Walter Henn (Architekt)

Walter Henn (* 20. Dezember 1913 in Reichenberg) ist ein deutscher Architekt, Bauingenieur und Hochschullehrer. Mit Friedrich Wilhelm Kraemer und Dieter Oesterlen begründete Walter Henn die sogenannte "Braunschweiger Schule", eine in den 1950er und 1960er Jahren angesehene Architekturausbildung.

Studium

Henn studierte Bauingenieurwesen an der Technischen Hochschule Dresden von 1931 bis 1935 und Architektur an der Akademie der Künste Dresden von 1934 bis 1937. Er erhielt das Diplom in beiden Studiengängen und Promotion über Wasserbau.

Lehre

Henn war Professor für Baukonstruktion und Industriebau von 1946 bis 1953 in Dresden, von 1953 bis 1982 an der Technischen Universität Braunschweig.

Henn verteidigt die Einheit von Forschung, Lehre und Realisation: „Ein Professor hat Vorlesungen zu halten, zu bauen, schriftlich Stellung zu nehmen, um auch nach Jahrzehnten einer fundierten Kritik zur Verfügung zu stehen, er hat sich an Wettbewerben zu beteiligen und muß sich der konsequenten Kritik seiner Bauten unterziehen.“

Literaturauswahl

• Walter Henn: Bauten der Industrie Band 1: Planung, Entwurf, Konstruktion Band 2: Ein internationaler Querschnitt Callwey Verlag München 1955

• Walter Henn: Industriebau Band 2: Entwurfs- und Konstruktionsatlas; Band 3: Internationale Beispiele; Band 4 mit Hilde Henn: Sozialbauten der Industrie Callwey Verlag, München 1961, 1962, 1966

• Walter Henn: Das flache Dach Callwey Verlag, München 1960
• Walter Henn: Fußböden Callwey Verlag, München 1964
• Walter Henn: Die Trennwand Callwey Verlag, München 1969
• Walter Henn: Außenwände Callwey Verlag, München 1975

• Franz Hart, Walter Henn, Hansjürgen Sontag: Stahlbauatlas. Geschoßbauten München: Verlag Architektur und Baudetail, 1974, Studienausgabe 1977

• Franz Hart, Walter Henn, Hansjürgen Sontag: Stahlbauatlas. Geschoßbauten Zweite, neu bearbeitete Auflage. München: Institut für internationale Architektur-Dokumentation, 1982; unveränderter Nachdruck: Köln: Rudolf Müller, 1994

Die „Industriebaulehre“ erscheint auch in Frankreich, Großbritanien, Japan, Polen, Spanien, der UdSSR und Ungarn.

Werkauswahl

• Produktionsgebäude Siemens & Halske AG, Braunschweig 1950
• Hochspannungshalle „Parabelhalle“ Siemens AG Berlin, 1961
• Verwaltungsgebäude der Maschinenfabrik Deckel, München 1961
• Moselkraftwerk und Staustufe Detzem, 1966
• Hauptverwaltung Osram GmbH, München 1966