Seeland ist der Name einer Stadt, die zum 15. Juli 2009 im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt entstanden ist. Sie wurde gebildet aus dem freiwilligen Zusammenschluss der Stadt Hoym und der Gemeinden Friedrichsaue, Frose, Nachterstedt und Schadeleben.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 47′ N, 11° 18′ O | |
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Salzlandkreis | |
Höhe: | 131 m ü. NHN | |
Fläche: | 62,64 km2 | |
Einwohner: | 7080 (31. Dez. 2007) | |
Bevölkerungsdichte: | 113 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 06449, 06464, 06467 | |
Vorwahl: | 034741 | |
Gemeindeschlüssel: | 15 0 89 307 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Lindenstraße 1 06469 Nachterstedt | |
Lage der Stadt Seeland (Sachsen-Anhalt) im Salzlandkreis | ||
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Geschichte
Der Zusammenschluss der Stadt Hoym und der Gemeinden Friedrichsaue, Frose, Nachterstedt und Schadeleben zum 15. Juli 2009 erfolgte vor dem Hintergrund der Gemeindegebietsreform in Sachsen-Anhalt und der damit verbundenenen Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Seeland zugunsten einer Einheitsgemeinde. Die ebenfalls der Verwaltungsgemeinschaft angehörende Gemeinde Gatersleben wird bis auf weiteres von der Stadt Seeland mitverwaltet.
Im Gebiet der Ortsteile Nachterstedt und Schadeleben liegt der Concordiasee. Am frühen Morgen des 18. Juli 2009 kam es im Ortsbereich Nachterstedt zum Abbruch eines etwa 350 Meter breiten Landstreifens in den südlichen Ausläufer des entstehenden Gewässers. Dabei wurden ein zweistöckiges Einfamilienhaus, ein Teil eines Mehrfamilienhauses sowie ein Straßenabschnitt und eine Aussichtsplattform mitgerissen.
Verkehr
Die ehemalige B 6 (Bernburg–Aschersleben) führt durch das Stadtgebiet und wurde durch die vierspurige „Gelbe Autobahn“ (B 6n) in unmittelbarer Nähe ersetzt. Die Bahnhöfe von Nachterstedt-Hoym und Frose liegen an der Bahnstrecke Halle–Halberstadt. Von dieser zweigte bei Frose bis 2003 die Bahnstrecke über Ballenstedt nach Quedlinburg (Bahnstrecke Frose–Quedlinburg) ab.
Ein Stich der Straße der Romanik führt von Falkenstein/Harz nach Frose.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Regelmäßige Veranstaltungen
- Seelandfest am Concordiasee Mitte August
Sehenswürdigkeiten
- Aussichtspunkt Nachterstedt
- Concordiasee
- Kiesberg in Nachterstedt (Ruhestätte für Kriegsopfer der ehemaligen SU)
- Evangelische Kirche Nachterstedt, erbaut 1957
- Dorfkirche Friedrichsaue
- Gedenkstein von 1946/47 auf dem Froser Platz unter der Linde (zur DDR-Zeit Louis-Riekehr-Platz) zur Erinnerung an den kommunistischen Nazigegner Louis Riekehr, der im Oktober 1933 in der Polizeistation Ballenstedt ermordet wurde
- Sowjetischer Ehrenhain mit Mahnmal des Bildhauers Rudolf Herbst zur Erinnerung an sowjetische Kriegsgefangene, die Opfer von Zwangsarbeit wurden
- Gedenkstein von 1978 auf dem Stadtfriedhof für Personen mehrerer Länder, die während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt wurden und der Zwangsarbeit zum Opfer fielen
- Sammelgrab und Gedenkstein auf dem Ortsfriedhof in Hoym für 18 KZ-Häftlinge, die im April 1945 bei einem Todesmarsch aus dem KZ Langenstein-Zwieberge, einem Außenlager des KZ Buchenwald, erschossen und begraben wurden, sowie ein ebenfalls umgekommener italienischer Militärinternierter als ein Opfer von Zwangsarbeit
Persönlichkeiten
- Berühmtester Sohn der Stadt dürfte Friedrich II. von Hoym († 1382) sein, Bischof von Merseburg und 1382 für einige Monate Erzbischof von Magdeburg.
- Johann Christoph Bendler, (1789–1873), Ratsmaurermeister und Politiker
- Walter Halbritter (* 1927), Staatssekretär und Leiter des Amtes für Preise der DDR im Ministerrang
- Karl Wilhelm Fricke (* 1929), Publizist, Ehrendoktor der Freien Universität Berlin
- Fritz Annecke (1818–1872), Achtundvierziger-Revolutionär, in Dortmund geboren, aber mit Schadelebener Vorfahren (siehe Literaturangabe) sowie seine ebenfalls nach 1849 in die USA ausgewanderten Brüder Emil Annecke und Carl Annecke