Münnerstadt

Stadt im Landkreis Bad Kissingen in Deutschland
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Münnerstadt ist eine Stadt im unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen.

Wappen Deutschlandkarte
Münnerstadt
Deutschlandkarte, Position der Stadt Münnerstadt hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 15′ N, 10° 10′ OKoordinaten: 50° 15′ N, 10° 10′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Bad Kissingen
Höhe: 236 m ü. NHN
Fläche: 93,11 km2
Einwohner: 7932 (31. Dez. 2007)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 85 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97702
Vorwahl: 09733
Gemeindeschlüssel: 6 72 135 09 6 72 135Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 1
97702 Münnerstadt
Website: www.muennerstadt.de
Bürgermeister: Helmut Blank (CSU)
Münnerstadt mit Pfarrkirche, Zehntscheune (links) und Jörgentor (rechts)

Geografie

Geografische Lage & Geologie

Münnerstadt liegt im Norden Bayerns (Regierungsbezirk Unterfranken) im Landkreis Bad Kissingen. Umgeben wird die Stadt im Westen von Schindberg und Michelsberg, im Süden vom Karlsberg und im Osten von der Zent. Im Norden öffnet sich das weite Lauertal. Die Stadt liegt an der Muschelkalk-Schichtstufe, die hier in der südlichen Vorrhön ungefähr in nord-nordöstlicher Richtung verläuft. Diese Schichtstufe wird im Münnerstädter Stadtgebiet von der Lauer durchbrochen, die bei Oberlauringen im Gebiet der Keuper-Sandstein-Schichtstufe (siehe auch Hassberge) bzw. Gips-Keuper-Hochfläche entspringt und einige Kilometer flussabwärts von Münnerstadt bei Niederlauer in die Fränkische Saale mündet. Gegen Nordwesten schließt sich die Buntsandstein-Hochfläche an, die durch die Fränkische Saale und ihre Nebenflüsse stark zerteilt ist. Die Muschelkalkhochfläche erstreckt sich südöstlich von Münnerstadt, wo sie Richtung Osten/Südosten in die Gips-Keuper-Hochfläche übergeht, die wiederum von der Keuper-Sandstein-Schichtstufe begrenzt wird.

Kalkhaltige, oft recht fruchtbare Bodentypen in der Umgebung Münnerstadts sind die Folge dieser Geologie. Die anzutreffenden Böden sind vor allem lehmige Auenböden in der Talfüllung, Parabraunerden auf der Muschelkalk-Hochfläche, geringmächtige, steinige Rendzinen an den Steilhängen dieser Schichtstufe und Braunerden in den nordwestlichen Bereichen, in denen Buntsandstein ansteht.

Die lokale Geologie ist auch verantwortlich dafür, dass sich hier eines der bedeutendsten Grundwasservorkommen in Nordbayern befindet. Dies ist nur scheinbar ein Gegensatz zu den Trockentälern der Umgebung (Maital, Michelsgrund, Goldgrund etc.) und den verbreiteten Trockenbiotopen (Wacholderheiden, Magerrasen), die sich auf den geringmächtigen trockenen Hangböden entwickelt haben.

Nachbargemeinden

Stadtteile und Einwohnerzahlen

Stand der Einwohnerzahlen: 11/2008

Geschichte

 
Klosterkirche St. Michael und saniertes Fachwerkhaus
 
Der "Anger". Blick nach Osten zur Stadtpfarrkirche Maria Magdalena
 
Mittelschiff und Chor der Stadtpfarrkirche

Das Gebiet der heutigen Stadt Münnerstadt ist uraltes Siedlungsgebiet. Reiche Funde aus der Jungsteinzeit (4500-2100 v. Chr.) bis zur Hallstattzeit (ab 750 v. Chr.) beweisen, dass schon vor Jahrtausenden Menschen hier Wälder rodeten, Felder bestellten und Handel trieben. Gerade im östlichen Stadtgebiet, im Umfeld der Stadtteile Großwenkheim, Maria Bildhausen und Althausen, bearbeiteten die keltischen Siedler die fruchtbaren Böden des hier beginnenden Grabfeldes.

Die Thüringer, nach ihnen die Franken, drängten nach Christi Geburt in den Raum um Münnerstadt. Sie nutzten den Michelsberg östlich von Münnerstadt als Fliehburg für die umwohnende Bevölkerung in Zeiten der Gefahr. Diese „Grapfeldonoburg“ (die Hauptvolksburg der Grabfeldgaubewohner) dürfte im 5. Jahrhundert entstanden sein - und mit ihr ein Dorf zu ihren Füßen an der Lauer. Am 28. Dezember 770 vermachten Egi und Sigihilt ihren Gesamtbesitz (auch Weingärten) zu „Munirihestat“ dem Kloster Fulda - dies ist auch gleichzeitig die erste urkundliche Erwähnung der Stadt. Aus den knapp 100 Jahren zwischen 770 und 876 gibt es 18 Urkunden, die Münnerstadt nennen. Dies belegt, dass der Ort in karolingischer Zeit große Bedeutung besaß. Die älteste archivalisch nachweisbare Gaugerichtsverhandlung in ganz Ostfranken fand am 3. Mai 800 in Münnerstadt statt.

1156 stiftete Hermann von Stahleck das bedeutende Zisterzienserkloster Maria Bildhausen im östlichen Stadtgebiet. Die Grafen von Henneberg mehrten ihren Besitz im Raum Münnerstadt. Im 12. Jahrhundert errichteten sie am Zusammenfluss von Lauer und Talbach eine Talburg. Die Bewohner des alten Ortes Münnerstadt verließen ihre wenig geschützten Häuser und siedelten sich im Schatten der Burg an. Um das Jahr 1230 entwickelte sich die befestigte Stadt (oppidum) Münnerstadt mit Stadtmauer (erwähnt 1251) und vier Stadttoren, Markt (1272), Stadtgericht, Stadtrat (1279) und Stadtsiegel (1287). Handel und Handwerk blühten auf. Das Münnerstädter Getreidemaß galt in 38 Orten des nördlichen Unterfrankens. Um 1231 übernahm der Deutsche Orden die Pfarrei Münnerstadt. 1279 gründeten die Augustiner auf Wunsch der Bürger ein Kloster in der Stadt.

Die Grafen von Henneberg förderten Handel und Handwerk. Durch ihren Einfluss verlieh Kaiser Ludwig der Bayer am 3. Juli 1335 dem blühenden Ort das Stadtrecht. Die wehrhafte Stadt wurde zu ihrem wichtigen Stützpunkt gegen die mächtigen Würzburger Fürstbischöfe. Erbschaft und finanzielle Probleme ermöglichten es den geistlichen Herren, ab 1354 Teile der Stadt in ihren Besitz zu bringen. Die Bürger wollten die Herrschaft beider Stadtherren abschütteln und reichsfrei werden. Ein Aufstand scheiterte, eine neue Stadtordnung regelte ab 1385 das Leben innerhalb der Mauern.

34 Urpfarreien zwischen Rhön und Frankenwald gehörten zum Archidiakonat Münnerstadt. Einmal im Jahr trafen sich die Geistlichen in der mächtigen Pfarrkirche zu Münnerstadt. Die Handwerker schlossen sich zu 24 Zünften zusammen. „Münnerstadt hat's Geld“. Die wohlhabenden Bürger beauftragten selbstbewusst bedeutende Künstler mit der Ausgestaltung ihrer Kirche. 1492 errichtete Tilman Riemenschneider hier seinen ersten großen Flügelaltar, ein bedeutendes Werk der Gotik. 1504 bemalte der berühmte Veit Stoß diesen Altar und fertigte die vier Tafelbilder der Kilianslegende.

Die Zeiten änderten sich. Die Gedanken des Wittenberger Augustinermönchs Martin Luther fielen bei den Bauern und Bürgern auf fruchtbaren Boden. Gegen den mächtigen Abt von Maria Bildhausen rotteten sie sich zusammen und brannten 1525 das Kloster nieder. Doch der Aufstand des „Bildhäuser Haufens“ brach wie der gesamte Bauernkrieg unter den harten Schlägen der Fürsten rasch zusammen. Das Jahr 1552 brachte viel Veränderung mit sich: Der erste evangelische Pfarrer zog in die Pfarrkirche ein, die Augustiner mussten die Stadt verlassen, die Söldner des Ansbacher Markgrafen brandschatzten Teile der Stadt.

Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn erwarb 1585 den Teil der Stadt, der bisher noch nicht den geistlichen Herren aus Würzburg gehörte. Als Stadtherr führte er die Gegenreformation in „seiner“ Stadt durch. Etwa 400 Protestanten mussten die Stadt verlassen. Es waren vorrangig Handwerker, die Münnerstadt den Rücken kehrten. Die Kirche wurde aufwendig umgestaltet. Echter hatte viel mit seiner Stadt vor: Ein Gymnasium sollte der Ausbildung des Priesternachwuchses dienen. Doch erst 1660 konnte einer seiner Nachfolger diese Absicht realisieren. Die schrecklichen Jahre des Dreißigjährigen Krieges setzten Stadt und Region hart zu. 1631 eroberten die Schweden die Stadt, 1641 soll ein Wunder die Bürger und ihr Münnerstadt vor großem Unheil bewahrt haben. Jetzt kehrten die Augustiner zurück (1652), bauten ihr Kloster wieder auf und übernahmen 1685 Pfarrei und Gymnasium.

Napoleon veränderte die Landkarte Europas und auch Frankens. Münnerstadt wurde 1803 erstmals bayerisch. Die Abtei Maria Bildhausen wurde säkularisiert, die Mönche wurden vertrieben, die Gebäude teilweise abgerissen, andere verkauft. Münnerstadt wurde 1804 Sitz eines Landgerichts. Der Deutsche Orden musste Münnerstadt verlassen, sein Besitz fiel dem Staat zu. Im Jahr 1805 fiel Münnerstadt an das neugeschaffene Kurfürstentum bzw. ab 1806 Großherzogtum Würzburg unter dem Habsburg-Lothringer Erzherzog Ferdinand. Der Wiener Kongress schlug das Großherzogtum Würzburg und damit Münnerstadt endgültig dem neuen Königreich Bayern zu. Die Stadt wurde Verwaltungszentrum für die ländliche Umgebung, verlor aber immer mehr von ihrer früheren Bedeutung und wurde im frühen 20. Jahrhundert „nur“ eine kleine Landstadt im neuen Kreis Bad Kissingen.

1874 wurde die Bahnstrecke Würzburg/Schweinfurt-Meiningen/später Erfurt eröffnet, Münnerstadt wurde Bahnstation an der Verbindung Stuttgart-Berlin, zeitweise Haltebahnhof der Schnellzugverbindung Stuttgart-Berlin.

Bombardierungen und Beschuss im Zweiten Weltkrieg veränderten das Stadtbild erheblich. Wertvolle Bausubstanz ging verloren (Marienkapelle, Wohnhäuser, Stadttor). Münnerstadt lag nun an der Zonengrenze, alte Verbindungen nach Südthüringen waren auf Jahrzehnte unterbrochen. Betriebe, vor allem aus dem Osten Deutschlands, siedelten sich in der Stadt an. Aus der bürgerlich geprägten Gemeinde wurde ein Standort von Firmen mit bundesweiter Bedeutung. 1972 bildete die Stadt auf freiwilliger Basis mit zehn Gemeinden aus dem Umland die heutige Stadt Münnerstadt mit ca. 95 km² Fläche und etwa 8300 Einwohnern. In die neuen Stadtteile floss Geld für den Bau von Einrichtungen der Wasserversorgung und der Abwasserbeseitigung, von Straßen und Gemeindehäusern sowie für Dorferneuerungen (Brünn, Kleinwenkheim, Großwenkheim, Wermerichshausen). Ab 1990 konnte der immer stärker werdende Verkehr über eine Entlastungsstraße um die Altstadt herum geleitet werden, die fast 50 Jahre durch die deutsch-deutsche Teilung zwischen Mellrichstadt und Rentwertshausen unterbrochene Bahnstrecke nach Meiningen und Erfurt wurde 1991 wieder eröffnet.

Religionen

Die Mehrheit der Bevölkerung ist römisch-katholisch. Es gibt auch eine evangelische Gemeinde im Ort.

Politik

Stadtrat

Die 21 Sitze des Stadtrates verteilen sich wie folgt:

(Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)

Bürgermeister

Erster Bürgermeister ist seit dem 1. Mai 2008 Helmut Blank (CSU), zweiter Bürgermeister ist Norbert Reiter (CSU).

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

  • Die Schutzfrau von Münnerstadt (fränkisches Heimatspiel aus der Schwedenzeit): Die vor 300 Jahren entstandene Legende von der wunderbaren Rettung der Stadt wird jährlich Ende August und Anfang September wieder lebendig. Mehr als 200 Bürger stellen in farbenprächtigen Kostümen die packende Geschichte auf einer Freiluftbühne am Anger dar.

Museen

Musik

Bauwerke

Kirchen

 
Riemenschneider-Altar in der Stadtpfarrkirche St. Maria Magdalena
  • Stadtpfarrkirche St. Maria Magdalena, Baubeginn 12./13. Jahrhundert, davon noch erhalten: Romanisches Westportal im Erdgeschoss des Westturmes, sogenannte Schunter-Kapelle mit Ölberg (um 1430), gotischer Chor (1428–1446) mit prächtigen Glasfenstern (um 1420), neu gestalteter Magdalenenaltar von Tilman Riemenschneider (1490/92, erster Großaltar des Würzburger Künstlers), vier Tafelgemälde von Veit Stoß (1504, Kilianslegende), 16 Zunftstangen (16.–18. Jahrhundert), Apostelfiguren aus Ton (um 1420), Umbau des Langhauses durch Julius Echter zwischen 1608 und 1612, Grisaille-Malereien, Grabmale, Taufstein (1613)
  • Auferstehungskirche, evangelische Kirchengemeinde
  • Klosterkirche St. Michael, ein Kleinod fränkischen Rokokos
  • Talkirche zum Hl. Kreuz im Rannunger Tal

Profanbauten

Stadttore
 
Das "Jörgentor" mit seinem Fachwerkaufbau von 1570
  • Jörgentor (Stadttor Richtung Osten), Jörgentorgasse/Friedhofstraße, heute Domizil des Rhönclub-Zweigvereins Münnerstadt
  • Oberes Tor (Stadttor Richtung Süden), Kissinger Straße/Veit-Stoß-Straße, 35 Meter hoch, erbaut Mitte des 13. Jahrhunderts
  • Dicker Turm (Stadttor Richtung Nord-West), ältestes Stadttor (um 1240), später Lochgefängnis, heute Teil des Klosters/Jugendhauses Am Dicken Turm
  • Unteres Tor (Stadttor Richtung Norden), Riemenschneiderstraße/Meininger Straße, auf Höhe Café Tilman, nach dem Zweiten Weltkrieg von den US-Streitkräften gesprengt um eine Durchfahrt für Panzer zu schaffen.
Stadtbild
  • Mittelalterliches Stadtbild mit vielen Fachwerkhäusern
  • Weitgehend erhaltene Stadtmauer
  • Deutschordensschloss: Deutschherrnstraße/Schwesterngasse, ehemaliges Wasserschloss des Deutschherrenordens, jetzt Stadtmuseum
  • Rathaus am Marktplatz, historisches Rathaus in Fachwerkbauweise und Windfahne mit Richtungsbezeichnung WOSN, errichtet um 1469, bekannt aus der Lokalsage von den Münnerstädter Nägelsiedern
  • Zehntscheune am Hafenmarkt, Zehntscheune der Würzburger Bischöfe, prächtiger Treppengiebel, errichtet 1648–1699 mit den Steinen der Talburg der Henneberger Grafen, die ab 1100 auf dem aufgeschütteten Hügel stand, beherbergt heute die Städtische Musikschule, die Heimatspielgemeinde, die Stadtkapelle, sowie die Freiwillige Feuerwehr Münnerstadt. Früher war hier auch die Volksschule sowie die Rettungswache des Roten Kreuzes.
  • Landgerichtsgebäude am Anger, ab 1588 Sitz des Amtmannes des Bischofs von Würzburg, 1744/48 in barockem Stil neu gebaut, bis 1973 Sitz eines Amtsgerichts
  • Heimatspielhaus, Am Anger, im Kern gotischer Bau, Fachwerkfassade von 1800
  • Henneberger Hof, Jörgentorgasse, Wohnhaus des hennebergischen Amtmannes mit Henneberger Wappen über dem Tor und große Zehntscheune mit neu gestalteter Durchfahrt, von 1600 bis 1689 Sitz des Pfarrers, von 1660 bis 1689 Sitz des Gymnasiums, jetzt Wohnhaus
  • Juliusspital, gegründet 1280, früher Alten- und Siechenheim, jetzt Altersheim, Dachreiter
  • Kelterhalle, ehemaliges Keltergebäude des Klosters, errichtet Mitte des 16. Jahrhunderts, dann Bierkeller, bis 1349 stand hier die Synagoge der Münnerstädter Juden, ab 1351 erstes Rathaus der Stadt
  • Alte Aula des ehemaligen Gymnasiums (1689) mit hervorragender barocker Stuckdecke von Zeni (1692/93), heute Nebenstellen der Stadtverwaltung.

Parks

  • Hindenburgpark, Friedrich-Abert-Straße/Maitalweg, idyllische Parkanlage unter alten Baumriesen, Kinderspielplatz
  • Jörgentorpark, Friedhofstraße/Leitschuhweg, Parkanlage am Jörgentor, am Zusammenfluss von Thalwasserbach und Lauer (Fluss)-Nebenarm, Kinderspielplatz

Sport

Stärkste Institution im Bereich Sport ist der TSV Münnerstadt, der von Leichtathletik über Tennis bis hin zu Fußball viele unterschiedliche Angebote erbringt. Münnerstadt ist außerdem seit 1991 der Sitz der ersten Hornussergesellschaft außerhalb der Schweiz. Im Hallenbad steht zudem eine 25m-Bahn zur Verfügung. Zahlreiche Wege um Münnerstadt laden Radsportler, Läufer und Inline-Skater zu kleinen und großen Touren ein.

Kulinarische Spezialitäten

  • "Mürschter Urstoff": Klosterbier in Bügelflasche
  • diverse Obstbrände aus einheimischer Familien-Brennerei

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Münnerstadt liegt an der Bundesstraße 287 (HammelburgBad Kissingen–Münnerstadt), vormals Bundesstraße 19 (Eisenach - Oberstdorf), sowie an der Bundesautobahn 71 (ErfurtSchweinfurt) mit der zwei Kilometer östlich liegenden Lauertalbrücke. Die Autobahn wurde am 13. Dezember 2005 in der gesamten Länge von Schweinfurt bis Erfurt für den Verkehr freigegeben. Die Stadt hat eine nach ihr benannte Ausfahrt nördlich der Altstadt, 200 Meter östlich der historischen Spitalmühle an der Lauer, angeschlossen an die B 287.

Zudem liegt Münnerstadt an der ehemals zweigleisigen Bahnstrecke Schweinfurt–Grimmenthal–Erfurt, die nach dem Zweiten Weltkrieg auf ein Gleis zurückgebaut und wegen der deutschen Teilung zwischen Mellrichstadt und Rentwertshausen bis 1991 unterbrochen war. Heute bietet die Deutsche Bahn zwischen Würzburg und Erfurt auf der mittlerweile auf 160 km/h ausgebauten Strecke schnelle Verbindungen mit Neigetechnik-Zügen der Baureihe 612 (Regio-Swinger) im Zwei-Stunden-Takt an. Das Angebot ergänzt die Erfurter Bahn ebenfalls im Zwei-Stunden-Takt mit ihren Regioshuttles vom Typ RS1 (genannt Unterfranken-Shuttle) zwischen Schweinfurt und Meiningen, so dass Münnerstadt stündlich per Bahn erreicht werden kann.

Im Busverkehr wird Münnerstadt hauptsächlich von der Buslinie 8147 Bad Kissingen–Seubrigshausen bedient. Weitere Linien führen nach Bad Neustadt und Richtung Bad Bocklet, sowie nach Maßbach. Diese sind jedoch hauptsächlich auf die Schülerbeförderung ausgelegt und nicht vertaktet.

Münnerstadt ist an das Radwege-Netz mit Strecken von unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsgraden angebunden, u. a. mit dem Lauertal-Radwanderweg.


Bildung

Neben dem Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasium, das 1660 vom Würzburger Fürstbischof gegründet wurde, sind eine Grund- und Hauptschule, sowie ein Berufsbildungszentrum und eine Musikschule in Münnerstadt ansässig.

Im Februar 2005 wurde das Bundesausbildungszentrum der Bestatter in Münnerstadt eröffnet. Diese Einrichtung, die durch die Neuschaffung des Ausbildungsberufs Bestattungsfachkraft 2003 notwendig wurde, ist zusammen mit dem Lehrfriedhof, der bereits 1994 angelegt wurde, weltweit einzigartig.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Johann Placotomus (* um 1514 in Münnerstadt; † 6. Mai 1577 in Danzig), Mediziner und Pädagoge
  • Wolfgang Amling (* 1542), Theologe
  • Johann Peter Herrlein (* 24. August 1722 in Münnerstadt; † 25. Februar 1799 in Saal an der Saale), Maler
  • Johann Andreas Herrlein (* 10. Oktober 1723 in Münnerstadt; † 3. September 1796 in Fulda), Maler (Hofmaler) in Fulda
  • Georg Anton Schäffer (* 1779; † 1836 Brasilien?), Arzt und Abenteurer, Aufenthalte u.a. in Österreich, Türkei, Russland, Hawaii und Brasilien.
  • Johann Freiherr von Lutz (1826-1890), Vorsitzender des bayerischen Ministerrates 1884 bis 1890.
  • Friedrich Philipp von Abert (* 1852; † 1912), Theologe, Erzbischof von Bamberg (1905 bis 1912)
  • Ernst Riegel (* 1871; † 1939 in Köln ), Goldschmied, Bildhauer und Kunstprofessor
  • Will Höhne (* 24. Februar 1909 in Münnerstadt; † 9. Dezember 1992 in München), Schlagersänger der 1950er Jahre (Der Theodor im Fußballtor, Nimm mich mit Kapitän auf die Reise)
  • Lutz Kretschmann-Johannsen, geb. Streit (* 1960), Politiker (SPD), Hamburg
  • Anton Schlembach (* 1932), Theologe, Bischof von Speyer (ab 1983, 2007 emeritiert)
  • Günther Eisner (* 14. Februar 1941; † 26. September 2003), Generalbevollmächtigter des Fürsten zu Leiningen in Amorbach, mehrfacher Geschäftsführer, aufgewachsen in Eibelstadt.
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