Fritz Schuberth

Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-) Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Juli 2009 um 12:30 Uhr durch 79.225.202.238 (Diskussion) (Literatur). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Georg Konrad Friedrich Schuberth (* 28. Juli 1897 in Kulmbach; † 16. Februar 1977 ebenda) war ein deutscher Politiker (NSDAP) und SS-Oberführer.

Leben

Schuberth brach 1912 die Realschule ab, um nach einem Unfall seines Vaters im elterlichen Betrieb zu arbeiten. Bis 1916 absolvierte er dort eine landwirtschaftliche Lehre für Obstanbau und Geflügelzucht. Von April 1916 bis 1918 nahm er am Ersten Weltkrieg teil. Nach seiner Entlassung im Rang eines Gefreiten der Reserve übernahm er im Juli 1920 das elterliche Anwesen.

Im Mai 1925 trat Schuberth in die NSDAP (Mitglieds-Nr. 5.526) ein. 1927 wurde er Ortsgruppen- und 1928 Kreisleiter für Kulmbach; ab 1928 trat er als Gauredner der Partei im Gau Oberfranken auf. Im November 1929 wurde Schuberth in den Kulmbacher Stadtrat gewählt, dem er bis 1933 angehörte. Ab März 1930 gehörte er der Oberfränkischen Kreisbauernkammer an; ab Sommer 1930 beriet er die NSDAP-Gauleitung für Oberfranken in Fragen der Landwirtschaft.

Im April 1932 wurde Schuberth in den Bayerischen Landtag gewählt, legte das Mandat jedoch nach wenigen Monaten nieder, als er im Juli 1932 ein Mandat im Reichstag erhielt. Mitglied des Reichstages blieb er auch nach der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ bis Kriegsende 1945. Zwischen März und Oktober 1933 amtierte Schuberth kommissarisch als Bürgermeister der Stadt Kulmbach, anschließend war er bis zum Ende der NS-Herrschaft ehrenamtlicher Erster Bürgermeister der Stadt. Zugleich war er Führer des Vereins der Freunde der Plassenburg in Kulmbach.

Ebenfalls ab 1933 gehörte Schuberth dem Reichsbauernrat an und amtierte als Gauamtsleiter für Agrarpolitik im Gau Bayerische Ostmark; von 1933 bis März 1937 war er zudem Landesbauernführer der Landesbauernschaft Bayern. Der SS trat er im Januar 1935 (Mitglieds-Nr. 260.750) im Rang eines Sturmbannführers bei, nach mehrfacher Beförderung war Schuberth ab November 1942 SS-Oberführer. Von 1935 bis April 1940 leitete er als Staatssekretär die Abteilung Landwirtschaft im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft.

Ehrungen

  • Große Bayerische Verdienstmedaille für Verdienste um die Landwirtschaft.

Literatur

  • Joachim Lilla (Bearbeiter): Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Droste Verlag, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4.
  • Wolfgang Schoberth: Fritz Schuberth - vom "Eisberg" an den Kabinettstisch. Aufstieg unfd Fall eines einflußreichen Nationalsozialisten, In: Rund um die Plassenburg, Studien zur Geschichte der Stadt Kulmbach und ihrer Burg, Hg. Freunde der Plassenburg e.V. Kulmbach, Naila 2003, ISBN 3-925162-21-6