Panzerjäger Tiger (P)

Jagdpanzer
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Der Jagdpanzer oder auch Panzerjäger Tiger (P) "Elefant" (Sd.Kfz. 184) war ein schwerer Jagdpanzer der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Basierend auf einem Entwurf von Ferdinand Porsche (daher auch der ursprüngliche Name "Ferdinand") war das Sd.Kfz. 184 einmal mehr eine Improvisation. Porsche hatte 90 Laufwerke für seinen Tiger-Prototypen gebaut; sein Muster wurde aber zu Gunsten von Henschels Entwurf abgelehnt, und es schien als bliebe Porsche auf den Laufwerken sitzen.

Im Februar 1943 befahl Adolf Hitler, dass diese Fahrwerke als Grundlage für einen Panzerjäger, bewaffnet mit der 8,8-cm-Flak (die sich im Bodeneinsatz als panzerbrechende Waffe besonders gegen den T-34 bewährt hatte) dienen sollten. Der Elefant wurde in aller Eile konstruiert, und da Hitler den neuen Panzerjäger in der Schlacht bei Kursk (Unternehmen Zitadelle) unbedingt dabei haben wollte, verlief die Erprobung durch das Heereswaffenamt nur unzureichend. Bei Kursk kamen alle 90 Elefanten zum Einsatz und vernichteten dabei zusammen mehr als 502 feindliche Panzer, 20 Pak und 100 Geschütze.

Schon in den ersten Tagen des Angriffs blieben mehrere Dutzend von ihnen wegen mechanischer Probleme liegen. Es gab schwerwiegende Mängel, besonders die elektronischen Komponenten, Lenkung und Getriebe machten Schwierigkeiten und erwiesen sich insgesamt als unzuverlässig. Durch die Motorisierung mit 2 Maybach HL-120-TRM-Motoren verbrauchte der Elefant auf 100 km 1200 Liter Sprit. Mit der Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h auf der Straße und 15 km/h im Gelände war die Beweglichkeit des Elefanten eher gering. Exzellent war zwar die Panzerung mit 200 mm an der Front und 80 mm an der Seite. Das dadurch erzielte große Gewicht und der extrem hohe Bodendruck schränkten die Beweglichkeit aber sehr stark ein. Die fehlende Nebenbewaffnung machte das Fahrzeug zu einem leichten Opfer für Infanterieangriffe auf kurze Distanz und Haftladungen. Mehr als 20 Fahrzeuge fielen sowjetischen Panzerabwehrwaffen zum Opfer.

Nach dem Debakel von Kursk wurden Ende 1943 die verbliebenen 48 Fahrzeuge am Bug mit MG-34 Maschinengewehren nachgerüstet und nach Italien verlegt. Hier hatten die “Elefanten“ mit den schlechten italienischen Straßen ihre Mühe und Ersatzteilmangel war an der Tagesordnung. Viele wurden von ihren Besatzungen gesprengt, weil sie so verschlissen waren, dass sie nicht mehr repariert werden konnten. Auf dem langsamen Rückzug in Italien gingen auch die letzten Elefanten unter.

Technische Daten

  • Gewicht: 65 t
  • Länge (o. Kanone)/Breite/Höhe: 8,14 m (6,8 m) / 3,38 m / 2,97 m
  • Steigfähigkeit: bis zu 22°
  • Watfähigkeit: 100 cm
  • Kletterfähigkeit: 78 cm
  • Überschreitfähigkeit: 264 cm
  • Bodenfreiheit: 48 cm
  • Spurweite: 268 cm
  • Kettenauflagelänge: 417,5 cm
  • Antrieb: 2 x Maybach HL 120 TRM mit zusammen 530 PS
  • Höchstgeschwindigkeit: 20 km/h (Gelände 15 km/h)
  • Tankinhalt: 1080 Liter
  • Fahrbereich: Straße 150 km (Gelände 90 km)
  • Verbrauch 1200 l/100 km Straße
  • Panzerung
    • Bug: 100 + 100 mm
    • Fahrerfront 200 mm
    • Seite: 80 mm / 90°
    • Heck: 80 mm / 90°
  • Bewaffnung
    • 8,8 cm StuK 43/1 L/71 mit 55 Schuss
    • Keine / 1943 Nachrüstung von 48 Fahrzeugen mit MG-34 im Bug (600 Schuss)
  • Besatzung 6 Mann
  • Stückzahl: 90

Siehe auch: Deutsche Militärfahrzeuge des 2. Weltkrieges