Die Valesianer oder Valerianer waren eine ketzerische christliche Sekte des dritten Jahrhunderts, die nach ihrem Gründer, dem Araber Valesius, benannt ist. Sie verabscheute die Ehe und kastrierte ihre Anhänger, außerdem verwarf sie das Gesetz und die Propheten.[1] Ihrer Selbstverstümmelung ging das Beispiel des Origenes voran, der sich unter Berufung auf Matth. 19,12 selbst kastriert haben soll. Sie wurde 249 auf einer Synode verdammt.[1]
Der Eunuchismus in der frühen christlichen Kirche wurde von den Heiligen Basilius, Johannes Chrysostomos und Augustin heftig bekämpft, auch von Papst Leo I.[2]
In der Versuchung des heiligen Antonius (La tentation de Saint Antoine) des französischen Schriftstellers Gustave Flaubert (1821–1880) treten auch die Valesianer auf.[3]
Siehe auch
Literatur
- Ionel Rapaport: Introduction a la psychopathologie collective la secte mystique des Skoptzy. Erka, Paris 1949.
- Otto von Corvin: Die Geißler. Abchnitt: Die Valerianer (Online-Text).
- Victor Méric: Le Crime des Vieux. (Online-Text).
- François-André-Adrien Pluquet: Eunuchen oder Valesianer. In: Ketzer-Lexicon. S. 487–490 (Online-Text).
- Valesianer. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 18: Türkisches Reich–Wechsler. Altenburg 1864, S. 344 (zeno.org).
Fußnoten
- ↑ a b Valesianer. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 18: Türkisches Reich–Wechsler. Altenburg 1864, S. 344 (zeno.org).
- ↑ Wikisource: Le Crime des Vieux – Quellen und Volltexte
- ↑ http://www.mediterranees.net/romans/saint-antoine/chapitre_4.html