Landkreis Marburg-Biedenkopf

Landkreis im mittelhessischen Reg.-Bez. Gießen
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Wappen Karte
Wappen des Landkreises
Lage des Landkreises Marburg-Biedenkopf in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Gießen
Verwaltungssitz: Marburg
Fläche: 1.262,63 km²
Einwohner: 253.888 (31. Dezember 2002)
Bevölkerungsdichte: 201 Einwohner je km²
Kreisschlüssel: 06 5 34
Kfz-Kennzeichen: MR
Kreisgliederung: 22 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Im Lichtenholz 60
35043 Marburg
Website: www.marburg-biedenkopf.de
E-Mail-Adresse: landkreis@marburg-biedenkopf.de
Politik
Landrat: Robert Fischbach (CDU)
Karte
Lage des Landkreises Marburg-Biedenkopf in Hessen

Der Landkreis Marburg-Biedenkopf liegt im Regierungsbezirk Gießen in Hessen. Nachbarkreise sind im Norden der Landkreis Waldeck-Frankenberg, im Nordosten der Schwalm-Eder-Kreis, im Osten der Vogelsbergkreis, im Süden der Landkreis Gießen, im Südwesten der Lahn-Dill-Kreis und im Westen der nordrhein-westfälische Kreis Siegen-Wittgenstein.

Geografie

Fast das gesamte Kreisgebiet ist von Mittelgebirgslandschaft geprägt. Rheinisches Schiefergebirge im Nordwesten Richtung Biedenkopf, dazu das Gladenbacher Bergland im Südwesten und der Kellerwald im Nordosten, das Buntsandsteingebiet des Burgwaldes im Norden und im Süden der Vogelsberg. Flacher und zum Teil eben ist das Gebiet südlich von Marburg Richtung Gießen und östlich von Marburg zwischen Cölbe und Kirchhain.

Höchste Erhebung ist mit 674 m die Sackpfeife bei Biedenkopf, besonders auffällig der aus dem Ohmtal herausragende Basaltkegel Amöneburg. Von den neun Flüssen des Landkreises sind Ohm und Lahn die wichtigsten. Zwischen Kirchhain und Marburg bietet das Rückhaltebecken des größten Lahn-Zuflusses Ohm der Stadt Marburg bisher zuverlässigen Hochwasserschutz, während die Hochwassergefahr der Lahn erst ab etwa Gießen bedeutender wird.

Die Jahresmittel der Niederschläge betragen im Raum Marburg etwa 600-700 mm, im gebirgigeren Raum Biedenkopf-Wallau 850-1000 mm.

Wirtschaft

Die wirtschaftlichen Schwerpunkte des Landkreises liegen in Marburg, vor allem Philipps-Universität und Pharmaunternehmen Chiron-Behring sowie in Stadtallendorf, wo neben der Eisengießerei Winter mit Ferrero der größte Arbeitgeber des Kreises beheimatet ist.

Verkehr

Das Gesamtgebiet des Landkreises wird von keiner Bundesautobahn berührt. Nordöstlich führt nach dem Ende der A 49 bei Borken (Schwalm-Eder-Kreis) die B 3 in das Kreisgebiet, die hinter Marburg meist zweispurig ausgebaut über den Gießener Ring Anschluss an die A 45 (Köln, Dortmund oder Frankfurt) und A 5 Richtung Frankfurt bietet. In südwestliche Richtung bietet ebenfalls die B 3 Anschluss an die B 255 nach Koblenz und die B 49 nach Limburg. Südöstlich führt die B 62 von der A 5 ab Abfahrt Alsfeld (Vogelsbergkreis) in den Kreis hinein und nordwestlich ebenfalls in Richtung A 45 hinaus.

Wichtige und zum Teil kontrovers diskutierte Verkehrsplanungen und -probleme betreffen vor allem den Weiterbau der A 49, sowie den Bau von Umgehungsstraßen entlang der B 62 im relativ engen Lahntal.

Die wichtigste Zugverbindung des Landkreises ist die Strecke der Main-Weser-Bahn Frankfurt - Gießen - Kassel mit IC-Halt allein in Marburg. Eingleisige Nebenstrecken verbinden Marburg einerseits mit Frankenberg mit der so genannten Burgwaldbahn sowie andererseits mit Erndtebrück (Kreis Siegen-Wittgenstein, Nordrhein-Westfalen) über die Obere Lahntalbahn. Der Nahverkehr wird vom Rhein-Main Verkehrsverbund (RMV) organisiert.

Der internationale Flughafen Frankfurt/Main liegt etwa eine Autostunde entfernt, Zugverbindungen benötigen mit Umsteigen Frankfurt Hauptbahnhof ungefähr 1 Stunde und 20 Minuten.

Geschichte

Das heutige Kreisgebiet gehörte im Laufe der Geschichte überwiegend zur Landgrafschaft Hessen, einige Gebiete auch zum erzbischöflichen Kurfürstentum Mainz. Bei der hessischen Landesteilung kam der Raum Marburg zu Hessen-Kassel, das sog. Hinterland (um Biedenkopf) zu Hessen-Darmstadt. Das kurmainzische Amöneburg kam erst 1803 zu Hessen-Kassel.

1821 bildete das Kurfürstentum Hessen-Kassel die Landkreise Marburg und Kirchhain. Im Großherzogtum Hessen (Darmstadt) entstanden die Landratsbezirke Battenberg (mit Biedenkopf) und Gladenbach, welche 1832 zum Landkreis Biedenkopf vereinigt werden. Im Jahr 1866 annektierte Preußen das Kurfürstentum Hessen und das Herzogtum_Nassau, die es zur (Provinz Hessen-Nassau) zusammenschloss. Gleichzeitig erhielt Preußen vom Großherzogtum Hessen den Landkreis Biedenkopf, so dass alle 3 Landkreise somit Bestandteil der Provinz Hessen-Nassau wurden. 1929 schied die Stadt Marburg aus dem Landkreis Marburg aus und wurde kreisfrei. Drei Jahre später, 1932, wurde der Kreis Kirchhain mit dem Kreis Marburg vereinigt, ferner wurde der Kreis Biedenkopf neu gegliedert. Er verlor rund 40 % seines Hinterlandes an den Kreis Wetzlar, der gleichzeitig von der Rheinprovinz in die Provinz Hessen-Nassau umgegliedert wurde, und an den Kreis Frankenberg.

Im Rahmen der hessischen Kreisreform zum 1. Juli 1974 wurden die beiden Landkreise Marburg und Biedenkopf zusammen mit der kreisfreien Stadt Marburg zum neuen "Landkreis Marburg-Biedenkopf" verschmolzen.

Wappen

[[Bild:Kreiswappen_MR.jpg Wappen des Landkreises]] Beschreibung:

In Blau der golden gekrönte und bewehrte, neunmal von Silber und Rot geteilte hessische Löwe, der in seinen Pranken einen silbernen Schild mit durchgehendem schwarzem Kreuz hält (Wappen-Verleihung 1930 und neu am 11.7.1975)
Bedeutung:
Der hessische Löwe steht für die Landgrafschaft Hessen bzw. deren Nachfolgestaaten, zu denen das überwiegende Kreisgebiet gehörte. Das Kreuz steht für den Deutschen Ritterorden, der in Marburg eine bedeutende Niederlassung hatte und dem zahlreiche Länderein gehörten.

Städte und Gemeinden

Städte

Gemeinden

Kultur

Die meisten kulturellen Aktivitäten im Landkreis geschehen in enger regionaler Zusammenarbeit mit der Universitätsstadt Marburg.