Der Begriff Mischling bezeichnet
- generell in der Biologie das Ergebnis einer Kreuzung verschiedener Zuchtlinien, Rassen (siehe auch Mischlingshund) oder Arten. Hierfür werden auch die Ausdrücke Hybride und Bastard verwendet. Mischlinge zeichnen sich aus genetischen Gründen im Regelfall durch besondere Vitalität und Gesundheit gegenüber reinrassigen Lebewesen aus. Dies liegt daran, dass die beiden Chromosomensätze durch den Heterosis-Effekt eine größere Vielfalt von Genen haben, so dass Inzucht-Probleme vermieden werden. Daher werden insbesondere in der Pflanzenzucht vielfach Hybride als Nutzpflanzen eingesetzt, reinrassige Linien dienen nur zur Produktion von hybridem Saatgut.
- in pseudowissenschaftlichen Rassentheorien einen Menschen, dessen Eltern bzw. Vorfahren verschiedenen "Rassen" angehören
Grundlegend für die Anwendung des Begriffs Mischling auf Menschen ist die Verfolgung eines Konzepts von "Reinrassigkeit", in der es Hochwertige und Minderwertige - in Rassen abgegrenzte - Menschen gibt. Diese Ideen werden heute als pseudowissenschaftlich angesehenen. Sie wurden u.a. von nationalsozialistischen Ideologen aufgegriffen (Nürnberger Gesetze) und im wesentlichen durch rassistische Rassentheoretiker seit Beginn der Aufklärung geprägt.
Immer wieder wird versucht den Begriff Mischling durch politisch korrekte Wortschöpfungen zu ersetzen. Dabei wird meist vergessen, dass auch vermeintlich "unvorbelastete" Begriffe nichts an der rassistischen Grundkonzeption von Mischling und Reinling ändern und rassistische Denkstrukturen nur hinter einer anderen Etikette beibehalten werden.
Siehe auch: Rassentheorien