Schloss Drachenburg ist ein schlossartiges Anwesen auf dem Drachenfels in Königswinter, dessen Grundstein im Jahre 1882 gelegt wurde. Als Architekten wurde zunächst das junge Düsseldorfer Duo Thüshaus & von Abbema verpflichtet. Danach zeichnete der in Paris und Köln lebende ehemalige Kölner Dombauschüler Wilhelm Hoffmann für die weitere Ausgestaltung verantwortlich.
Es wurde in Rekordzeit zwischen 1882 bis 1884 als repräsentativer Wohnsitz für den Börsenmakler, Bankier und späteren Baron Stephan von Sarter (1833-1902) gebaut, der jedoch nie in dem Schloss wohnte. Nach seinem Tod machte das Schloß mehrere Nutzungswandel durch. Da er kinderlos starb, wurde es versteigert und gelangte so in den Besitz seines Neffen, Jakob Biesenbach, der das Anwesen in ein Hotel umwandelte.
Im Jahr 1910 verkaufte er es an den Rittmeister a. D. Egbert von Simon, der aus dem Schloss eine große touristische Attraktion machen wollte, unter anderem plante er, dort eine Luftschiffhalle zu errichten. Dieses Vorhaben wurde jedoch nicht genehmigt. Simon fiel im Ersten Weltkrieg.
Nachdem es zwischenzeitlich ein christliches Internat gewesen war, wurde das Schloß 1942 in eine so genannte "Adolf-Hitler-Schule" umgewandelt. Die Eliteschule und das Schloss wurden ab 1945 schwer von Artilleriegeschützen beschädigt und von den Amerikanern besetzt. Dabei wurden die Fenster des Schlosses zerstört und zahlreiche Wandgemälde schwer beschädigt oder entfernt. Nach dem Krieg diente das Schloß als Flüchtlingsquartier. 1947 übernahm die Deutsche Bundesbahn das Gebäude und benutzte es bis 1960 als Schulungsstätte.
In den 1960er-Jahren plante man den Abriss des Schlosses. Es wurde jedoch von einem Privatinvestor, dem Bonner Fabrikanten Paul Spinat, übernommen und erhalten.
Seit 1986 wurde Schloß Drachenburg unter Denkmalschutz gestellt und ab 1990 der Nordrhein-Westfalen-Stiftung unterstellt. Seither wird es so weit wie möglich in Anlehnung an den ursprünglichen Zustand restauriert und zu einer Art Gründerzeitmuseum mit einem Schwerpunkt auf zeitgenössische Wohnkultur ausgebaut. Eine Option für die Gestaltung der Innenräume könnte der Versuch einer Rekonstruktion sein, inklusive der ehemaligen Ausmalungen und historistischen Glasmalereien.