Der Teton-Staudamm war eine Talsperre am Teton River bei Sugar City und Reburg in Idaho in den USA, die am 5. Juni 1976 spektakulär versagte. Der Dammbruch verursachte 11 bis 14 Todesopfer und einen finanziellen Schaden von bis zu 1 Milliarde US-Dollar.


Der Staudamm
Der Staudamm befand sich im Teton Canyon ungefähr 44 Meilen (71 km) nordöstlich der Stadt Idaho Falls. Er war ein 93 m hoher Erdschüttdamm, dessen Zweck Bewässerung, Stromerzeugung, Hochwasserschutz und Freizeiterholung war. Der Damm war vom United States Bureau of Reclamation (USBR) gebaut worden, das später hauptsächlich für den Zusammenbruch verantwortlich gemacht wurde.
Der Staudamm liegt in der östlichen Snake River-Ebene auf vulkanischem Boden, der ca. 1,9 Millionen Jahre alt ist. Der Untergrund ist sehr durchlässig, aber am Staudamm war vor dem Bruch keine Durchsickerung bemerkt worden.
Daten
- Bauart: Zonendamm
- Bauzeit: 1972-1975
- Höhe des Dammes: 305 feet (90 m)
- Stauinhalt: 288.250 acre-feet
- Kronenlänge: 2700 feet (810 m)
Der Dammbruch
Zur Zeit des Bruches war das Becken gerade zum ersten Mal vom Schmelzwasser im Frühling gefüllt worden. Am Donnerstag zwei Tage vor dem Bruch begann Wasser aus dem Damm zu sickern, was für einen Erddamm normalerweise nicht ungewöhnlich ist, wenn es an dafür vorgesehenen Stellen geschieht. Die Quellen waren ca. 225 m unterhalb des Dammes zu sehen.
Am Morgen des 5. Juni, etwa um 9:30 Uhr, gab es ein neues Leck am rechten Widerlager 40 m unterhalb der Dammkrone. Mit Bulldozern versuchte man erfolglos, das Leck stopfen. Die lokalen Radio- und Fernsehreporter erschienen, und für die Unterlieger wurde Alarm gegeben. Zwei Bulldozer wurden in der erodierenden Böschung eingeschlossen und ihre Fahrer mit Leinen in Sicherheit gezogen. Etwa mittags um 11:57 Uhr brach der Damm. Am Abend, etwa fünf Stunden später, hatte sich das Becken vollständig geleert.
Die Städte unterhalb, wie Rexburg, litten schrecklich. Die Stadt Idaho Falls weiter unterhalb hatte Zeit zur Vorbereitung. An der alten und instabilen American Falls-Talsperre ließen die Ingenieure (angeblich) das Wasser ab, bevor die Flut kam. Diese Talsperre hielt stand, bis die Flut vorüber war. Den ganzen Sommer über dauerten die Aufräumarbeiten.
Das Nachspiel
Der Dammbruch hatte eine weitreichende Kontroverse über die Sicherheit der amerikanischen Talsperren zur Folge. Ein Programm zur Überprüfung aller Talsperren wurde danach durchgeführt. Nach Informationen des Bureau of Reclamation (siehe unten) werden heute alle Talsperren des USBR unter den strengen Kriterien eines Sicherheitsprogramms untersucht. Jede Anlage wird periodisch überwacht, um die Tragfähigkeit, die seismische Stabilität, innere Fehler und physikalische Verschlechterung zu begutachten.
Der Damm wurde nicht wieder aufgebaut. Die Örtlichkeit ist für die Öffentlichkeit zugänglich und kann besichtigt werden.
Siehe auch: Talsperren-Katastrophen
Weblinks und Quellen
- US Bureau of Reclamation mit Fotos
- University of California, Santa Barbara, mit geologischen Informationen
- Mehr Geologie, US Bureau of Reclamation
- verschiedene Fotographien
- University of Utah mit vielen ergreifenden Fotographien
- "The Bureau That Changed the West" One That Got Away: Teton Dam (mit Kritik am USBR)