Zum Inhalt springen

Heinrich Barkhausen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. Juni 2005 um 02:05 Uhr durch 84.139.37.142 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Heinrich Georg Barkhausen (* 2. Dezember 1881 in Bremen; † 20. Februar 1956 in Dresden) war ein deutscher Physiker.

Anfänge

Heinrich Barkhausen stammte aus einer angesehenen Bremer Bürgerfamilie. Er zeigte sich schon in früher Jugend Interesse an Technik und Naturwissenschaften, woraufhin seinem Abitur im Frühjahr 1901 ein sechsmonatiges Praktikum in der Eisenbahnreparaturwerkstätte Bremen folgte, dem sich ein Studium der Physik anschloß. Barkhausen begann an der Technischen Hochschule München, es folgten die Universitäten von Berlin (1902), München (1903) und Göttingen (1903), wo er 1906 schließlich eine Assistentenstelle am Institut für angewandte Elektrizität bei Hermann Theodor Simon (1870 - 1918) annahm, der ihm im gleichen Jahr zum Dr. phil. promovierte.

Promotionsschrift

1907 erschien Barkhausens Promotionsschrift "Das Problem der Schwingungserzeugung mit besonderer Berücksichtigung schneller elektrischer Schwingungen" als Buch und fand große Resonanz. Eugen Nesper sagte über dieses Werk, daß es das "Tohawabohu" der Anschauungen auf dem Schwingungsgebiet beendet habe, in dem es den Fragenkomplex klar, umfangreich und höchst anschaulich behandele.

Berliner Zeit

Barkhausen erhielt sofort nach Erscheinen seines Werkes eine Stellenangebot von Siemens in Berlin - solch eine Offerte war seinerzeit noch ungewöhnlich. Dort arbeitete er als Ingenieur und nebenbei an einer Habilitationsschrift, die er 1910 Habilitationsschrift abschloß. Daraufhin wurde er von der TH Berlin als Privatdozent für Elektrotechnik zugelassen.

Ruf an die TH Dresden

1911 erreiche Barkhausen einen Ruf an die TH Dresden als außerordentlicher Professor und Direktor des neugegründeten Instituts für Schwachstromtechnik. Es handelte sich um das deutschlandweit erste selbstständige Institut für Schwachstromtechnik.

Er erkannte die Bedeutung des Stroms in der Nachrichtentechnik, und durch die Gründung seines Instituts wurde dieses Gebiet auch in Deutschland den Studenten erschlossen und systematisch gelehrt: Zu dieser Zeit bedeutete Elektro- praktisch nur Starkstromtechnik, Barkhausen mußte die Studenten sogar noch von der Zukunft der nachrichtentechnik überzeugen! Unter den ersten Hörern seiner Vorlesungen befand sich der Japaner Hidetsugu Yagi. In diese Zeit fallen der experimentelle Nachweis der elektromagnetischen Wellen durch Heinrich Hertz, die ersten Versuche zur drahtlosen Nachrichtenübertragung und erste Konstruktionen der Elektronenröhren.

==1. Weltkrieg==

Während des ersten Weltkriegs wurde Barkhausen ab 1915 als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter zur Marineinspektion des Torpedo- und Minenwesens in Kiel verpflichtet. Dort bekam er den Auftrag, die wissenschaftlichen Grundlagen der Elektronenröhren zu erforschen.

In den letzten Jahren seines Lebens nahm Barkhausen auch noch an der Transistor-Entwicklung teil.

Sein Standardwerk über die Röhrentechnik gilt noch heute als das umfassendeste und bedeutendeste seiner Art, es ist 1965 letztmalig überarbeitet worden.

Nach ihm benannt wurde seine Entdeckung der Ummagnetisierungssprünge im Eisen, die Barkhausensprünge; und die Erzeugung kürzester Wellen mittels Elektronentanzschwingungen in der Elektronenröhre, die Barkhausen-Kurz-Schwingung, welche die Entwicklung der Laufzeitröhren einleitete.

Barkhausen führte auch die Maßeinheit Phon für die Lautstärke ein. Nach ihm ist die Bark-Skala benannt.


Werke

Seine vierbändige Monografie Lehrbuch der Elektronenröhren, Elektronenröhren und ihre technischen Anwendungen.

Band 1: Allgemeine Grundlagen

Band 2: Verstärker

Band 3: Rückkopplung

Band 4: Gleichrichter und Empfänger