Ginger und Fred

Film von Federico Fellini (1986)
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Film
Titel Ginger und Fred
Originaltitel Ginger e Fred
Produktionsland Italien
Originalsprache Italienisch
Erscheinungsjahr 1986
Länge 125 Minuten
Stab
Regie Federico Fellini
Drehbuch Federico Fellini, Tonino Guerra
Produktion Alberto Grimaldi, Heinz Bibo
Musik José Padilla, Nicola Piovani
Kamera Tonino Delli Colli, Ennio Guarnieri
Schnitt Nino Baragli, Ugo De Rossi, Ruggero Mastroianni
Besetzung

Ginger und Fred ist eine Filmsatire des italienischen Regisseurs Federico Fellini aus dem Jahr 1986. Das Drehbuch schrieb Federico Fellini zusammen mit Tonino Guerra. Die Hauptrollen wurden von Giulietta Masina und Marcello Mastroianni gespielt.

Inhalt

In den 1940er Jahren waren Amelia Bonetti (Giulietta Masina) und Pippo Botticella (Marcello Mastroianni) als Ginger und Fred ein erfolgreiches Tanzpaar, das über die Bühnen der Welt tingelte. Seit dieser Zeit sind sich beide nicht mehr begegnet. Zu einem Wiedersehen soll es nun im Zusammenhang mit einer Fernsehshow kommen. Kurz davor erfährt Amelia, dass die damalige Trennung ihren ehemaligen Bühnenpartner derart mitgenommen hatte, dass ein Aufenthalt in der Nervenheilanstalt die Folge war. Die Show, für die beide engagiert worden sind, erweist sich anschließend sehr bald als ausgesprochene "Freakshow". Präsentiert werden unter anderem ein Erfinder essbarer Unterwäsche, eine Kuh mit zwanzig Zitzen sowie eine Frau, die den mehrwöchigen freiwilligen Verzicht auf ihr Fernsehgerät kaum ertragen hat. Im krassen Gegensatz dazu steht die Herzlichkeit Pippos und Amelias, die sich an gemeinsame Zeiten erinnern und eine ganz andere Form des Entertainment verkörpern.

Kritiken

Fellinis Spätwerk, dessen Titel an das legendäre Tanzpaar Ginger Rogers und Fred Astaire erinnert, wird auch heute noch als treffsichere Satire auf eine Form der Fernsehunterhaltung verstanden, die insbesondere auf Absonderlichkeiten und Geschmacklosigkeiten setzt. Die beiden Hauptdarsteller verkörpern zumindest in zweifacher Hinsicht den "Gegenentwurf": Zum einen, weil sie eine Phase der Entertainmentgeschichte repräsentieren, in der noch Wert auf Anmut und künstlerisches Talent gelegt worden ist. Außerdem aber auch wegen ihrer bewegenden Menschlichkeit, die unter den Bedingungen zunehmend verflachter Fernsehformate nicht mehr gefragt ist.

"Fellini verbindet seine Satire auf die Unkultur der organisierten Massenunterhaltung des Fernsehens und der Werbung mit einer wehmütigen und bewegenden Reflexion über den Verlust von Menschlichkeit im Zeitalter der Konsumgesellschaften. Formal von überwältigender Bildkraft, ist der Film auch ein Abschied von einer bestimmten Art des Künstlertums" (Lexikon des internationalen Films).

Die treffsichere Satire auf die Unkultur der organisierten Massenunterhaltung zählt zu den unvergessenen Meisterwerken von Federico Fellini. Brillant auch die Darstellerleistungen von Fellinis Ehefrau Giulietta Masina und Marcello Mastroianni in den Hauptrollen. Die Schauspielerin Ginger Rogers, in den 40er Jahren mit Fred Astaire das Tanz-Traumpaar Hollywoods schlechthin war, klagte seinerzeit gegen den Film, da sie Persönlichkeitsrechte berührt sah. Die Klage wurde jedoch abgeschmettert, da der Film nichts mit dem Leben der Tänzerin zu tun hat. (Prisma Online)

Hintergrund

Ginger und Fred war im Jahr 1986 der Eröffnungsfilm der Internationalen Filmfestspiele Berlin.

Bis zu dessen Tod im Jahr 1993 war Giulietta Masina die Ehefrau Fellinis.

Die Figur des Admiral Aulenti war die letzte Rolle, die Friedrich von Ledebur (bekannt geworden als Südseeinsulaner Queequeg in Moby Dick, 1956) im Laufe seiner Karriere übernommen hat.

Auszeichnungen

Sonstiges

Als Ginger and Fred (oder auch: tanzendes Haus) wird auch ein von Frank Gehry entworfenes Haus in Prag bezeichnet.