Internet Message Access Protocol

Protokoll zum Zugriff auf E-Mails, die sich auf einem Mailserver befinden
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IMAP im TCP/IP-Protokollstapel

Anwendung IMAP
Transport TCP
Netzwerk IP
Netzzugang Ethernet Token
Ring
FDDI ...


Die Abkürzung IMAP steht für Internet Message Access Protocol. Das IMAP Protokoll erlaubt den Zugriff auf und die Verwaltung von empfangenen E-Mails und wird grundsätzlich im RFC 3501 beschrieben. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von optionalen Erweiterungen des Protokolls, die in eigenen RFCs und Drafts beschrieben sind.

Im Gegensatz zum POP3 Protokoll verbleiben die Mails in der Regel auf dem Mail Server, und werden nur bei Bedarf auf den Client Rechner übertragen.

IMAP wurde mit dem Ziel entworfen, den Zugriff auf Mailboxen und Nachrichten so bereitzustellen, als wenn diese sich auf den lokalen Rechner befänden.

Vorteile

  • Zugriff von mehreren Rechnern (z.B. von der Arbeit, Zuhause, unterwegs)
  • zentrale Speicherung und Archivierung der Mails
  • gemeinsam genutzte Mailboxen für mehrere Benutzer möglich
  • manche Serverimplementationen bieten Rechtevergabe für Mailboxen (lesen, schreiben, löschen, administrieren, usw.) pro Benutzer und erlauben damit detaillierte Zugriffssteuerung
  • Versehen von Mails mit Anmerkungen, wie "wichtig!"
  • Suchen und Sortieren können serverseitig durchgeführt werden, so dass auch Klienten mit geringer CPU-Leistung effizient große Mailboxen nutzen können

Nachteile

  • Ohne bestehende Online-Verbindung kann mit manchen Programmen nicht auf die Mails zugegriffen werden (fehlende Unterstützung des disconnected mode, den IMAP bietet).
  • erhöhte Anforderung an die Leistungsfähigkeit des Servers im Vergleich zu POP3: IMAP ist im Gegensatz zu POP ein sitzungsorientiertes Protokoll, mit zum Teil sehr lang bestehenden TCP-Verbindungen.

Server

Im Unix-Umfeld kommen unter anderem folgende IMAP-Server zum Einsatz:

  • Cyrus-IMAP
  • UW-IMAP
  • Courier-IMAP

Klienten

IMAP wird von vielen Mailklienten (Netscape, Outlook Express, KMail, Pegasus Mail, Apple-Mail etc.) unterstützt. Allerdings bestehen große Unterschiede im Grad der Unterstützung. Ein Problem ist, dass viele Programme IMAP nutzen als wäre es POP. Nur wenige Programme nutzen die Möglichkeiten aus, die IMAP bietet. Zu ihnen zählen u.a. pine und Mulberry.


Die bei der IANA registrierte Portnummer für IMAP ist 143. Ein primär vor der Einführung von STARTTLS verwendeter zusätzlicher Port für mit SSL gesicherte Verbindungen steht mit 993 zur Verfügung.