Tiefseerinne

Vertiefungen des Meeresbodens
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Tiefseerinnen (auch Tiefseegraben genannt) entstehen in der Tiefsee an Subduktionszonen durch das Abtauchen einer ozeanischen Platte unter eine andere Platte - zum Beispiel unter eine kontinentale.

Allgemeines

In den meisten Nachschlagewerken (z.B. in Lexika und Atlanten) und Medien werden diese Tiefseerinnen, die sich innerhalb oder am Rand von Tiefseebecken bzw. zwischen Tiefseeschwellen und -rücken befinden, als Gräben bzw. Tiefseegräben bezeichnet; so geschieht dies meist auch im allgemeinen Sprachgebrauch und der Ausdrucksweise der Geowissenschaften. Dies ist jedoch aus der Sicht der Tektonik falsch, weil tektonische Gräben durch Dehnung entstehen, der Subduktionsprozess jedoch durch Konvergenz gekennzeichnet ist.

Im Unterschied zu einem Meerestief sind Tiefseerinnen meist sehr langgestreckt und können als das „untermeerische“ Gegenteil zu den auf den Land liegenden Hochgebirgen betrachtet werden.

Wegen der Bewegung der Erdplatten kommt es häufig zu untermeerischen Vulkanausbrüchen und zu Seebeben, die verheerende Flutwellen und Tsunamis, hervorrufen können.

Tiefseerinnen sortiert nach Ozeanen

Die 6 tiefsten Tiefseerinnen der Erde, von denen eine über 11 km tief ist und die anderen je über 10 km tief sind, sind der Marianengraben (bis 11.034 m), der Tongagraben (bis 10.882 m), der Japangraben (bis 10.554 m), der Kurilengraben (bis 10.542 m), der Philippinengraben (bis 10.540 m) und der Kermadecgraben (bis 10.047 m); sie befinden sich alle im westlichen Pazifik.

Beispiele für im Ozean und seinen Rand- bzw. Nebenmeeren liegende Tiefseerinnen (alphabetisch sortiert) sind:

Im Nordpolarmeer befinden sich keine Tiefseerinnen (aber Tiefseebecken).

Tiefseerinnen im Atlantik mit Karibik sind:

Tiefseerinnen im Indik sind:

Bezüglich des Indiks sei noch ein Meerestief erwähnt, die zwar kein Teil einer Tiefseerinne ist, aber die tiefste Stelle dieses Ozeans:
Diamantinatief (8.047 m = tiefste Stelle des Indik; innerhalb des Südostindischen Beckens südwestlich des australischen Perth)

Tiefseerinnen im Pazifik sind:

Im Südlichen Ozean, also im Südpolarmeer bzw. jenseits des 60. südlichen Breitengrads liegt nur der äußerste südliche Ausläufer dieser Tiefseerinne, die in Richtung Norden in den Atlantik übergeht:

Tiefseerinnen sortiert nach Meerestiefe

Angegeben sind nur die tiefsten Stellen der einzelnen Tiefseerinnen der jeweiligen Ozeane. Fettgedruckt sind nur die tiefsten Tiefseerinnen der einzelnen Meere, die bis auf den Indik (siehe hier) jeweils deren tiefste Stelle darstellen.

  1. Marianengraben (bis 11.034 m), Pazifik
  2. Tongagraben (bis 10.882 m tief), Pazifik
  3. Japangraben (bis 10.554 m), Pazifik
  4. Kurilengraben (bis 10.542 m), Pazifik
  5. Philippinengraben (bis 10.540 m tief), Pazifik
  6. Kermadecgraben (bis 10.047 m tief), Pazifik
  7. Puerto-Rico-Graben (bis 9.219 m tief), Atlantik
  8. Boningraben (bis 9.156 m tief), Pazifik
  9. Neupommern-Bougainville-Graben (bis 9.142 m tief), Pazifik
  10. Yapgraben (bis 8.597 m tief), Pazifik
  11. Süd-Sandwich-Graben (bis 8.264 m tief), Atlantik
  12. Palaugraben (bis 8.138 m tief), Pazifik
  13. Atacamagraben (bis 8.064 m tief), Pazifik
  14. Alëutengraben (bis 7.822 m tief), Pazifik
  15. Kaimangraben (bis 7.680 m tief), Atlantik
  16. Romanchegraben (bis 7.730 m tief), Atlantik
  17. Neuhebridengraben (bis 7.570 m tief), Pazifik
  18. Ryūkyū-Graben (bis 7.507 m tief), Pazifik
  19. Sundagraben (bis 7.455 m tief), Indik
  20. Santa-Cruz-Graben (bis 7.388 m tief), Pazifik
  21. Marshallgraben (bis 7.315 m tief), Pazifik
  22. Phoenixgraben (bis 7.315 m tief), Pazifik
  23. Mexikograben (bis 6.662 m tief), Pazifik
  24. Perugraben (bis 6.215 m tief), Pazifik
  25. Fidschigraben (bis 6.150 m tief), Pazifik
  26. Timorgraben (bis 3.310 m tief), Indik

Siehe auch