Liste der Truppenteile der Fallschirmjägertruppe des Heeres der Bundeswehr

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Die Liste der Fallschirmjägerverbände der Bundeswehr enthält alle aufgelösten, aktiven und nicht aktiven (Geräteverbände, gekaderte Bataillone) Verbände und Großverbände der Fallschirmjägertruppe der Bundeswehr sowie eine kurze Übersicht über ihren Aufstellungszeitpunkt, Stationierungsorte, Unterstellung und über ihre Auflösung oder Umbenennung.

Datei:Falschirmjägermtl.jpg
Das Barettabzeichen der Fallschirmjäger

Legende

Die Legende gilt für alle folgenden Listen

Legende
Aufgelöster Verband
Teilaktiver oder nichtaktiver Verband
Aktiver Verband

Siehe auch hier für das Abkürzungsverzeichnis.

Divisionen

Einzige Division im Kalten Krieg die aus Fallschirmjägern gebildet wurden, war die 1. Luftlandedivision. Sie umfasste als 9. Division des Heeres, truppendienstlich fast alle Fallschirmjägertruppen der Bundeswehr im Kalten Krieg. Danach wurden die meisten Luftlandekräfte vom Kommando Luftbewegliche Kräfte/4. Division, nach dessen Auflösung durch die Division Spezielle Operationen geführt.

Bezeichnung Aufstellung Stabssitz Verbleib Bemerkung
Datei:1. Luftlandedivision.png 1. LLDiv 1. Januar 1956
(aus Teile 106. LLBrig)
Bruchsal Aufgelöst März 1994. Teile an KLK/4. Div
  KLK/4. Div 1. Juli 1994
(aus 4. PzGrenDiv und 1. LLDiv)
Regensburg März 2001. Teile an DSO
  DSO April 2001
(aus Teile KLK/4. Div)
Regensburg aktiv

Brigaden

In der Geschichte der Bundeswehr gab es drei Brigaden, die aus Fallschirmjägern gebildet wurden und der oben angeführten 1. Luftlandedivision, später für den Einsatz direkt den Korps, später dem Kommando Luftbewegliche Kräfte unterstanden und jetzt der Division Spezielle Operationen unterstehen. Die Brigaden waren seit der Heeresstruktur II analog zum Schema aller Brigaden des Heeres nummeriert. Da die 1. Luftlandedivision die 9. Division des Heeres war, jede Division drei Brigaden umfasste und die Brigade stringent durchnummeriet waren (1. Division → Brigaden 1, 2 und 3; 2. Division → Brigaden 4, 5 und 6; usw.), trugen die ihr unterstellten Brigaden die Nummern 25, 26 und 27. Die Brigade 25 war die „erste“, die Brigade 26 die „zweite“ und die Brigade 27 die „dritte“ Brigade der Division. Zeitweilig war die Bezeichnung Fallschirmjägerbrigade und wurden später in Luftlandebrigaden umbenannt. Abweichend von der sonst üblichen Praxis trug und trägt bis heute jeder Soldat der Luftlandebrigden - also auch beispielsweise die Sanitäter der Luftlande-Santitätskompanien oder die Aufklärer - das bordeauxfarbene Barett. Mit der Zusammenführung der 4. Division und der 1. Luftlandedivision zum Kommando Luftbewegliche Kräfte/4. Division wurde diese stringente Nummerierung aufgebrochen. Die vormalige Panzergrenadierbrigade 31 wurde mit der Luftlandebrigade 27 aus Traditionsgründen zur Luftlandebrigade 31 zusammengeführt, ohne dass die Ziffer von der übergeordenten Division abgeleitet werden konnte.

Bezeichnung1 Aufstellung (letzter) Stabssitz Verbleib Bemerkung
106. LLBrig 1956 Esslingen 1956, Teile zur Aufstellung 1. LLDiv erreichte vermutlich nie volle Sollstärke und Einsatzbereitschaft
Datei:LLBrig25.png LLBrig 25 Mai 1957 Calw Sep. 1996 aufgelöst. Teile an KSK Beiname: Schwarzwald
Datei:Llbrig 26.jpg LLBrig 26 1958 Saarlouis aktiv Beiname: Saarland; Abzeichen zunächst:  
Datei:LLBrig 27 31.png LLBrig 27 1970 Lippstadt Mär. 1993 aufgelöst. Teile fusioniert mit PzGrenBrig 31 zu LLBrig 31
Datei:Llbrig31.jpg LLBrig 31 März 1993
(PzGrenBrig 31 und LLBrig 27)
Oldenburg aktiv Beiname: Oldenburgische; Abzeichen zunächst: Datei:LLBrig 27 31.png

1Die beiden Luftlandebrigade 25 und 26 wurden anfänglich (Heeresstruktur I; bis 1959) als Luftlande-Kampfgruppen A9 (→ LLBrig 25) und B9 (→ LLBrig 26) aufgestellt. Von 1959 bis 1971 lautete die Bezeichnung der Brigaden Fallschirmjägerbrigade.

Bataillone

Die Nummerierung der in der Heerestruktur I zunächst aufgestellten Bataillone folgte keinem eindeutig stringentem Schema, das in der Bundeswehr insgesamt anzutreffen wäre. Die zunächst aufgestellten Bataillone wurden außerdem in der Heeresstruktur I zunächst als Luftlande-Jägerbataillone bezeichnet. Ab der Heeresstruktur II ab 1959 folgten die aufgestellten Bataillone aber dann den im Heer üblichen Nummerierungskonventionen. Die ersten beiden Ziffern ihrer dreistelligen Nummer entsprach der Nummer der Brigade, der sie unterstellt waren. Das Fallschirmjägerbataillon 261 war also das „erste“ Bataillon der Luftlandebrigade 26, das Fallschirmjägerbataillon 274 das „vierte“ der Luftlandebrigade 27. Da einige Bataillone zunächst keiner Luftlande- bzw. Fallschirmjägerbrigade unterstanden, waren ihre ersten beiden Ziffern nicht 25, 26 und 27. Mit der Aufstellung der Lufltandebrigade 31, die Bataillone aus der Panzergrenenadierbrigade 31 und der Jägerbrigade 37 übernommen hatte, erhielten die entsprechenden Bataillone die Anfangsziffer 31. Nach 1990 orientierte sich die Bezichnung auch vermehrt aus Tradition an der bisherigen Ziffer, so dass zum Beispiel das Fallschirmjägerbataillon 373 seine Nummer, die die ehemalige Unterstellung unter die Jägerbrigade 37 anzeigte, aus Tradition weiterführte. Insgesamt kann die stringente Nummerierung damit als aufgebrochen gelten.

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
(letzter) Stabssitz1 Verbleib Bemerkung
LLJgBtl 9 1956
(aus LLJgBtl 106)
Sigmaringen März 1959 umbenannt in FschJgBtl 261 erreichte nie die volle Sollstärke
LLJgBtl 19 1956 Kempten 1959 umbenannt in FschJgBtl 262
LLJgBtl 29 1957 Altenstadt 1959 umbenannt in FschJgBtl 251
LLJgBtl 39 1956? ? 1956 umbenannt in LLJgBtl 9
LLJgBtl 106 Juli 1956 Ellwangen 1956 umbenannt in LLJgBtl 9 erreichte nie die volle Sollstärke
LLJgBtl 116 Juli 1956 Kempten ?1956 umbenannt in LLJgBtl 19
  FschJgBtl 251 1959
(aus LLJgBtl 29)
Calw 1996 aufgelöst
FschJgBtl 252 1959? Nagold 1996 aufgelöst um 1961 Divisionstruppe 1. LLDiv
FschJgBtl 253 April 1982 Nagold Feb. 1992 aufgelöst, Teile an FschPzAbwBtl 283
FschJgBtl 254 ? Calw ? nicht aktiv, Geräteeinheit, ?aufgelöst 2001
Datei:Fj261.jpg FschJgBtl 261 März 1959
(aus LLJgBtl 9)
Lebach aktiv um 1961 Divisionstruppe 1. LLDiv
FschJgBtl 262 1959
(aus LLJgBtl 19)
Merzig 1994 Umgliederung in FschPzAbwBtl 262 zunächst Standorte Bergzabern und Oberbexbach
Datei:Fj263.jpg FschJgBtl 263 April 1982 Zweibrücken aktiv
FschJgBtl 264 ? ? na Geräteeinheit, ?aufgelöst 2001
FschJgBtl 271 1971
(aus FSchJgBtl 291)
Stetten a. k. Markt 1993 Auflösung durch Fusion mit PzGrenBtl 313 zum FschJgBtl 313
FschJgBtl 272 1971
(PzGrenbBtl 313)
Wildeshausen ? ursprünglich als PzGrenBtl 313 1960 aufgestellt und dann umbenannt. Nicht zu verwechseln mit dem späteren PzGrenBtl 313 aus dem unter Fusion mit FschJgBtl 273 das FschJgBtl 313 gebildet wurde.
FschJgBtl 291 Juli 1960
(aus Teilen FschJgBtl 251 und 263)
bis 1971 Stetten/ Lager Heuberg
ab 1971: Iserlohn
1971 Umbenenung in FschJgBtl 271 um 1961 Divisionstruppe 1. LLDiv, ab 1963 Teil der PzGrenBrig 29, ab 1971 Teil der LBrig 27
FschJgBtl 273 1973 Iserlohn 1973-1982 na Geräteeinheit
1993 fusioniert mit PzGrenBtl 314 zum Fallschirmjägerbataillon 314 Oldenburg
FschJgBtl 274 1982 Iserlohn na Geräteheinheit, vorm. 273, aufgelöst 2001
Datei:Fj313.jpg FschJgBtl 313 1993
Seedorf aktiv aus FschJgBtl 271 und PzGrenBtl 313
FschJgBtl 314
Oldenburg
aufgelöst ?2007
aus FschjgBtl 273 und PzGrenBtl 314
Datei:Fj373.jpg FschJgBtl 373 April 1996 Seedorf aktiv ursprünglich JgBrig 37, aufgestellt aus PzBtl 373

1Bei nicht aktiven Einheiten: Standort des Kaders und/oder Mobilmachungsstützpunkt und/oder Depotstandort

Abkürzungen

Folgende Abkürzungen werden benutzt:

  • Btl → Bataillon
  • DSO → Division Spezielle Operationen
  • Div → Division
  • FschJgBtl → Fallschirmjägerbataillon
  • FschJgBrig → Fallschirmjägerbrigade
  • PzGrenBrig → Panzergrenadierbrigade