Armenian Navy Band

1998 gegründete armenische Weltmusikformation
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Geschichte

Die ARMENIAN NAVY BAND wurde gegründet von Arto Tunçboyaçiyan. Geboren in Galataria bei Istanbul in eine arme Schuhmacherfamilie armenisch-anatolischer Herkunft, spielte Musik schon früh eine essentielle Rolle im Leben dieses charismatischen Komponisten, Multi-Instrumentalisten und Sänger. Durch Musik versucht er seine höchsten menschlichen Werte „Liebe, Respekt und Wahrheit“ zu kommunizieren. Nach 30 Jahren auf allen großen Bühnen der Welt gewann er die Erkenntnis, dass er bei seiner langen und bewegten Suche nach weltoffenen, begeisterungsfähigen Musikern weder in der westlichen Jazz-Szene noch in seinem anatolischen Herkunftsland die Mitstreiter gefunden hatte, die seiner Identität und seinen Vorstellungen entsprachen. Um seine Klangwelten hörbar zu machen, beschloss Arto Tuncboyaciyan 1998, nach einem ersten Kurzbesuch in Armenien, dem Land seiner Vorväter, erneut nach Yerevan zurückzukehren. Dort hatte er den jungen und talentierten Pianisten und Keyboarder Vahagn Hayrapetyan getroffen, Sohn einer der berühmtesten Musikerfamilien Armeniens. Er bat Vahagn ihm doch einige andere Musikkollegen der Stadt vorzustellen, um eventuell mit ihnen ein eigenes Bandprojekt zu starten. Bereits zur ersten Probensession kamen dann zehn hervorragende und spielfreudige Musiker, die bis heute die ARMENIAN NAVY BAND bilden. Bereits einige Monate später wurde 1999 von der Band in einem kleinen Studio in der Stadt die erste CD Bzdik Zinvor aufgenommen, um dann mit ihrer Avantgarde Folk Music sich im Folgejahr auch jenseits Armenians in die Herzen des Publikums zu spielen. Bereits die erste Europatournee der ANB im Jahr 2000 durch Italien, Deutschland, Österreich und Spanien war ein großer Erfolg. Die darauffolgenden Konzerte führten die 12-köpfige Formation dann auch nach Frankreich, Belgien und Holland. Bei einem Stop in Istanbul nahmen sie dann ihr zweites Album New Apricot auf.

Seid dem ist die Band mit regelmäßigen Auslandsauftritten in zahlreichen europäischen Ländern und der Türkei zu Gast gewesen, haben Teilformationen der ANB Kompositionen von Arto Tunçboyaciyan in Seitenprojekten auf verschiedene CDs in Istanbul, in Yerevan und den USA eingespielt. Dann im Herbst 2003 wurde der erste Teil eines, auf viele Jahre projektierten Klangprojektes in einem Studio in Yerevan realisiert:: Sound Of Our Life – Part One: Natural Seeds. Dieses Album erschien im März 2004 in Europa. Es ist ein fast einstündiges Werk für ANB, Chor und Streichorchester. Im Laufe der kommenden Jahre wird Arto Tunçboyaciyan’s musikalisches Tagebuch seine Fortschreibungen in weiteren CD Alben unter dem Titel „Sound Of Our Life“ finden. Die Musik ist durchflutet von Klängen aus der armenischen und anatolischen Tradition, die mit Elementen aus vielen verschiedenen musikalischen Richtungen verschmolzen werden – eben der Klang seines Lebens und das seiner armenischen Weggefährten. Die ARMENIAN NAVY BAND ist zweifellos der Ausdruck von Arto’s über 30jähriger musikalischer Reise, seinen Lebenserfahrungen und seiner Virtuosität. Die Besetzung reicht von traditionellen Folkinstrumenten wie Duduk, Zurna, Kemanche, Kanun bis zu zeitgenössisch-westlichen Instrumenten wie Posaune, Alt-, Tenor-, Sopransaxophone, Trompete, Bass, Schlagzeug, Keyboard und Piano. Die einzigartige Stimme, die fragilen Klänge der, von ihm selbst entwickelten Bular, einer kleinen Laute sowie die phantasiereiche Perkussionen von Arto verschmelzen in diesem einzigartigen Ensemble und bringen den Klang der Erinnerung an die Vergangenheit und das heutige Lebensgefühl zusammen, um darin den Ausdruck einer nie endenden Hoffnung für eine friedfertige Zukunft zu geben. Im Frühjahr 2004 eröffnete Arto Tunçboyaçiyan im historischen Herzen Yerevan’s den „ANB Avantgarde Folk Music Club“ - der sich in kurzer Zeit zu einer ersten Adresse in der armenischen Musikszene entwickelte. Pro Jahr tritt die ARMENIAN NAVY BAND dort in vier 2-3 wöchigen Spielzeiten auf, probiert neue Stücke und Sounds und lädt musikalische Weggefährten Arto’s zu Gastspielen ein. Dort entstand dann auch im Sommer 2004 - während der vierwöchigen Spielzeit im „ANB Avantgarde Folk Music Club“ die Aufnahme für das „armenisches Album“ der Band - ein vor Lebensfreude überschäumendes Fest der Klänge und Manifest der herzlichen Zuneigung zu den Menschen und die mahnende Liebe der noch unberührten Natur des kleinen kaukasischen Berglandes. Die CD wird auf dem deutschen Label Heaven and Earth 2005 erscheinen.


Arto Tunçboyaciyan

Arto Tunçboyaciyan wurde 1957 geboren. Einer der größten Einflüsse, musikalisch wie auch persönlich, hatte der geniale, visionäre Komponist und Arrangeur Onno Tunc, der Arto nicht nur als Bruder und Freund, sondern auch als Musiker motivierte seinen eigenen Charakter zu formen. Seine Karriere begann Arto mit elf Jahren als er mit seinem Bruder zusammen traditionelle Musik spielte und aufnahm und sich zunehmend in Europa und der Türkei als professioneller Studio- und Sessionmusiker Musiker etablierte. 1981 übersiedelte Arto in die USA, um den vielfälltigen und subtilen Begrenzungen seiner Identität zu entfliehen, die er als Teil der armenischen Minorität in der Türkei klar verspürte, um neue kreative Impulse zu bekommen und seine Wahrnehmung der Welt zu erweitern. Seid dem tritt er weltweit als gefragter Sideman und auch als Solomusiker auf. 1985 wurden dann seine ersten beiden Solo-Alben auf dem holländischen Label Keytone eröffentlicht: Virginland und Main Root. Eine der bedeutendsten Kooperationen begann Arto mit dem armenischen Oud-Spieler Ara Dinkjian, mit dem er im Duett Tears of Dignity und Onno aufnahm. Onno ist die Hommage an seinen Bruder, Onno Ohannes Tunçboyaciyan, der 1996 bei einem tragischen Flugzeugabsturz ums Leben kam. Die Kompositionen dieses Albums sind eine Homage an seinen geliebten Bruder und während 27 Jahren musikalischen Wegbegleiter und Lehrer. Ebenso wie Ara Dinkjian war Arto Mitglied der Gruppe NIGHT ARK und nahm folgenden Alben mit ihnen auf: Picture, Moments, Wonderland und Petals On Your Path. 1998 nahm er dann Teil an dem italienischen Projekt TRIBOH zusammen mit der Sängerin Maria Pia Vito und der Pianistin Rita Marcotulli. Dabei entstand die CD Triboh für das italienische Label Polosud. Sein Album, Every Day is a New Life entstand mit Paul Winter. Aile Muhabbeti, entstand dann in der Türkei als Filmsoundtrack, interpretiert und komponiert von Arto mit verschiedenen armenischen und türkischen Musikern. Seinen anatolischen Fans und Freunden widmete er das Album Türkce sözlü hafif anadolu müzigi (Light anatolian music with turkish words). Dieses Album, aufgenommen im Winter 2002/ 2003 erschien im Juni 2004 in der Türkei.


Im Februar 2004 spielte er in Yerevan ein neues Solo Album „Artostan“ mit ausgewählten Songs aus seinen Solo-Konzerten ein - ein radiophoner Reisebericht durch Arto’s unendliche Klanglandschaften und seine philosophische Heimat. Es erscheint im Januar 2005 in Europa auf dem deutschen Label Heaven and Earth zeitgleich mit der CD „Love Is Not In Your Mind“ - einem Duo-Projekt mit dem Pianisten Vahagn Hayrapetyan der Armenian Navy Band. Dieses Album ist eine sehr persönliche Liebeserklärung - gewidmet seiner Mutter.


Die Band

  • Arto Tunçboyaciyan percussions, vocals, bular
  • Anahit Artushyan kanun
  • Armen Ayvazyan kemanche
  • Armen Husnounts tenor & soprano sax
  • Ashot Harutiunyan trombone
  • David Nalchajyan alto sax
  • Tigran Suchyan trumpet
  • Norair Kartashyan blul, duduk, zurna
  • Vartan Grigoryan duduk, zurna
  • Arman Jalayan drums
  • Vahagn Hayrapetyan piano, keyboards
  • Artyom Manoukyan bass

Konzerte seit 2000 (Auswahl)

2000

Martes Música, Málaga / Spain - Ai Confini Tra Sardegna e Jazz, Sardinia/ Italy - Music Meeting, Nijmegen/ The Netherlands - Progetto Jazz, Cremona/ Italy - Dalle Nuove Musiche Al Suono Mondiale, Torino/ Italy -

2001

Segnali Dal Pianeta Terra, Terni/ Italy - World Music Festival, Roma/ Italy - Udine Jazz, Udine/ Italy - Granda Trentino Jazz Festival, Riva Garda/ Italy - Paviglione Estate Lugo, Ravenna/ Italy - Escales Musicales- Royal Parc, Evian/ France - Tanz & Folkfest, Rudolstadt/ Germany - Falun Folkmusic Festival, Falun/ Sweden - Jazz à Vienne, Vienne - France - Karlsruher Sommer, Karlsruhe/ Germany - Jazz à Junas, Junas/ France - Festival Des Cinq Continents, Marseille/ France - Festival La Mar De Musicas, Cartagena/ Spain - Pirineos Sur Festival, Lanuza/ Spain - Sfinks Festival, Antwerpen/ Belgium - 10. Kulturarena, Jena/ Germany - Mundus Festival, Brescello/ Italy - Livorno Estate, Livorno/ Italy - Armenian Jazz Music Festival, Paris/ France - Tropeninstitut, Amsterdam/ The Netherlands - Armenie Music Festival at Rasa, Utrecht/ The Netherlands - Verden I Norden Festival, Oslo/ Norway - Brotfabrik, Frankfurt/ Germany -

2002

Jerusalem Festival/ Israel - Efes Pilsen Summer Festival, Istanbul/ Turkey - MedFest 2002 - Barbican, London/ UK - Klinkende Munt 2002 Festival, Bruxelles/ Belgium - WDR Weltmusik Festival, Bonn/ Germany - Malta Jazz Festival - Friedensnacht Augsburg/ Germany - Sommerbühne, Detmold/ Germany -

2003

Strictly Mundial Marseille/ France - Centro Cultural Caja de Burgos/ Spain - Ethno Sur, Jaen/ Spain - Festival Etnimalaga/ Spain - Belef Festival, Belgrade/ Serbia - Odyssey Festival: Bochum, Mülheim, Recklinghausen/ Germany - Zomerparkfeest, Venlo/ The Netherlands - Jazz Festival Thessaloniki, Theatro Kipou/ Greece - Robert Schumann Saal Düsseldorf/ Germany -

2004

ANB Avantgarde Folk Music Club Yerevan/ Armenia - Festival Actual Logroño/ Spain - Sala Bikini, Barcelona/ Spain - Auditorio, Murcia/ Spain - Teatro Central, Sevilla/ Spain - Teatro Canovas, Málaga/ Spain - Galileo, Madrid/ Spain - Musik Trienale Köln - Stadtgarten, Köln/ Germany - CC Leopoldsburg, Leopoldsburg/ Belgium - RASA, Utrecht/ Netherlands - Theater Lux & 20. Music Meeting, Nijmegen/ Netherlands - Kulturhaus Arena - Ex. Theaterhaus Wangen, Stuttgart/ Germany - CCenter, Bornem/ Belgium - CCenter Lokeren/ Belgium - CCenter De Schakal, Waregem/ Belgium - De Oosterpoort, Groningen/ Netherlands - Kulturarena Jena/ Germany - Festivales de Navarra Pamplona/ Spain - Festival de Torroella/ Spain - Altstadtherbst Düsseldorf/ Germany

11. Int. Detmolder Jazznächte, Detmold/ Germany (Arto Tuncboyaciyan Solo) - Festival Ainsa/ Spain (Arto Tuncboyaciyan Solo)- Armenstock 2004, Boston/ USA (Arto Tuncboyaciyan Solo)

2005

Moods Zürich/ Switzerland - Palacio de Congresso A Coruña/ Spain

Diskographie

  1. Armenian Navy Band
    1. Bzdik Zinvor, Svota Music,1999
    2. New Apricot, Svota Music, 2001
    3. Sound of our life - part I „Natural Seeds“, Svota Music / Heaven and Earth, 2004
  2. Arto Tunçboyaciyan
    1. Night Ark, Picture, RCA/Novus, 1986
    2. Night Ark, Moments, RCA/Novus, 1988
    3. Arto Tunçboyaciyan, Virgin Land, Keytone Records/Svota Music, 1989
    4. Arto Tunçboyaciyan, Main Root, Keytone Records/Svota Music, 1989
    5. Arto Tunçboyaciyan (with Ara Dinkjian), Tears of Dignity, Svota Music, 1996
    6. Arto Tunçboyaciyan, Onno, Svota Music, 1998
    7. Arto Tunçboyaciyan, Triboh (with M. P. de Vito and R. Marcotulli), PoloSud, 1998
    8. Arto Tunçboyaciyan, Avci, Svota Music/Imaj Müzik, 1998
    9. Night Ark, In Wonderland, Polygram, 1998
    10. Night Ark, Petals on your Path, EmArcy, 2000
    11. Arto Tunçboyaciyan, Every Day is a New Life, Living Music /Earth Music Production, 2000
    12. Arto Tunçboyaciyan, Aile Muhabbeti, Svota Music, 2001
    13. Arto Tunçboyaciyan (with Serj Tankian), Serart, Sony Music, 2003
    14. Arto Tunçboyaciyan, Türkce sözlü hafif anadolu müzigi, Imaj Müzik - Svota Music/ Heaven and Earth, 2004
    15. Arto Tunçboyaciyan, Artostan, Svota Music/ Heaven and Earth, Januar 2005
    16. Arto Tunçboyaciyan (with Vahagn Hayrapetyan), Love Is Not In Your Mind, Svota Music/ Heaven and Earth, Januar 2005