Deshima (jap. 出島) war eine fächerförmige kleine künstliche Insel in der Bucht von Nagasaki. In den dreißiger Jahren des 17. Jahrhunderts zur Aufnahme der in der Stadt verstreut lebenden Portugiesen von einheimischen Kaufleuten aufgeschüttet, diente sie nach der Ausweisung der Spanier und Portugiesen als Sitz einer Handelsstation der Niederländischen Ostindischen Kompanie. Das Grundstück selbst blieb in Privatbesitz, das Betreten und das Verlassen wurden vom japanischen Gouverneur der Stadt Nagasaki eingeschränkt und streng kontrolliert. Während der Zeit der Abschließung Japans war Deshima die einzige Verbindung zwischen Japan und Europa. Während der napoleonischen Kriege wehte weltweit nur hier noch die niederländische Flagge.
Von 1823 bis 1829 lebte der deutsche Arzt Philipp Franz von Siebold als Niederländer getarnt auf Deshima und schrieb dort einige seiner bedeutendsten Werke.
Heute ist sie durch Neulandgewinnung ein Teil des Stadtkerns geworden. Dort befindet sich heute ein Museum mit zum Teil originalen Gebäuden aus Zeit der Niederländischen Ostindischen Kompanie. Man plant weitere Teile der Original-Insel wieder herzustellen.
Anmerkung zur Aussprache:
Nach der heute gültigen Umschrift nach Hepburn wird die Insel 出島 (でじま) Dejima geschrieben. Aufgrund der historischen Bedeutung wird die Insel hier allerdings unter der in westlichen historischen Texten häufigeren Schreibweise Deshima geführt.
Siehe auch: Rangaku