Die Jäger im Schnee

Gemälde von Pieter Bruegel dem Älteren
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Die Jäger im Schnee (niederl.:Jagers in de Sneeuw) ist ein 1565 entstandenes 117 × 162 cm großes Jahreszeitenbild von Pieter Bruegel dem Älteren und das erste bekannte Großgemälde mit Schnee. Es gehört zur Sammlung des Kunsthistorischen Museums Wien und ist auch bekannt als Heimkehr der Jäger (Saal 10, Inv. Nr. GG 1838).

Die Jäger im Schnee (Pieter Brueghel der Ältere)
Die Jäger im Schnee
Pieter Brueghel der Ältere, 1565
Öl auf Eichenholz
117 × 162 cm
Kunsthistorisches Museum Wien

Das Gemälde

Inhalt und Gestaltung

Die Farben Weiß und grünliches Grau dominieren. Die in dunklen Erdfarben gehaltenen Jäger mit ihren Hunden wenden dem Betrachter die Rücken zu, die Figuren werfen keine Schatten, die Sonne ist offenbar untergegangen oder durch Wolken verdeckt. Die Baumreihe, die die Jäger und Hunde entlangstapfen markiert den Beginn einer Diagonale bis zu den schroffen Bergen nahe der rechten oberen Ecke.

Motiv

Die winterliche Natur ist das Hauptmotiv und jahreszeitlich übliche Tätigkeiten sind an den Rand gedrängt: Ganz links vor einem Wirtshaus etwa haben Bauern ein Feuer entfacht um ein geschlachtetes Schwein zu sengen.[1] Alles Belebte wie Menschen, Tiere und Bäume ist dunkel und verstärkt so den Eindruck lebensfeindlicher Öde. Die Beute der Jäger ist gering, sie konnten nur einen Fuchs erlegen.[2]

Schroffe Berge und Gebirgslandschaften tauchen häufig in Bruegels Werk auf, auch wenn dies mit der Topografie seiner flämischen Heimat nicht übereinstimmt. Der Künstler hatte den Rückweg eines frühen längeren Italienaufenthaltes auch zu einer Alpenreise, vermutlich durch die südliche Schweiz genutzt, und das Hochgebirge muss ihm tief beeindruckt haben. Ein alpines Gebirge mit Burg/Schloss taucht auch auf einem weiteren Jahreszeitenbild auf (Der düstere Tag [Vorfrühling]). Die Bekehrung des Paulus, ein aus der Apostelgeschichte entnommenes Motiv, verlegte der Künstler überhaupt, abweichend vom biblischen Bericht, in ein schroffes Hochgebirge.

Einordnung

Es ist Teil einer Serie von sechs Bildern, denn damals zählte man in den Niederlanden sechs Jahreszeiten: Vorfrühling, Frühling, Frühsommer, Hochsommer, Herbst und eben Winter wie auf dem besprochenen Bild. Zwei weitere Bilder der Serie Der düstere Tag und Die Heimkehr der Herde (Herbst) befinden sich ebenfalls im Kunsthistorischen Museum Wien. Insgesamt sind fünf Bilder erhalten: Die Heuernte (Frühsommer) befindet sich in der Prager Nationalgalerie[3] und Die Kornernte (Hochsommer) im Metropolitan Museum of Art in New York[4]

Andere Bilder der Reihe

Geschichte

Brugel hatte die Serie ursprünglich für den Kunstsammler Niclas Jonghelinck in Antwerpen angefertigt. Bereits im Jahr 1594 erhielt sie jedoch der damalige spanische Statthalter Erzherzog Ernst als Geschenk.[3]

Weitere Gemälde Bruegels

Einzelnachweise

  1. kunsthistorisches museum – interactive:visit Gemäldegalerie 2. Aufl. Mai 2007 ISBN 978-3-902491-09-1
  2. Rose-Marie und Rainer Hagen: Pieter Bruegel d. Ä. um 1525–1569. Bauern Narren und Dämonen. Köln: Taschen Verlag 1999 S. 63 ISBN 3-8228-6590-7
  3. a b residence.aec.at (Aufgerufen am 28. März 2009)
  4. metmuseum.org (Aufgerufen am 28. März 2009)