Erik Prince

US-amerikanischer Unternehmer
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Erik D. Prince (* 6. Juni 1969 in Holland, Michigan) ist Gründer und CEO des privaten Sicherheitsunternehmens Blackwater Worldwide (seit Februar 2009 mit neuer Bezeichnung Xe).

Jugend und Karriere

Erik Prince wird nach seinen drei Schwestern als jüngster Spross von Elsa Prince-Broekhuizen und Edgar D. Prince in eine einflussreiche Industriellenfamilie im US-Bundesstaat Michigan hineingeboren. Die Eltern, christlich-konservative Republikaner, besaßen mit der Prince Corporation ein großes Unternehmen für Autoteile und Maschinenbau, welches nach dem Tod des Vaters für 1,3 Milliarden Dollar an Johnson Controls verkauft wurde.

Prince graduiert an der Holland Christian High School und erwirbt mit 17 Jahren den Pilotenschein. Nach der High School besucht er die US-Marineakademie, welche er jedoch nach drei Semestern wieder verlässt, um 1992 am Hillsdale College den Abschluss zu machen. Während dieser Zeit arbeitet Prince bei der Freiwilligen Feuerwehr sowie als Taucher für das dortige Sheriff’s Department.

Während der Ära George H.W. Bush absolviert Prince Praktika im Weißen Haus sowie für den republikanischen Politiker Dana Rohrabacher.

Nach dem College besucht Prince die Offiziersschule und tritt 1992 in die United States Navy ein. Als Navy SEAL bestreitet er Einsätze in Haiti, Nahost, dem Mittelmeerraum, und während des Balkankonfliktes auch in Bosnien. Prince verlässt die Navy vorzeitig, als sein Vater Edgar 1995 unerwartet stirbt. Nach Edgars Tod verkauft Princes Mutter Elsa das Familienunternehmen für 1,3 Milliarden US-Dollar an Johnson Controls, Inc.

1997 zieht Prince nach Virginia Beach. Hier gründet er die Firma Blackwater USA mit dem Ziel, Angehörigen von Armee und Vollzugsbehörden Aus- und Weiterbildungen taktischer Natur anzubieten. Mit einem Teil seines geerbten Vermögens aus der Prince Corporation erwirbt er 24 Quadratkilometer des Great Dismal Swamp, einem Sumpfgebiet im Grenzgebiet der Bundesstaaten North Carolina und Virginia, wo er ein ausgedehntes Trainingsgelände errichten lässt. Der Firmenname «Blackwater» bezieht sich auf die wegen des stark torfhaltigen Bodens dunkel gefärbten Gewässer der Gegend.

Spenden an Republikaner und Prince Foundation

Prince ist Vizepräsident der Edgar and Elsa Prince Foundation, einer Wohltätigkeitsorganisation, welche gemäß dem Internetmagazin Salon.com zwischen Juli 2003 und Juli 2006 den christlich-konservativen Institutionen Family Research Council und Focus on the Family mindestens 670’000 $, bzw. 531’000 $ gespendet hat. Die Stiftung ist zudem bedeutender Gönner des Calvin College, einer christlichen Institution in Grand Rapids, Michigan. Außerdem ist Prince Vorstandsmitglied von Christian Freedom International, einer Menschenrechtsorganisation die sich nach eigenen Angaben für verfolgte Christen einsetzt.

Seit 1998 hat Prince der Republikanischen Partei über 200’000 $ zukommen lassen. Zusammen mit dem Getränkehersteller Bolthouse Farms und dessen Stiftung spendete Prince auch dem Alliance Defense Fund, einer konservativen christlichen Nonprofit-Organisation, welche gegen gleichgeschlechtliche Ehen und Abtreibungen (Schwangerschaftsabbrüche) kämpft.

Verhältnis zu den Medien

Prince gilt als öffentlichkeitsscheu, er wird allgemein als einsiedlerisch und Geheimniskrämer beschrieben. Interviewanfragen werden dementsprechend häufig abgelehnt. Bei öffentlichen Auftritten wird die Presse jeweils darum gebeten, keine Fotos von Prince zu publizieren. Vertraulichkeitsklauseln verpflichten ehemalige leitende Angestellte von Blackwater zudem, keinerlei Informationen über Prince weiterzugeben.

Seit einem Zwischenfall in Bagdad vom September 2007 – Blackwater-Angestellte hatten damals nach einem angeblichen Angriff auf ihren Konvoi zahlreiche irakische Zivilisten erschossen bzw. verletzt – sowie den nachfolgenden Untersuchungen durch die US-Bundespolizei ist Prince wieder häufiger in der Öffentlichkeit erschienen. Unter anderem hat er vor dem US-Kongress zu verschiedenen Vorwürfen Stellung nehmen müssen.

Erik Prince wurde 2009 von der Stiftung für Ethik & Ökonomie (ethecon) mit dem Preis Black Planet Award 2008 "ausgezeichnet".[1] „Mit dem internationalen Schmähpreis „Black Planet Award“ werden [...] Personen gebrandmarkt, die im Spannungsfeld Ethik und Ökonomie ethische Prinzipien in herausragender Weise mit Füßen treten und derart den Blauen Planeten in Gefahr bringen.“[2]

Privates

Prince ist zum zweiten Mal verheiratet und Vater von sechs Kindern.

Einzelnachweise

  1. »Blue Planet Award« für Chávez und Abreu: Botschafterin dankt Stiftung. In: Venezuela aktuell. 26. Februar 2009, abgerufen am 26. Februar 2009.
  2. Der "Black Planet Award". In: ethecon. Abgerufen am 26. Februar 2009.