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Wahlspruch: "Virtus Unita Fortior" | |||||
Amtssprache | Portugiesisch | ||||
Hauptstadt | Luanda | ||||
Staatsform | Präsidiale Republik | ||||
Präsident | José Eduardo dos Santos | ||||
Premierminister | Fernando de Piedade Dias dos Santos | ||||
Fläche | 1.246.700 km² | ||||
Einwohnerzahl | 10.978.552 (Juli 2004) | ||||
Bevölkerungsdichte | 8,8 Einwohner pro km² | ||||
Unabhängigkeit | von Portugal am 11. November 1975 | ||||
Währung | Kwanza | ||||
Zeitzone | WAT (UTC+1) | ||||
Nationalhymne | Angola Avante | ||||
Kfz-Kennzeichen | ANG | ||||
Internet-TLD | .ao | ||||
Vorwahl | +244 | ||||
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Angola ist ein Staat in Südwest-Afrika. Nationalfeiertag ist der 11. November, Tag der Unabhängigkeit (1975). Angola grenzt an Namibia, Sambia, die Demokratische Republik Kongo und den Atlantischen Ozean. Die Exklave Cabinda liegt ganz im Norden zwischen der Demokratischen Republik Kongo und der Republik Kongo am Atlantik.
Der Name Angola leitet sich von dem Titel Ngola der Könige des Kongoreiches ab. Die Region erhielt ihren Namen durch die ersten portugiesischen Seefahrer, die an der angolanischen Küste anlandeten.
Geographie
Hauptartikel: Geographie von Angola
Die Republik Angola liegt zwischen 4° 22' und 18° 02' südlicher Breite sowie 11° 41' und 24° 05' östlicher Länge. Das Land gliedert sich grob in eine schmale Niederung entlang der Atlantikküste, die in Richtung Osten, zum Landesinneren hin, zum Hochland von Bie ansteigt: Es macht den größten Teil Angolas aus, ist im Süden flach und in der Landes-Mitte bergig. Der höchste Berg ist der in diesem Hochland liegende Serra Moco mit 2.610 m. Der Osten Angolas wird vom Sambesi durchflossen.
Angola teilt sich in drei Klimazonen, an der Küste und im Norden des Landes ist es Tropisch, das Hochland im Zentrum und Süden des Landes ist gemäßigt-tropisch, im Südosten des Landes ist es überwiegend heiß und trocken. Die Vegetation reicht klimabedingt von tropischem Regenwald im Norden und in Cabinda, über Baumsavannen im Zentrum, bis zur trockenen Grassavanne, die durchsetzt ist mit Euphorbien (Wolfsmilchgewächse), Akazien und Affenbrotbäumen. Von Namibia ausgehend zieht sich entlang der Südwestküste ein Wüstenstreifen. Die Fauna Angolas ist reich an Wildtieren, es finden sich Elefanten, Flusspferde, Geparden, Gnus, Krokodile, Strauße, Nashörner und Zebras. Die Ausweitung der Landwirtschaft, aber auch die Zerstörungen durch die Bürgerkriege und der Handel mit Elfenbein gefährden das Überleben vieler Arten.
Bevölkerung
Die Bevölkerung Angolas setzt sich mehrheitlich aus drei Bantu - Volksgruppen zusammen, von denen jede ihren eigenen Dialekt spricht. 37 % der Bevölkerung sind Ovimbundu, 25 % Kimbundu und 13 % Bakongo. Zahlenmäßig weniger stark vertretene Volksgruppen sind z.B. die Chokwe (auch Lunda), Ganguela, Nhaneca-Humbe, Ambo, Herero und Xindunga. Etwa 2 % der Bevölkerung sind von gemischter Ethnizität, Europäer, überwiegend mit Portugiesischen Vorfahren, machen ungefähr 1 % der Bevölkerung aus. Portugiesen sind, mit knapp 30.000 Menschen, auch die größte nicht-angolanische Volksgruppe im Land¹. Portugiesisch ist sowohl Amtssprache als auch die am weitesten verbreitete Sprache in Angola. Andere Sprachen und Dialekte sind z.B. Umbundu, Kimbundu, Kikongo, Tchokwe, Ngangela, Oshiwambo (Kwanyama, Ndonga) und Otjiherero.
Die Ernährungs- und Gesundheitssituation der angolanischen Bevölkerung ist größtenteils katastrophal. Nur ca. 30 % der Bevölkerung haben Zugang zu grundlegender medizinischer Versorgung und nur 40 % haben Zugang zu ausreichend reinem Trinkwasser. Jährlich sterben tausende Menschen an eigentlich leicht heilbaren Krankheiten wie Malaria, Durchfallerkrankungen oder Atemwegsentzündungen. Daneben sind Meningitis, Tuberkulose und Erkrankungen durch Wurmbefall verbreitet. Etwa ein Drittel der Bevölkerung ist teilweise oder vollständig von ausländischen Nahrungsmittelhilfen abhängig.
Die Sterblichkeitsrate von Kindern unter 5 Jahren ist die zweithöchste der Welt, statistisch stirbt alle drei Minuten ein Kind in Angola. Aufgrund der mangelnden medizinischen Versorgung ist auch die Zahl der Frauen die während der Geburt sterben extrem hoch. Nach UN-Angaben liegt die durchschnittliche Lebenserwartung in Angola bei 44,6 Jahren.
¹Bemerkung: viele in Angola geborene können nach portugiesischem Recht die portugiesische Staatsangehörigkeit beanspruchen.
Siehe auch: Liste der Städte in Angola
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Angolas
Politik
Zur Zeit ist die politische Macht auf die Präsidentschaft konzentriert. Die Exekutive besteht aus dem Präsidenten, dem Premierminister (zur Zeit Fernando da Piedade Dias dos Santos) und dem Ministerrat. Der Ministerrat, bestehend aus allen Regierungsministern und Vizeministern, trifft sich regelmäßig, um über politische Themen zu diskutieren. Die Gouverneure der 18 Provinzen werden vom Präsidenten ernannt und handeln nach seinen Vorstellungen. Das Verfassungsrecht von 1992 begründet die wesentlichen Merkmale der Regierungsstruktur und nennt die Rechte und Pflichten der Bürger. Das Rechtssystem, welches auf dem portugiesischen Recht und dem Gewohnheitsrecht basiert, ist schwach und bruchstückhaft. Gerichte sind nur in 12 von mehr als 140 Stadtverwaltungen tätig. Das oberste Gericht dient als Rechtsmittelinstanz. Ein Verfassungsgericht, mit der Fähigkeit einer unparteiischen Bewertung, wurde niemals ernannt, obwohl es das Gesetz vorsieht.
Der 26 Jahre andauernde Bürgerkrieg hat die politischen und gesellschaftlichen Einrichtungen des Landes zerstört. Die UN vermutet, dass es in Angola 1,8 Millionen Flüchtlinge gibt. Ungefähr 4 Millionen Menschen sind vom Krieg betroffen. Täglich spiegeln die Lebensbedingungen im ganzen Land, besonders in Luanda (ungefähr 2,7 Million Menschen leben in Luanda), den Zusammenbruch der Verwaltungsinfrastruktur und der vielen gesellschaftlichen Einrichtungen wider. Krankenhäuser haben weder Medikamente noch eine Grundausstattung. Schulen haben keine Bücher und Angestellte im öffentlichen Dienst besitzen kein Zubehör, um ihrer täglichen Arbeit nachzugehen.
Der Präsident hat verkündet, dass die Regierung vorhat, im Jahre 2006 Wahlen durchzuführen. Diese Wahlen wären die ersten seit 1992. Durch diese Wahlen könnte ein neuer Präsident und eine neue Nationalversammlung gewählt werden.
Regierungsparteien:
- FDA - Foro Democrático Angolano
- FNLA - Frente Nacional da Libertação de Angola
- MPLA - Movimento Popular de Libertação de Angola (unter Führung von Jose Eduardo Dos Santos, Mehrheit in der Nationalversammlung seit 1975, bis 1991 Einheitspartei mit Marxistischer Prägung)
- PAJOCA - Partido Angolano da Juventude Operária
- PRD - Partido Renovador Democrático
- PRS - Partido de Renovação Social
- TRD - Tendência de Reflexão Democrática
- UNITA - União Nacional para a Independência Total (Übergangsleitung: Paulo Lukamba "GATO", ist die stärkste Oppositionspartei und verfügt nach dem Protokoll von Lusaka von 1994 über 4 Minister und 7 Vizeminister in der Regierung)
- UNITA-Renovada - (Generalsekretär: Jorge Valentim, seit Oktober 2002 wieder Teil der UNITA)
Anmerkung: Über ein Dutzend weitere kleine Parteien stellten bei den Wahlen im Jahr 1992 Kandidaten auf. Diese bekamen aber nur wenige Sitze in der Nationalversammlung und haben somit nur geringen Einfluss auf die Politik des Landes.
Gewerkschaften:
Verwaltungsgliederung
Die fünf größten Städte sind:
- Luanda (2.819.000 Einwohner)
- Huambo (203.000 Einwohner)
- Benguela (155.000 Einwohner)
- Lobito (150.000 Einwohner)
- Lubango (105.000 Einwohner)
Angola gliedert sich in 18 Provinzen (portugiesisch: provincias, Singular - provincia); die Hauptstädte der Provinzen stehen in Klammern.
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Wirtschaft
Angola besitzt reiche Erdöl-Vorkommen, Diamanten und Mineralien, die in Minen im Nordosten des Landes gefördert werden. Die Bodenschätze machen das Land zu einem der reichsten Länder Afrikas. Der Großteil der angolanischen Wirtschaft lebt vom Öl und seinen Produkten. Die Erlöse aus dem Handel mit Erdöl machen über 90 % der Exporte, über 80 % des Staatshaushaltes und ca. 50 % des Bruttosozialproduktes Angolas aus. 1975 wurden Uranvorkommen an der Grenze zu Namibia entdeckt.
- Landwirtschaft. Etwa 85% der arbeitenden Bevölkerung sind in der Landwirtschaft tätig. Das wichtigste Agrarprodukt für den Export ist Kaffee, gefolgt von Zuckerrohr. Weitere wichtige Ausfuhrgüter sind Mais und Kokosöl. Die Produktion von Kartoffeln, Reis und Kakao ist ebenfalls erwähnenswert. Die Zucht von Rindern und Ziegen ist relativ weit verbreitet. Insgesamt leidet die Landwirtschaft immer noch schwer unter den Folgen des Bürgerkriegs. Wegen der Gefahr durch übriggebliebene Landminen weigern sich viele Bauern, ihre Felder zu bewirtschaften. So reicht die agrare Produktion nicht aus, um den eigenen Bedarf zu decken. Damit ist das Land auf den Import von Lebensmitteln angewiesen.
- Industrie. Der tragende Industriezweig Angolas ist die Verarbeitung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse, vorrangig Getreide, Fleisch, Baumwolle, Tabak und Zucker; zusammen mit der Raffinierung von Erdöl. Wichtige Produkte sind weiterhin Dünger, Zellulose, Klebstoffe, Glas und Stahl.
Die wichtigsten Handelspartner für den Export von Gütern und Rohstoffen sind die USA, China, Frankreich, Belgien und Spanien. Importpartner sind überwiegend Portugal, Südafrika, USA, Frankreich und Brasilien.
Kultur
Das berühmteste angolanische Volkslied ist Kumbaya (Come by here, my Lord). Der Ursprung des Volksliedes ist jedoch umstritten. Einige Sprachforscher glauben, dass dieses Lied in Gullah, einer Kreolsprache von der Küste Georgias bzw. South Carolinas, entstand. Falls diese These stimmt, muss das Lied nach Angola gebracht worden sein. Höchstwahrscheinlich brachten amerikanische Missionare das Lied nach Angola, wo es zu einem späteren Zeit wiederentdeckt wurde.
Weblinks
- República de Angola (offizielle Regierungsseiten)
- http://www.cia.gov/cia/publications/factbook/geos/ao.html - CIA World Fact Book
- Sicherheitshinweise des Deutschen Auswärtigen Amtes