Die HSH Nordbank AG (HSH für hamburgisch-schleswig-holsteinisch) ist am 2. Juni 2003 rechtswirksam aus der Fusion der Hamburgischen Landesbank mit der Landesbank Schleswig-Holstein (LB Kiel) entstanden.
HSH Nordbank AG
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Rechtsform | AG |
Gründung | 2. Juni 2003 |
Sitz | Hamburg und Kiel |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | 4.250 Mitarbeiter (Stand 18. Februar 2009) |
Website | www.hsh-nordbank.de |
Sie ist eine Regionalbank im Norden Europas mit den beiden Hauptsitzen Hamburg und Kiel und verfügt über weltweite Niederlassungen und Repräsentanzen. In ihrer Kernregion Hamburg und Schleswig-Holstein ist sie eine führende Bank für Geschäftskunden. Als internationaler Spezialfinanzierer liegt der Schwerpunkt auf Transport und Immobilien. Im Transportbereich deckt die HSH Nordbank die gesamte Wertschöpfungskette ab und ist ein bedeutender Schiffsfinanzierer.
Sie verfügt über eine Bilanzsumme von 204 Mrd. Euro und beschäftigt weltweit 4.250 Mitarbeiter (18. Februar 2009).
Seit dem 4. Juli 2007 ist die HSH Nordbank auch Namensgeber des Hamburger Fußballstadions HSH Nordbank Arena.
Eigentümerstruktur
Anteil | Anteilseigner |
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30,41 % | Freie und Hansestadt Hamburg |
29,10 % | Land Schleswig-Holstein |
25,67 % | Finanzinvestor J.C. Flowers & Co. LLC (USA) (vertritt neun Trusts) |
14,82 % | Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein (SGVSH), davon 1,62 % der Schleswig-Holsteinischen Sparkassen-Vermögensverwaltungs- und Beteiligungs GmbH & Co. KG (SVB), Kiel |
Stand: 23. März 2009
Mit dem Finanzinvestor J.C. Flowers & Co. LLC (USA), der 2006 die Anteile der WestLB übernahm, entstand damit die erste Investition eines privaten Investors bei einer deutschen Landesbank.
Auswirkungen der Finanzkrise
Im Zuge der Finanzkrise musste die HSH Nordbank Wertberichtigungen durchführen, sodass sich die bisherigen Gesamtabschreibungen im September 2008, laut Pressemeldungen auf rund 1,1 Milliarden Euro belaufen. Das Institut musste somit Belastungen in der Gewinn- und Verlustrechnung und der Neubewertungsrücklage in Höhe von 2,4 Mrd. Euro verkraften.[2]
Am 24. Oktober 2008 bestätigte der schleswig-holsteinische Finanzminister Rainer Wiegard dem Norddeutschen Rundfunk, dass die HSH Nordbank den deutschen Finanzmarktstabilisierungsfonds in Anspruch nehmen muss.[3] Am 3. November 2008 teilte die HSH Nordbank in einer Pressemeldung mit, dass sie bei der Finanzmarktstabilisierungsanstalt einen Garantierahmen von bis zu 30 Milliarden Euro beantragen wird.[4] Am 10. November 2008 trat Hans Berger wegen der Finanzmarktkrise von seinem Amt als Vorstandsvorsitzender der HSH Nordbank zurück.[5] Neuer Vorstandsvorsitzender wurde Vorstandsmitglied Dirk Jens Nonnenmacher.[6]
Trotz der Auswirkungen der Finanzkrise und Inanspruchnahme von Geldern aus dem Soffin will die HSH Nordbank für 2008 eine Dividende von 70 Millionen Euro an ihre Anleger auszahlen[7]. Die Bank begründet diesen Schritt damit, dass ansonsten institutionelle Anleger ihre Anteile an der HSH Nordbank abziehen würden. Am 24. Februar 2009 haben die Landesregierungen von Schleswig-Holstein und Hamburg in einer gemeinsamen Kabinettsitzung ein Rettungspaket für die HSH Nordbank beschlossen, das eine Kapitalspritze über drei Milliarden Euro und eine Sicherheitsgarantie über zehn Milliarden Euro beinhaltet.[8]
Mitte 2009 wurde bekannt, dass der Vorstandsvorsitzende der HSH Nordbank Dirk Jens Nonnenmacher trotz der finanziellen Lage seines Instituts Bonuszahlungen von 2,9 Millionen Euro erhalten soll.[9] Bundesfinanzminister Peer Steinbrück erklärte in diesem Zusammenhang:
"Ich finde es unglaublich, dass sich manche Manager ihre Taschen mit dem Geld der Steuerzahler füllen. Ohne staatliche Hilfen in Milliardenhöhe gäbe es seine Bank heute nicht mehr"[10]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Aufsichtsrat und Zusammensetzung konstituiert am 3.07.2009
- ↑ Nina Luttmer, Financial Times Deutschland: HSH schreibt abermals 500 Mio ab - abgerufen am 25. September 2008
- ↑ Schleswig-Holstein Magazin im NDR Fernsehen: HSH Nordbank ist offenbar auf staatliche Hilfe angewiesen, 24. Oktober 2008
- ↑ Pressemitteilung der HSH Nordbank vom 10. November 2008: HSH Nordbank nutzt Garantiefonds - abgerufen am 11. Januar 2009
- ↑ Pressemitteilung der HSH Nordbank vom 10. November 2008: Vorstandsvorsitzender Hans Berger tritt zurück - abgerufen am 11. Januar 2009
- ↑ Pressemitteilung der HSH Nordbank vom 17. November 2008: Aufsichtsrat der HSH Nordbank bestellt Dirk Jens Nonnenmacher zum Vorstandsvorsitzenden - abgerufen am 11. Januar 2009
- ↑ Bericht der Wirtschaftswoche vom 7. Januar 2009: [1] - abgerufen am 16. Januar 2009
- ↑ dpa-AFX-Information vom 24. Februar 2009: Kiel und Hamburg beschließen Rettungspaket für HSH Nordbank - abgerufen am 24. Februar 2009
- ↑ DIRK JENS NONNENMACHER Millionenzahlungen für HSH-Vorstandschef, 10.07.2009, online unter SPON
- ↑ Managergehälter - Steinbrück entsetzt über Millionen-Bonus für Chef der HSH Nordbank, 15.07.2009, online unter SPON
Koordinaten: 54° 19′ 27,3″ N, 10° 8′ 10,3″ O