Missfits

ehemaliges Frauenkabarett Duo
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Die Missfits waren ein deutsches Frauenkabarettduo, bestehend aus Stephanie Überall (* 11. September 1959 in Mülheim an der Ruhr) und Gerburg Jahnke (* 18. Januar 1955 in Oberhausen). Das Duo wurde um 1985 gegründet und bestand bis 2005. In dieser Zeit wurde es zu einem der bekanntesten deutschen Kabarettduos.

Geschichte

Ein Beispiel für den Humor der beiden Frauen ist die Erfindung der Feminispräch, einer Frauensprache, die 1988 im ersten Kabarettprogramm der Missfits entstand. Dabei wird unter anderem in allen Wörtern „er“ durch „sie“ ersetzt, sowie alle Vokale a, o und u als Umlaute ä, ö und ü gesprochen. Es gibt auch nur weibliche Artikel und aus jeder Silbe „Mann“ oder „man“ wird „Fräu“. Durch diese Verballhornung von Wörtern wird der Versuch, eine geschlechtergerechte Sprache zu entwickeln, ironisch auf die Spitze getrieben.

Bekannt geworden ist das Duo auch durch zahlreiche Fernsehauftritte, u. a. mit ihrer eigenen Serie „Der Tod ist kein Beinbruch“ (2002-03), in der sie die ungleichen Schwestern Mimi Deckers (Jahnke) und Hilde Neumann (Überall) verkörperten. In der Serie erben die Schwestern ein Beerdigungsinstitut in Oberhausen von ihrem Onkel und versuchen es weiterzuführen.

Ende Februar 2005 fand die endgültig letzte Vorstellung der beiden Missfits im St. Pauli Theater in Hamburg statt. 2005 befanden sich die beiden auf ihrer Abschiedstournee („Letzte Runde“) quer durch Deutschland, wobei sie besonders in der Nähe ihrer Heimat Oberhausen fast immer in ausverkauften Hallen spielten.

Figuren in den Programmen

In jedem ihrer Programme verkörpern die Missfits neben sich selbst verschiedene Figuren. Die bekanntesten waren Matta und Lissbet, zwei ältere Damen, die in Oberhausen ein Bestattungsunternehmen haben, in dem sie ihre „Jungens“ beerdigen, die sie über die Jahre hatten. Außerdem reden sie gerne über „ficken“, beerdigen eine Binde und noch vieles mehr.

  • Matta – Bestatterin
    Gespielt von Stephanie Überall (Zitat: Eierlikör ist wunderbar, Prost ata)
  • Lissbet – Bestatterin
    Gespielt von Gerburg Jahnke (Zitat: Wir könnten in ein Auto sprechen)

Unter anderem traten die Missfits als folgende „Personen“ auf

  • Cora von Ablaß-Krause – Bestsellerautorin
    Gespielt von Gerburg Jahnke (Zitat: Das schöne an Jamaikarum ist, dass man ihn auch lauwarm trinken kann.)
  • Elfriede Trockenpflaume – Witwe
    Gespielt von Stephanie Überall (Zitat: Ich bin Witwe und das ist gut so.)
  • Frau Lehmann-Brack – Lehrerin
    Gespielt von Stephanie Überall (Zitat: Nein ich bin nicht prämenstruell, ich hab einfach nur seit 40 Jahren verdammt schlechte Laune.)
  • Frau Nora Nölle – Lehrerin
    Gespielt von Gerburg Jahnke (Zitat – bezogen auf einen Verbrecher: Von innen ist der gut. Dem fehlt die Mutter.)
  • Eckerhardt – Lebt bei seiner Mutter
    Gespielt von Gerburg Jahnke (Zitat: Ich werde Womenator.)
  • Theofil – Lebt bei seiner Mutter
    Gespielt von Stephanie Überall (Zitat: Ich bin gerne bereit als ihr Co-Womenator.)
  • Inge Schnick – Postbotin
    Gespielt von Stephanie Überall (Zitat: Und das beste ist, der Klodeckel ist immer runtergeklappt. Ich hab so ein Spaß, ich geh ständig gucken.)
  • Pidder 2
    Gespielt von Stephanie Überall (Zitat: Dafür wurden wir doch gar nicht ausgebildet auf der Polizeischule für so ein Scheiß.)
  • Gsielinde Geisiemeisie (eigentlich Gerlinde Geiermeier)
    Gespielt von Stephanie Überall (Zitat: Jetzt müss ich Sie nöch äuf die Söziö-emötiönäle Chäräktsie vön die Feminispräch hinweisen.)
  • Captain’s Mutti
    Gespielt von Geburg Jahnke (Zitat: Also wenn Sie eine Frage haben, nicht an mich, ich hab mit den Toiletten genug zu tun.)
  • Sigi Stappert – Dame für alles und Gymnastikdame auf der M.S. Helene
    Gespielt von Jutta Jahnke als Gast (Zitat: Ja ich bin Sigi Stappert, was kann ich für Sie tun?)
  • Greta
    Gespielt von Gerburg Jahnke (Zitat: Erika hat dieses Menstruationsblut-Absaugungsgerät gebaut)
  • Brigitte – Getränkehändlerin
    Gespielt von Stephanie Überall (Zitat: Wo die Eifel is? Ja bei Prüm)

Auszeichnungen

Diskografie

Letzte Runde (2004)

Die Letzte Runde ist eine Aufführung, in der die beliebtesten Personen und Teile der Programme etwas neu aufbereitet werden. Außerdem wird man von Matta und Lisbeth am Schluss herzallerliebst und nach alter Missfits-Regel verabschiedet, zusammen mit dem Lied I never needed anybody.

Jetzt mit noch mehr Männer (2001)

In Jetzt mit noch mehr Männer werden die sexuellen und menstruationstechnischen sowie alkoholischen Probleme von Mann und Frau geklärt, vertont und humorvoll dargestellt.

Die Sammlung (1999)

„Die Sammlung“ ist eine Zusammenstellung der besten Musikstücke der verschiedene Alben der Missfits, wie z.B. „Der Möp ist tot“ (eigentlich „Das Sausack-Lied“), „Das Fritz-ist-tot-Lied“ oder „Oberhausen“.

Mit Sicherheit (1999)

„Mit Sicherheit“ besteht hauptsächlich aus Geschichten und damit ist das Programm mit den wenigsten Liedern und dem meisten Text. Es sind Geschichten aus dem Alltag sowie die Geschichte des Bügeleisens, das noch Reststrom im Kabel hat.

Missfits und Band (1996)

„Missfits & Band“ ist das erste Album, wo man Männer „sehen“ und hören kann. Das Programm besteht hauptsächlich aus wild zusammengewürfelten Liedern mit Texten, darunter Lieder wie z.B. „Frauenhouse (ein Lied, das nur aus Fraunenamen besteht) oder „Schnulze“.

Frauen und Kinder zuerst (1993)

Spielt auf dem Schiff MS Helene, wo sich neben Kora von Ablaß-Krause auch noch Hagen und Max herumtreiben, zwei nicht sichtbare Söhne mit zwei komplett unterschiedlichen Mütter. Gerburg Jahnkes Schwester übernimmt ebenfalls einen Teil der Handlung. Am häufigsten tritt sie auf als Siggi Stapert, die Organisatorin des Schiffes, sowie mit den beiden zusammen als Matrose.

Andere Programme

Wo niemand wartet (1999)

Wo niemand wartet existiert als Fernsehaufzeichnung und wird von Zeit zur Zeit in einem der öffentlich-rechtlichen Fernsehkanäle ausgestrahlt. Das Programm hat ähnlich wie „Mit Sicherheit“ wenig Musik und viel Text. Unter anderem sieht man Matta und Lissbet auf dem Friedhof oder die Klofrau, die über das Publikum und die Männer redet.

  • Zwischentöne (1999)
  • Frau in den besten Jahren (19??)