Global Kryner
global.kryner ist eine junge österreichische Musikgruppe, die traditionelle Musikgenres durchbricht und Kompositionen aus der Jazz- und Popmusik und einen leicht souligen Sologesang mit der Instrumentierung Volkstümlicher Schlager in dem von Slavko Avsenik kreierten Oberkrainer-Sound kombiniert. Die sechs Musiker setzen die Tradition der Neuen Volksmusik (Verschmelzung von Volksmusik und Weltmusik) mit einer eigenen musikalischen Handschrift fort.
Die Musiker
- Sabine Stieger (vormals: Anne Marie Höller), Gesang
- Christof Spörk, Klarinette
- Karl Rossmann (vormals: Thomas Gansch), Trompete
- Anton Sauprügl, Akkordeon
- Edi Köhldorfer, Gitarre
- Sebastian Fuchsberger, Bassposaune, Jodeln
global.kryner entwickelte sich aus der Gruppe "Die Landstreich", als deren Klarinettist und Texter Christof Spörk gemeinsam mit dem Akkordeonisten Anton Sauprügl eine neue Formation gründete. Die beiden Blechbläser kamen von der Formation Mnozil Brass, als aber beide Bands zu viele parallele Auftritte hatten, entschied sich Thomas Gansch gegen den Verbleib bei den Krynern, während Sebastian Fuchsberger Mnozil Brass verließ.
Stil
global.kryner macht keinen Volkstümlichen Schlager - dazu sind die Kompositionen viel zu ausgeklügelt (Jazzharmonien, wechselnde Taktarten, Rhythmen und Tempi) und auch keine Popmusik - dazu sind die Titel zu soulig-jazzig und die Instrumentation zu schlicht (kein Schlagzeug, der Drive kommt von Bassposaune, Gitarre und Akkordeon). Die Musik ist nicht nur von der Klangwirkung her originell, sondern wird auch musikalisch perfekt interpretiert, vom nuancenreichen Sologesang von Sabine Stieger bis zu den scharfen Phrasierungen der Blasinstrumente. Die durchgestylten Arrangements unterscheiden die Global.Kryner von traditioneller Jazz-Improvisiation.
Auf der Homepage der Band heisst es dazu:
- Sechs Musiker aus den unterschiedlichsten Ecken sind nun angetreten,
- den Oberkrainersound aus der Bierzeltseligkeit in ein seriöses World-Music-Genre zu übersetzen,
- den Spielwitz dabei nicht zu verlieren und
- zu beweisen, dass jedes Lied, jede Melodie aus Pop, Jazz und Klassik verkrainert werden kann.
Bezeichnend für den Stil und das Publikum des Ensembles ist die Tatsache, dass die Musiker ihr Debütalbum am gleichen Abend im Musikantenstadl und im wichtigsten Wiener Jazzclub Porgy and Bess vorgestellt haben.
CDs
- global.kryner, April 2004: Something Stupid, Lady Marmalade, Honesty, Like A Virgin, Private Dancer, Over the Rainbow, Sex Bomb, Night & Day, Funky Town, Stardust, That's how the Yodel was born, Hey Jude
- Krynology, Mai 2005: Something beautiful, Hot stuff, I can't stand the rain, I'll be the one, Rock me Amadeus, Stop, Oops, l did it again, Y asi, First day of my life, Shut up, Dreaming, Eye of the tiger, Toxic, My foolish heart, Krynology
Bestand ihre erste CD noch aus adaptierten Fremdkompositionen, so war "Y Asi" bereits eine von kubanischer Musik inspirierte Eigenkomposition (Klarinettist Christof Spörk ist mit einer Kubanerin verheiratet) und auch ihr zweites Album "Krynology" enthält selbst komponierte Titel. Für die nächste CD sind fast ausschließlich eigene Titel geplant.
Wettbewerbe und Preise
2005 traten sie auch beim Eurovision Song Contest mit dem Song Y Así als Vertreter Österreichs an, schieden jedoch bereits in der Vorrunde aus. Die diesem Antritt zu Grunde liegende telefonische Publikumsabstimmung des ORF war als unausgewogen kritisiert worden, da Anrufe nicht direkt gezählt, sondern bundesländerweise gepoolt und in Punktezahlen umgerechnet wurden. Dabei erhielten unabhängig von ihrer Einwohnerzahl alle Bundesländer das gleiche Stimmgewicht, und von Mobiltelefonen aus teilnehmende Anrufer wurden als Bewohner eines fiktiven zehnten Bundeslandes gewertet. Die Abstimmung war damit ländlicher Regionen sowie zugunsten älterer Teilnehmer verzerrt. Bei einer direkten Abstimmung hätte Alf Poier mit 106.000 Stimmen vor den global.kryner mit 60.000 Stimmen gewonnen. Die ursprünglich geplante direkte Auswertung wurde erst wenige Tage vor der Abstimmung durch den beschriebenen indirekten Modus ersetzt; manche Interessierte fassten dies als gezieltes Manöver zur "Verhinderung" des künstlerisch sperrigen und dezidiert nicht folkloristischen Poier auf.
2005 gewannen global.kryner den Amadeus Austrian Music Award in der Sparte "Gruppe Pop/Rock national".