Freden (Leine)

Gemeinde im Landkreis Hildesheim
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Freden (Leine) ist eine Gemeinde im Landkreis Hildesheim in Niedersachsen. Sie ist Verwaltungssitz der Samtgemeinde Freden (Leine), mit den Gemeinden Everode, Freden (Leine), Landwehr und Winzenburg. Freden ist Mitglied der Region Leinebergland, eines nach dem Leader-Ansatz gegründeten freiwilligen Zusammenschlusses mehrerer Städte und Gemeinden im südlichen Niedersachsen.

Wappen Deutschlandkarte
Freden (Leine)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Freden (Leine) hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 56′ N, 9° 54′ OKoordinaten: 51° 56′ N, 9° 54′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Hildesheim
Samtgemeinde: Freden (Leine)
Höhe: 127 m ü. NHN
Fläche: 17,78 km2
Einwohner: 3262 (31. Dez. 2007)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 183 Einwohner je km2
Postleitzahl: 31084
Vorwahl: 05184
Gemeindeschlüssel: 03 2 54 016Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Adresse der Verbandsverwaltung: Am Schillerplatz 4
31084 Freden (Leine)
Website: www.freden.de
Bürgermeister: Dieter Schubert (SPD)
Lage der Gemeinde Freden (Leine) im Landkreis Hildesheim

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Geografie

Freden liegt südwestlich von Alfeld zwischen den Naturparks Weserbergland und Harz an der Leine.

Gemeindegliederung

Für die Gemeinde ist der Ortsteil Meimerhausen ausgewiesen.

Geschichte

Erstmalig wird der Ort 1068 urkundlich als Fredenon erwähnt. Fredenon war ein Archidiakonbezirk mit Grafschaftsrechten in dem Ort Grossfreden, der dem Bischof in Hildesheim unterstand.

Bei Steinbrucharbeiten im Höhenzug Selter bei Freden wurden 1959 am Aschenstein Tierknochen gefunden. Ausgrabungen erbrachten durch die C14-Altersbestimmung einen jungpaläolithischen Rentierjäger-Lagerplatz aus der Zeit 15.000 v. Chr. Bis dahin waren keine älteren Besiedlungsreste in Mitteleuropa belegt. Das Leinetal ist für Altersfunde sehr ergiebig, beispielsweise wurde in den Apenteichen bei Winzenburg eine Bronzespange aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. gefunden, auch römische Münzen aus der Zeitspanne von 100 v. bis 100 n. Chr. gehören zu den Fundstücken.

Die Leine trennte die Orte Groß-Freden (um 1000 zum Gau Aringo gehörig) und Klein-Freden (zum Gau Flenithi gehörig). 1068 schenkte Heinrich IV. einige westlich der Leine gelegene Orte, darunter auch Fredenon (Groß-Freden) dem Hildesheimer Bischof.

1235 führte die Zersplitterung Sachsens zur Loslösung des Bistums Hildesheims. Das Bistum erhielt dabei weltliche Rechte. Der Bischof nannte sich ab diesem Zeitpunkt Fürst (Fürstentum Hildesheim). Um 1344 errichteten die Herren von Freden die Burg Hausfreden und erwarben 1347 vom Fürstbischof das Dorf Groß-Freden. Sie gaben die Burg bald weiter an die Herren von Wettberg. Deren Nachfolger, die Herren von Rheden, betätigten sich von der Burg aus als Raubritter. Daraufhin wurde die Burg 1402 belagert und zerstört. Nach der Hildesheimer Stiftsfehde 1519/23 gehörte das Amt Winzenburg (damit auch Groß- und Klein-Freden) von 1523 bis 1643 zum Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel.

Erst 1863–1867 durch die Verkoppelung, Beendigung der Dreifelderwirtschaft mit Aufnahme der Fruchtfolgewirtschaft mit Zuckerrüben kam es zur Verbesserung der ländlichen Lebensbedingungen. Der Auswanderungsdruck ließ nach, und auch die Hollandgängerei erübrigte sich. Nach der Begründung des Kaiserreiches begann 1871 eine stürmische Entwicklung von Handel, Gewerbe und Industrie. Es gab 1744 zwar bereits eine Glashütte in Westerberg (grünes Glas) und 1793 die Glashütte in Schildhorst (weißes Glas). 1852 begann der Eisenbahnbau - 1854 wurde Freden erreicht.

1869 gründeten die Gebrüder Obermann in Winzenburg eine Schuhleistenfabrik. Der richtige Aufschwung kam dann 1871 mit dem Beginn der Deutschen Spiegelglas in Freden. 1890 begann das Kalkwerk am Selter seinen Betrieb. 1894 wurde die Stahl-Leinebrücke gebaut. 1896 wurde der Kalischacht „Hohenzollern“ abgeteuft und 1900 das erste Kalisalz gefördert. 1908 erfolgte nach einem Brand der Wiederaufbau der Schuhleistenfabrik Obermann. 1910 verzeichnete Freden den wirtschaftlichen Höhepunkt. In vier Betrieben waren 1.800 Beschäftigte tätig. Der Bahnhof fertigte täglich zwei Güterzüge ab. Die 16 großen Schornsteine brauchten jede Menge Steinkohle zur Energieerzeugung.

Der Erste Weltkrieg (Kohle- und Absatzmangel) und die inflationären Entwicklungen 1922/23 setzten den Firmen wirtschaftlich zu, dass von 1925 bis 1936 die gesamte Industrie Fredens darniederlag. Die während des Zweiten Weltkriegs tätigen Nachfolgefirmen wie "Deutsche Faserstoff" und die Brinker Eisenwerke mit zusammen etwa 1.000 Arbeitskräften waren nur einige Jahre Arbeitgeber.

Im Zweiten Weltkrieg fiel am 20. Februar 1944 eine Sprengbombe auf Klein Freden. Drei Menschen wurden getötet und sieben verletzt. Ein Wohnhaus und eine Scheune wurden zerstört, vier Häuser leicht beschädigt. Am 21. Februar 1944 wurde Groß Freden von Spreng- und Brandbomben getroffen. An Gebäuden entstanden nur leichte Schäden, ein Einwohner wurde verletzt.

1949 vereinigten sich Groß- und Klein-Freden politisch zur Gemeinde Freden (Leine). Am l. Juli 1965 entstand durch freiwilligen Zusammenschluss die Samtgemeinde Freden (Leine) mit den Gemeinden Everode, Meimerhausen, Freden, Winzenburg, Eyershausen, Ohlenrode und Wettebom.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat aus Freden setzt sich aus 15 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.

(Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006)

Bürgermeister

Der ehrenamtliche Bürgermeister Dieter Schubert wurde am 10. September 2006 gewählt.

Museen

  • Alt-Freden-Sammlung, ortsgeschichtliche Informationen in Wort und Bild

Wirtschaft und Infrastruktur

 
Bahnhof Freden

Verkehr

Freden ist über die Bundesstraße 3, die unmittelbar westlich der Gemeinde liegt, an das Straßennetz angeschlossen. Der Ort verfügt zudem über einen Bahnhof an der Leinetalstrecke. Es bestehen stündliche Zugverbindungen mit der privaten Bahngesellschaft Metronom nach Hannover und Göttingen.

Kultur

Die Internationalen Fredener Musiktage finden jährlich Anfang August statt. Hier wird Kammermusik aller Epochen aufgeführt. Das Programm widmet sich meistens einem oder mehreren bestimmten Themen. Hauptspielstätten sind die 1739 erbaute Fredener Zehntscheune, die Kirche St. Georg und das von Walter Gropius erbaute Fagus-Werk in Alfeld.