Helmuth James Graf von Moltke

Helmuth James Graf von Moltke (* 11. März 1907 in Kreisau bei Gräditz, Niederschlesien; † 23. Januar 1945 in Berlin) war ein deutscher Jurist, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und Begründer der Widerstandsgruppe Kreisauer Kreis.

Von 1927 bis 1929 studiert Moltke Jura in Wien, Heidelberg und Berlin. 1934 besteht er sein Assessorexamen. Er verzichtet 1935 darauf Richter zu werden, da er dann der NSDAP beitreten müsste und eröffnet stattdessen eine Rechtsanwaltskanzlei in Berlin. Hanns Lilje schreibt in seiner Autobiografie, dass Moltke vor dem Volksgerichtshof in klarer Erkenntnis des schon beschlossenen Todesurteils, den moralischen Mut zum Angriff auf Freisler und die gesamte Institution besessen habe. Moltke wurde am 11. Januar 1945 zum Tode verurteilt und zwölf Tage später in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Er ist mit einer Büste in der Walhalla geehrt. Als sehr religiöser Mensch war er einerseits entschieden gegen das NS-Unrechtsregime, aber auch gegen ein Attentat auf Hitler.

Siehe auch: Moltke - Liste der Beteiligten des Aufstandes vom 20. Juli 1944

Veröffentlichungen

(posthum)

• Bericht aus Deutschland im Jahre 1943.
• Letzte Briefe aus dem Gefängnis Tegel. Briefe an seine Frau Freya und seine beiden Söhne aus der Zeit des Prozesses gegen ihn, zuerst 1951 veröffentlicht, später zusammen mit dem Bericht aus Deutschland 1943 in vielen Ausgaben erschienen (zuletzt bei Diogenes, Zürich 1997 ISBN 3-257-22975-5).
• Briefe an Freya. 1939-1945. Hrsg. von Beate Ruhm von Oppen. 2. Auflage, Beck, München 1991 ISBN 3-406-35279-0

Literatur

• Kurt Finker: Graf Moltke und der Kreisauer Kreis. Dietz, Berlin 1993 ISBN 3-320-01816-7
• Franz von Schwerin: Helmuth James Graf von Moltke. Im Widerstand die Zukunft denken. Zielvorstellungen für ein neues Deutschland. Schöningh, Paderborn u. a. 1999 ISBN 3-506-73387-7
• Hanns Lilje: Im finsteren Tal, Reihe Stundenbücher Bd. 25, Furche Verlag, Hamburg

Weblinks

• Biografie
• Wikiquote (Zitate von und über Moltke)