Suzanne von Borsody

deutsche Schauspielerin
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Suzanne von Borsody [ˈboʁʒodi] (* 23. September 1957 in München) ist eine deutsche Schauspielerin. Sie gehört zu den bekanntesten Schauspielerinnen ihrer Generation in Deutschland.

Suzanne von Borsody auf der Lit.Cologne 2006 in Köln

Leben

Suzanne von Borsody ist die Tochter von Hans von Borsody und Rosemarie Fendel; ihre Halbschwester Cosima von Borsody ist ebenfalls Schauspielerin, ihr Großvater Eduard von Borsody war Filmregisseur und ihr Großonkel Julius von Borsody war Filmarchitekt und Szenenbildner in Wien, Babelsberg und bei der Bavaria. Ein langjähriger Lebenspartner war der Schauspieler Heino Ferch, mit dem sie in mehreren Filmprojekten gemeinsam auftrat (Lauras Entscheidung (1994), Wer Kollegen hat, braucht keine Feinde, Visum in den Tod – Die Russenhuren (beide 1995), Lola rennt (1998) und Marlene (2000)). Seit 2000 ist Suzanne von Borsody mit dem Juwelier Jens Schniedenharn liiert. Das Paar lebt in München und Berlin. Suzanne von Borsody ist Vorsitzende der deutschen Fernsehjury des CIVIS-Preises, des Europäischen Medienpreises für Integration und kulturelle Vielfalt.[1]

Werk

Die Autodidaktin besuchte nur kurz eine Schauspielschule, da sie sofort ein Engagement am Schauspielhaus Frankfurt erhielt. Sie hat sich nicht nur als Kino- und Fernsehfilmdarstellerin, sondern auch in großen Schauspielensembles in Berlin, Bremen, Düsseldorf sowie Zürich und bei den Salzburger Festspielen bewährt. Von 1987 bis 1993 war sie am Berliner Schillertheater engagiert. Nachdem das Theater schließen musste, wechselte von Borsody zum Film.

1978 gab sie ihr Fernsehdebüt in Hartmut Griesmayrs Fernsehfilm Adoptionen. 1980/81 ging sie an das Mitbestimmungsmodell am Schauspiel Frankfurt. Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel nannte sie ein „künstlerisches Kraftpaket“.[2]

1979 erhielt sie für die Rolle der Beate S. in der gleichnamigen Fernsehserie die Goldene Kamera und den Adolf-Grimme-Preis. 1980 wurde sie für ihre Rolle in Axel Cortis Das eine Glück und das andere sowohl mit dem Adolf-Grimme-Preis als auch mit dem Deutschen Darstellerpreis ausgezeichnet.

Regisseurin Margarethe von Trotta engagierte von Borsody 1999 für die viel beachtete vierteilige Verfilmung des Romans Jahrestage von Uwe Johnson, in der sie die Hauptrolle der Gesine Cresspahl spielte.[3][4]

In internationalen Produktionen sah man sie neben Richard Chamberlain in Die verlorene Tochter und neben Michel Piccoli in Tödliches Geld. Herausragend blieben ihre Darstellungen in Margarete von Trottas Dunkle Tage (1999) in der Rolle der alkoholkranken Angela, als Marga Nielsen in Die Mörderin (1999) und in Die Geisel (2003) als mutige Gefängnisdirektorin Ella Jansen, die sich gegen eine Geisel eintauschen lässt.

Unter Alexander Kluge spielte sie in Die Macht der Gefühle (1983), unter Hans W. Geissendörfer in dessen Oscar-nominierten Dürrenmatt-Verfilmung Justiz, und in Doris Dörries Bin ich schön? die Rolle der Lucy. Tom Tykwer besetzte sie für die Rolle der Frau Jäger in seinem Welterfolg Lola rennt (1998).

2005 erhielt das TV-Liebesdrama Der zweite Blick, in dem von Borsody an der Seite von Michael Mendl Linda, eine verheiratete Frau spielte, die sich in einen anderen Mann verliebt, eine Nominierung für den Bayerischen Fernsehpreis.[5]

2007 legte die Schauspielerin mit der Episode Die Lehrerin zur deutschen Grundgesetzverfilmung GG 19 – Eine Reise durch Deutschland in 19 Artikeln ihre erste Regiearbeit vor.

Nach der Milleniumswende konzentrierte sich ihre Arbeit neben Fernsehrollen vermehrt auf das Medium Hörbuch. Mit dem Vortrag von Briefen der Malerin Frida Kahlo: Jetzt, wo Du mich verlässt, liebe ich Dich mehr denn je gibt sie seit 2006 deutschlandweit Lesereisen.[6] Ende 2007 sah man von Borsody nach längerer Theaterpause wieder auf der Bühne in der Rolle der Lady Driver in dem Luststück Verdammt lang her.[7][8]

Im Herbst 2008 entstand unter der Regie von Johannes Grieser (Hölle im Kopf) für das ZDF der Psychothriller Sommerspiel mit Suzanne von Borsody in der Rolle der Fotografin Esther Kaufmann.[9] Im selben Jahr übernahm sie in Matti Geschonnecks Fernsehthriller Entführt neben Friedrich von Thun, Hanns Zischler, Matthias Brandt, August Zirner und Heino Ferch die Rolle der Kidnapperin Marietta Lahn.

Im Januar 2009 spielte sie im Hamburger Ernst-Deutsch-Theater in Francis C. Winters Spurensuche. Das Drama thematisiert Missbrauch und Mord eines Kindes durch einen Jugendlichen, von Borsody und Ulrike Folkerts verkörperten die Mütter von Täter und Opfer.

Im Sommer 2009 übernahm Suzanne von Borsody erneut eine Rolle neben Heino Ferch in dem Kinder- und Familienfilm Hanni und Nanni nach der Romanserie von Enid Blyton.

Soziales Engagement

Von Borsody ist UNICEF-Botschafterin[10], Botschafterin des Vereins N.I.N.A.[11] und des Vereins Hand in Hand for Children[12]. Ihr soziales Engagement wurde 2006 mit dem ARD-Medienpreis Brisant Brillant ausgezeichnet.[13]

Filmografie

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Interview mit Suzanne von Borsody über den CIVIS Preis
  2. Nominierungen zum Deutschen Fernsehpreis 1999
  3. Vorstellung des Vierteilers Jahrestage auf sat.1.de
  4. Vorstellung von Jahrestage auf arte.tv
  5. Interview mit Suzanne von Borsody über Der zweite Blick
  6. Lesung Frida Kahlo
  7. Artikel Berliner Morgenpost
  8. renaissance-theater.de
  9. Meldung auf ZDF-Presseportal
  10. Suzanne von Borsody spricht über Schulen in Afrika
  11. nina-info.de
  12. www.handinhandforchildren.de
  13. ARD-Medienpreis