Friedrichshafen

Stadt am Bodensee in Baden-Württemberg, Deutschland
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Friedrichshafen ist eine Stadt am nördlichen Ufer des Bodensees und Kreisstadt des Bodenseekreises. Gemeinsam mit Ravensburg und Weingarten bildet Friedrichshafen eines von 14 Oberzentren (in Funktionergänzung) in Baden-Württemberg.

Wappen Karte
[Wappen] Deutschlandkarte, Position von Friedrichshafen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Bodenseekreis
Gemeindeart: Große Kreisstadt
Geografische Lage: 47° 39' n. Br.
9° 28' ö. L.
Höhe: 404,1 m ü. NN (Stadtbahnhof)
Höchster Punkt: 501,6 m ü. NN (Ailingen/Horach)
Niedrigster Punkt: 391,6 m ü. NN (Bodenseeufer)
Fläche: 69,91 km²
Einwohner: 57.163 (Januar 2005)
Bevölkerungsdichte: 817 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 88001-88048
Vorwahl: 07541
Kfz-Kennzeichen: FN
Gemeindeschlüssel: 08 4 35 016
Adresse der
Stadtverwaltung:
Adenauerplatz 1
88045 Friedrichshafen
Website: www.friedrichshafen.de
E-Mail-Adresse: stadtverwaltung@friedrichshafen.de
Politik
Oberbürgermeister: Josef Büchelmeier (SPD)
Stadtrat:
(Wahl am 13. Juni 2004;
42 statt 40 Sitze)
CDU 32,6% (-4,5) - 14 Sitze (-2)
SPD 21,2% (-1,9) - 9 Sitze (=)
FW 17,9% (+1,8) - 8 (+1)
Bürger aktiv 10,4% (+1,0) - 4 Sitze (+1)
GRÜNE 8,0% (+0,3) - 3 Sitze (=)
Frauenliste 4,7% (+1,3) - 2 Sitze (+1)
FDP/DVP 2,9% (+2,9) - 1 Sitz (+1)
ödp 2,3% (-0,9) - 1 Sitz (=)
Friedrichshafen 1938
Friedrichshafen 1938
Friedrichshafen 1938

Geschichte

Friedrichshafen entstand 1811 aus der ehemaligen freien Reichsstadt Buchhorn (von der sie das Wappen übernahm) durch Zusammenschluss mit der Gemeinde Hofen. Die Stadt wurde nach dem ersten württembergischen König Friedrich I. benannt. Im 19. Jahrhundert diente die Stadt den württembergischen Monarchen als Sommerresidenz. Die Besiedlungsgeschichte reicht jedoch weiter zurück. In den 1930er und 1950er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden von dem Lehrer Ulrich Paret Reste römischer Gebäude auf dem ZF-Gelände untersucht. In den 1980er und 1990er Jahren wurden von Schülern des Graf-Zeppelin-Gymnasiums und dem Archäologen Eric Breuer römische Funde nahe der Rotach geborgen. Auch sind aus Friedrichshafen und seinen Umlandgemeinden frühmittelalterliche Funde bekannt, die den Beginn der alemannischen Besiedlung bezeugen. Als erster isolierter Abschnitt der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahn wurde am 8. November 1847 das Teilstück Friedrichshafen - Ravensburg der Südbahn eröffnet. Ab 1. Juni 1850 war dann die ganze Strecke bis Stuttgart durchgehend befahrbar (Schwäbische Eisenbahn).

Die jüngere Geschichte der Stadt wurde stark geprägt durch Ferdinand von Zeppelin. Der in Konstanz geborene Graf siedelte hier in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts die Produktion seiner als Waffe gedachten berühmten Starrluftschiffe und später die erste Luftreederei der Welt, die Deutsche Luftschiffahrts-AG (DELAG) an. Der Erfolg der Zeppeline machte die Stadt zum Rüstungsstandort und auf dem Höhepunkt dieser Entwicklung zum Knotenpunkt eines planmäßigen Weltluftschiffverkehrs. Zwischen 1942 bis Ende 1944 fertigte die Fa. Zeppelin A4 ( V2 ) Raketenteile, für die Prüfung kompletter A4 ( V2 ) Raketen wurde bei Ober- Raderach zwischen 1942-1943 eine Heeres Prüf und Abnahmestelle gebaut, das V2 Werk Raderach. Das Zeppelin Werk hatte sein eigenes KZ Arbeitskommando des KZ Dachau, das dazu gehörende KZ Lager befand sich auf dem Firmengelände der Zeppelin Werft ( heute ZF ) . Nach der Zerstörung des Lagers durch einen Bombenangriff am 28. April 1944 wurden die KZ Häftlinge in das Arbeitslager des V2 Werks in Raderach überstellt. Hier befand sich bereits seit 1942 ein Lager für Kriegsgefangene Zwangsarbeiter.

1912 übersiedelte Wilhelm Maybachs Firma "Luftfahrzeug-Motorenbau GmbH" nach Friedrichshafen. Die Leitung des Unternehmens oblag dem ältesten Sohn Wilhelm Maybachs, Karl Maybach (1879 - 1960). Die Umbenennung in Maybach-Motorenbau GmbH erfolgte 1918. Hier entstanden bis 1940 etwa 2300 Maybach-Luxus-Automobile.

Einerseits profitiert die Stadt bis heute von der Industrieansiedlung, andererseits wurde sie dadurch zum Ziel massiver alliierter Luftangriffe im späten Zweiten Weltkrieg. Dabei wurden die historischen Teile der Stadt praktisch vollständig zerstört. Dass der Wiederaufbau nach dem Krieg eher pragmatisch-zügig als liebevoll und wohlgeplant erfolgte, prägt trotz einiger Anstrengungen der letzten Jahrzehnte noch immer weite Teile des Stadtbildes.

Bis 1972 war Friedrichshafen die größte Stadt im Landkreis Tettnang. Seit der Kreisreform in Baden-Württemberg zum 1. Januar 1973 ist die Stadt Verwaltungssitz des Bodenseekreises.

 
Blick auf die Schlosskirche

Politik

Partnerstädte

Friedrichshafen unterhält Städtepartnerschaften mit

Wirtschaft und Infrastruktur

Die größten Arbeitgeber der Stadt sind nach wie vor jene Industrieunternehmen, deren Wurzeln in die Zeit des Luftschiffbaus zurückreichen. Dazu zählen unter anderem:

Seit Ende der 1990er Jahre werden in Friedrichshafen auch wieder Luftschiffe gebaut. Die Zeppelin Luftschifftechnik GmbH produziert hier die halbstarren Hybridluftschiffe vom Typ Zeppelin NT.

Friedrichshafen hat sich außerdem als Messestandort etabliert und nennt sich daher gerne Messe- und Zeppelinstadt. Zu den bekannteren regelmäßigen Veranstaltungen in der Messe Friedrichshafen gehören

  • die Luftfahrtmesse Aero
  • die Internationale Bodensee-Messe (IBO) für Konsum- und Investitionsgüter
  • die Wassersportmesse InterBoot.
  • die Fahrradmesse 'Eurobike'.
  • die Tuningmesse rund ums Auto "Tuning World".'

Schließlich ist auch der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

Verkehr

Friedrichshafen liegt an der Bundesstraße B 31 (Freiburg im Breisgau - Sigmarszell), die am nördlichen Bodenseeufer entlang führt, und wird durch die Bundesstraße B 30 in Richtung Ravensburg und Ulm angebunden. Es ist geplant die B 30 zur Bundesautobahn A 89 auszubauen.

Die Stadt verfügt mit dem Flughafen Friedrichshafen über einen regionalen Flughafen, der unter anderem von den Fluglinien Ryanair, Lufthansa und Intersky angeflogen wird. So bedient er beispielsweise regelmäßige Verbindungen nach London-Stansted, Frankfurt-Main, Wien, Hamburg, Graz und Köln.

Die Deutsche Bahn AG und die Eisenbahnbetriebe der Schweiz und Österreich fahren Friedrichshafen/Stadt und Friedrichshafen/Hafen auf den Strecken Lindau-Basel, auf der Bodensee-Gürtelbahn und aus Richtung Ulm (Württembergische Südbahn) an.

Außerdem gibt es regionale Verkehrsunternehmen wie die Bodensee-Oberschwaben-Bahn GmbH & Co. KG (BOB) und den im Jahre 2003 gegründeten Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo). Die Südbahn kann bis Aulendorf mit dem "bodo-Tarif" benutzt werden.

Schließlich ist Friedrichshafen durch die Linien der Bodensee-Schifffahrtsbetriebe (BSB) mit diversen Städten rund um den See verbunden. Insbesondere gibt es einen Autofährdienst von und nach Romanshorn (Schweiz).

Medien

In Friedrichshafen befindet sich ein Regionalbüro des Südwestrundfunks. Außerdem betreiben der Südkurier und die Schwäbische Zeitung dort Lokalredaktionen.

Behörden

Als Kreisstadt des Bodenseekreises beherbergt Friedrichshafen dessen Verwaltung.

Bildungseinrichtungen

Hochschulen

Allgemeinbildende Schulen

In Friedrichshafen gibt es fünf Gymnasien sowie verschiedene Haupt- und Realschulen, darunter mit der "St. Elisabeth Schule" eine private Mädchen-Realschule.

Soziale Einrichtungen

Die BruderhausDiakonie betreibt in Friedrichshafen Einrichtungen der Altenhilfe und der Sozialpsychiatrie

Kultur und Sehenswürdigkeiten

 
Uferpromenade

Friedrichshafen ist der südliche Endpunkt der Oberschwäbischen Barockstraße.

Museen

  • Zeppelin-Museum
  • Schulmuseum

Musik

  • Count Zeppelin (Highland Pipes and Drums) [1]
  • Fanfarenzug Graf Zeppelin [2]

Sport

Der VfB Friedrichshafen spielt in der Volleyball-Bundesliga und ist dort derzeit einer der führenden Vereine (DVV-Pokalsieger 1998, 1999, 2001, 2002, 2003 und 2004).

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Ortschaften

  • Ailingen
  • Ettenkirch
  • Fischbach
  • Kluftern
  • Raderach

Kultur und Vereine