Misselberg

Gemeinde in Deutschland
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Misselberg ist ein oberhalb der Lahn gelegenes Dorf und eine Ortsgemeinde im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz, die zur Verbandsgemeinde Nassau gehört.

Wappen Deutschlandkarte

Hilfe zu Karten
Basisdaten
p1
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Rhein-Lahn-Kreis
Verbandsgemeinde: Nassau
Höhe: 260 m ü. NHN
Fläche: 0,74 km2
Einwohner: 84 (31. Dez. 2007)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 114 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56377
Vorwahl: 02604
Gemeindeschlüssel: 07 1 41 087Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Adresse der Verbandsverwaltung: VGVerw. Nassau
Am Adelsheimer Hof 1
56377 Nassau
Ortsbürgermeister: Adolf Himmighofen

Geografie

Misselberg liegt ca. 5 km südwestlich von Nassau.

Geschichte

Im Jahre 1361 wurde es erstmals urkundlich als Mistelberg erwähnt. Noch 1604 bestand der Ort aus einem Hof mit lediglich drei Häusern. Er gehörte bis 1821 zu Dienethal. Seit dem späten Mittelalter war Misselberg im Besitz des Dreiherrischen Amtes Nassau. Zum Ort gehört der historisch sehenswerte Hof Mauch in der Gemarkung Dausenau.

Misselblume

Unmittelbar am oberen Ortsrand von Misselberg findet sich ein Vorkommen einer Zwergform wilder gelber Narzissen (Narcissus pseudo-narcissus L.), die Misselblumen genannt werden. Am Ort ist auch die Bezeichnung Bangertsblumen geläufig, da sie in einer Obstwiese wachsen (Bangert: Baumgarten). Bestände wilder Narzissen sind in der Bundesrepublik äußerst selten und vorwiegend in der Eifel und im Hohen Venn zu finden. Das örtliche Vorkommen der Misselblume ist als Naturdenkmal unter der Bezeichnung „Misselblumenwiese Misselberg“ seit dem 3. Mai 1994 geschützt. Schutzzweck ist „die Erhaltung des Pflanzenbestandes der gelben Narzisse (Narcissus pseudo-narcissus L.) in ihrer kulturhistorisch geprägten (natürlichen) Lebensgemeinschaft“. Die Misselblumen sind sehr an die Bodenverhältnisse ihres Standortes angewiesen. Versuche, Misselblumen zu verpflanzen, und sei es nur in die umliegenden Gärten, sind regelmäßig gescheitert.

Die Misselblumen sind als Besonderheit bereits im 19. Jh. bekannt. So besuchte am 24. April 1887 Kronprinz Friedrich Wilhelm, der Sohn von Kaiser Wilhelm I. und spätere Kaiser Friedrich III., mit seinen Töchtern Sophie und Margarethe den Ort Misselberg, um die blühenden Bestände der Misselblumen zu sehen. Im März/April ist sie noch heute ein touristischer Anziehungspunkt.

Die Misselblumen sind in allen Teilen giftig.

Literatur

  • Horst Schaab (1999): Die Misselblume. In: Das Heimatjahrbuch des Rhein-Lahn-Kreises Band XIV, S. 95-96