Charkiw


Charkiw (ukrainisch Харків, russisch: Харькoв, Charkow) ist die zweitgrößte Stadt der Ukraine, mit 1.420.100 Einwohnern (Stand 1. Januar 2004), im Nordosten des Landes gelegen, Industriezentrum (Elektro-, Nahrungsmittel-, Schienen-, chemische Industrie, Maschinenbau), kultureller Mittelpunkt des Gebietes mit Universität, Hochschulen, Theater, Museen und Verkehrsknotenpunkt (Flughafen, Eisenbahn, U-Bahn).
Geschichte
Charkiw wurde im Jahre 1656 von ukrainischen Kosaken gegründet. Der Name der Stadt geht auf den legendären Gründer Kosak Charko. Sie war ursprünglich eine Festung zur Verteidigung der Südgrenzen des Russischen Reiches. Ihre Einwohner waren hauptsächlich Soldaten, die die Stadt vor den Überfällen der Tataren schützten und sich in friedlichen Zeiten mit Handwerk und Ackerbau befaßten. Am Ende des 18. Jahrhunderts verlor die Stadt ihre Bedeutung als Festung und wurde 1765 Verwaltungszentrum eines Gouvernements.
Im Zusammenhang mit dem Bau von Eisenbahnen und dem Beginn der Gewinnung von Kohle und Eisenerz in der Ukraine wurde Charkiw Ende des 19. Jahrhunderts ein wichtiges Industrie- und Handelszentrum. Während des Bürgerkriegs 1917 bis 1920 kam es in der Stadt zu schweren Kämpfen zwischen Oppositionskräften.
Im Januar 1918 tagte in Charkiw der erste ukrainische Sowjetkongress, der die Ukraine zur Sowjetrepublik ausrief und Charkiw zu ihrer ersten Hauptstadt erklärte. 1934 wurde die Hauptstadt nach Kiew verlegt. Im Zweiten Weltkrieg wurden große Teile der Stadt durch die deutsche Wehrmacht zerstört (Schlacht bei Charkow).
Sehenswürdigkeiten

Zu den ältesten Baudenkmälern von Charkiw gehört die steinerne Kathedrale des Maria-Schutz-Klosters aus dem Jahre 1689. Hier verquicken sich die Gepflogenheiten des russischen Sakralbaus mit einer Komposition, die für die ukrainischen dreikuppeligen Holzkirchen typisch ist. Es gibt weitere Bauwerke vom Ende des 18. Jahrhunderts, so die 1771 erbaute Maria-Entschlafens-Kirche und den einstigen Katherinenpalast, der heute als Hochschule fungiert.
Charakteristisch für das Stadtzentrum von Charkiw ist der mit über elf Hektar Fläche zwischen 1920 und 1930 entstandene größte Platz Europas und einer der größten der Welt. Markante Gebäude an diesem Platz sind das „Dershprom“ (Haus der Staatlichen Industrie) und die Universität.
Die vielen Theater und zahlreichen Museen in der Stadt vermitteln einen Einblick in die ukrainische darstellende und bildende Kunst. Hervorzuheben sind das Historische Museum und das Museum für bildende Künste.
Die Bevölkerung der Stadt spricht mehrheitlich Russisch als Muttersprache.
Verkehr
Die Stadt ist Ausgangspunkt zahlreicher nationaler und internationaler Bahnverbindungen. Den innerörtlichen Verkehr übernehmen die Metro (siehe Metro Charkiw), Obuslinien und die Straßenbahn. Zudem existiert noch eine rund 1,4 Kilometer lange Standseilbahn (siehe Standseilbahn Charkiw) zwischen dem Zentrum und dem Wohnviertel Pawlowe Pole.
http://www.kharkov.ua/about/transport-e.htm
Weblinks
http://www.kharkov.ua/ Homepage der Stadt in russischer und englischer Sprache.