder einer Zweisystem-Stadtbahnstrecke (Regionaltangente West) an das Schienennetz anzubinden.
Der Flughafen Frankfurt am Main befindet sich an der Gemarkungsgrenze und der Bahnhof Neu-Isenburg verfügt als einziger in Hessen über ein Verladegleis für Autoreisezüge.
Partnerstädte
- Weida (Thüringen)
- Veauche, Frankreich
- Andrezieux-Boutheon, Frankreich
- Dacorum-Borough, Großbritannien
- Bad Vöslau, Österreich
Weblinks
- http://www.neu-isenburg.de Internetseite der Stadt
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