Kryptocalvinismus
abfällige Bezeichnung für Sympathisanten des Calvinismus in orthodox-lutherischen Gebieten im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert; Eigenbezeichnung: reformierte Kirche
Der Kryptocalvinismus ist eine pejorativ gemeinte Bezeichnung für Sympathisanten des Calvinismus in orthodox-lutheranischen Gebieten. Wo er auch das Fürstenhaus erfaßte und zur herrschenden Religion wurde, bezeichnete er sich selbst als reformierte Kirche. Politisch zielte der Kryptocalvinismus auf die Zerschlagung des Habsburger Heiligen Römischen Reiches und auf eine moderne, bürgerliche Europäische Union, bestehend aus der Schweiz, einem hugenottischen Frankreich, England und einem protestantischen (reformierten) Deutschland. Bekanntester Kryptocalvinist war der sächsische Kanzler Dr. Nikolaus Krell, der dafür 1601 hingerichtet wurde.
siehe: Kryptoprotestantismus