Die Jugendkrimiserie TKKG ist eine Hörspiel- und Bücherserie.
Die Charaktere und ihr Schöpfer
Sie gilt im gesamten deutschsprachigen Raum neben den Drei Fragezeichen als kommerziell erfolgreichste ihres Genres. TKKG, so nennen sich die vier Titelhelden nach den Anfangsbuchstaben ihrer Vor- oder Spitznamen: Tarzan (später umbenannt in Tim, da "Tarzan" namensrechtlich geschützt ist), Karl, Klößchen und Gaby; als inoffizielles fünftes Mitglied fungiert ihr Cocker-Spaniel Oskar. Seit 1979 klären die ewig 13- bis 14-jährigen mit Köpfchen, Ermittlungen, Beobachtungsgabe und zuweilen auch den Fäusten ihres "Häuptlings" Tim knifflige Kriminalfälle jedweder Facetten.
Erschaffen wurde die beliebte, aber nicht unumstrittene Reihe von Rolf Kalmuczak, der allerdings unter diesem Namen kaum publizierte. Vielmehr benutzte er seit Mitte der 1960er Jahre weit über 100 Decknamen und schrieb unter anderem für die Jerry Cotton-Kriminalromanreihe. Die TKKG-Geschichten verfasste er unter dem Pseudonym "Stefan Wolf".
Im Juni 2004 wechselte TKKG den Verlag von Pelikan zum cbj-Verlag. Dieser veröffentlichte im Januar 2005 die Bände 07, 14, 54, 77 und 84 als Neuauflage mit dem eigenem cbj-Logo.
Kritik
Die TKKG-Geschichten, vor allem die früheren Folgen, werden wegen der in ihnen geschilderten Haltung gegenüber Minderheiten kritisiert. Darüber hinaus sind die Gewaltbereitschaft Tarzans/Tims sowie der Darstellung eines veralteten Gesellschaftsbildes der Frau umstrittene Aspekte.
Letzteres wird vor allem dadurch deutlich, dass Gaby bei gefährlichen Aktionen auf Tarzans/Tims Geheiß nie dabei sein darf. Obdachlose werden von den vier Freunden verhöhnt und TKKG betonen ihren Ekel gegenüber den sogenannten "Pennern" stets aufs Neue (vgl. hierzu z.B. Hörspielfolge 37 - "Der letzte Schuss"). Ebenso werden Vorurteile gegenüber Ausländern und ethnischen Minderheiten geschürt: Italiener sind oft und schnell ein Synonym für "Mafia", ein entführtes Baby soll "an Zigeuner verkauft" werden, falls die Lösegeldzahlung ausbleibt (Folge 20 - "Das Rätsel der chinesischen Vase"), etc. pp.
Auf der anderen Seite handeln TKKG häufig moralisiert und an der Grenze zum Unglaubwürdigen, so dass der Anspruch Kalmuczaks, echte Vorbilder für die Jugend zu schaffen, nicht nur in Frage gestellt wird, sondern schon unfreiwillig ins Absurde driftet und TKKG zu Karikaturen ihrer selbst macht. Doch unter erwachsenenen Fans mit ironischer Distanz macht gerade die Widersprüchlichkeit, Überzeichnung und unfreiwillige Komik von TKKG den Reiz aus.
Hörspiele
Die Serie erscheint seit 1981 bei dem Hörspiellabel Europa
Sprecher
- Erzähler: Günther Dockerill (Folge 1 bis 56), Eric Vaessen (Folge 57 bis 60), Günter König (verstarb 1998 / Folge 61 bis 110), Wolgang Kaven (ab Folge 111)
- Tim/Tarzan (Peter Carsten): Sascha Draeger
- Karl Vierstein: Niki Nowotny
- Klößchen (Willi Sauerlich): Manou Lubowski
- Gaby (Gabriele Glockner): Veronika Neugebauer, Scarlet Lubowski (Folge 44 bis 52)
- Kommissar Glockner: Wolfgang Draeger (Folge 1 bis 36), Edgar Bessen (ab Folge 37)
Folgenindex
Mittlerweile sind 146 Studio-Hörspiele sowie eine "Kennenlern-Folge" erschienen und mehrere Sonderfolgen:
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- Das Geheimnis um TKKG
- Die Schatzinsel mit den 7 Rätseln
- Drachenauge Teil 1 & 2(Hörspiel zum 1. Kinofilm von 1992)
Doppelfolgen (erschienen zum 10jährigen Buchjubiläum der Serie)
- Die Jagd nach den Millionendieben / Das Paket mit dem Totenkopf
- Das leere Grab im Moor / Auf der Spur der Vogeljäger
- Rätsel um die alte Villa / Das Phantom auf dem Feuerstuhl
- Alarm im Zirkus Sarani / Die Mafia kommt zur Geisterstunde
- Nachts, wenn der Feuerteufel kommt / Angst in der 9a
- Hexenjagd in Lerchenbach / Wer raubte das Millionenpferd
- Der Schatz in der Drachenhöhle / Das Geschenk des Bösen
- In den Klauen des Tigers / Die Nacht des Überfalls
- Entführung in der Mondscheingasse / Vampir der Autobahn
- Duell im Morgengrauen / Wilddiebe im Teufelsmoor
Comics
1987-1989 erschienen im Ehapa-Verlag 17 Hefte mit TKKG-Comics (Ausgabe 1-2/1987, 1-12/1988 und 1-3/1989). Die Comics wurden vom Studio Comicon produziert, Zeichner war Josep Marti, der auch u.a. für YPS zeichnete.