Kamerun im Ersten Weltkrieg

Nebenschauplatz des Ersten Weltkriegs in Afrika von 1914 bis 1916
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Kamerun im 1. Weltkrieg


Die Kolonie Kamerun blieb genauso wie die anderen deutschen Kolonien nicht vom ersten Weltkrieg verschont. Sie musste daher im Frühjahr 1916 von dessen Gouverneur Dr.Ebermaier aufgegeben werden. Deutsch Kamerun umfasste das heutige Kamerun und Teile von Gabun, Nigeria, Tschad, Kongo und der Zentralafrikanischen Republik.


Ausgangsposition

Die Deutschen konnten sich auf die Unterstützung der Eingeborenen verlassen. Das deutsche Schutzgebiet grenzt jedoch an britische, französische und belgische Kolonien. Die Kolonie könnte von Norden, Westen und Süden von drei verschiedenen Gegnern angegriffen werden. Außerdem bekamen sie keine Verstärkung und keine Nachschübe an Munition. Die 3200 schlecht ausgebildete Einheimische und deren 200 weißen Führer hatten eine folglich schlechte Ausgangsposition. Sie waren der Entente völlig unterlegen.


Strategie

Der Kdr. der Schutztruppe General Zimmermann verteilte die ihm unterstellten Soldaten an allen Grenzabschnitten der Kolonie. Später wollte er die Schutztruppen ins hügelige Landesinnere zusammen ziehen um mit gebündelten Kräften weiterzukämpfen . Außerdem nützten sie in wenigen Fällen auch die „Politik der verbrannten Erde“ um den gegnerischen Vormarsch zu lähmen.


Verlauf

Im August 1914 wurden die ersten Angriffswellen der Entente erfolgreich abgewehrt , obwohl diese von allen Seiten angegriffen hatten. Im September 1914 eroberten die Engländer vom Wasser aus die Küste Kameruns. Sie konnten die wichtigen Küstenstädte Duala, Limbe (Viktoria), Buea und Jabassi einnehmen. Die britischen Soldaten machten einige Gefangene, denen die Munition ausgegangen war. Anschließend zogen sie an den Eisbahnschienen entlang nach Jaunde, der Hauptstadt des Landes. Die deutsche Schutztruppe begangen dort ihre Verteidigung zu verstärken. General Zimmermann entschloss sich zu einer Offensive gegen die Briten, diese wehrten diese ab, jedoch wurden diese dadurch einige Zeit aufgehalten, da sie ihre Truppen neu ordnen mussten. Die Franzosen erobern Edea und Sanaga im Oktober.

1915 gingen die Kämpfe im bergischen Zentrum Kameruns weiter. Die deutsche Einheiten mangelte es an Munition. Die Briten griffen von Norden und Westen an. Die Franzosen kamen von Osten. Die Deutsche verloren die Städte Garua und Ngaundere an die Briten. Sie verteidigten nur noch das Zentrum und einen kleinen Teil der Südprovinz.

Anfang des Jahres 1916 nahmen die Geländegewinnungen der Entente zu. Zimmermann befürchtete, dass die Franzosen und Briten sie umzingeln konnten, indem sie den Süden des Landes besetzen. Er entschloss sich, mit dem größten Teil der Truppen nach Süden in die neutrale Kolonie Spanisch-Guinea zuziehen. Er wollte damit auch erreichen, dass die deutschen Bewohner Kameruns nach Guinea fliehen konnten. Eine kleine Nachhut hielt weiterhin in Jaunde die Stellung, um ihnen Zeit zu verschaffen. Währenddessen gelangte die Schutztruppe mit den Flüchtlingen nach Guinea. Die Deutschen kamen dadurch nach Spanien. Die Eingeborenen wurden auf die vor Kamerun gelegene Insel Fernando Po umgesiedelt. Die letzten deutschen Schutztruppen ergaben sich im März 1916.


Ergebnis/Folgen

Kamerun hielt sich fast 1,5 Jahre , musste sich dann jedoch der Übermacht beugen. Nach dem Sieg der Entente teilten sich England und Frankreich das Land und errichteten ihre Kolonien. Durch die Versailler Verträge wurde die Kolonie Deutschland 1919 abgesprochen.


Nachweise

„Der erste Weltkrieg und seine Folgen“, Chronik Verlag

„Deutsche Kolonien: Traum und Trauma“, Gisela Graichen, Horst Gründer, Ullstein tb