Benutzer:Rainbowfish/Hortus medicus

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Wichtiger Hinweis

Dies ist ein medizinhistorischer Artikel. Nicht an sich selbst herumdoktern. Frag Deinen Arzt oder Apotheker.
Bei vielen pflanzlichen Arzneimitteln können Interaktionen mit anderen Medikamenten auftreten.[1]
siehe: Pflanzenheilkunde

TEMPLATOR
HILDEGARD von BINGEN
Klostergarten Jerichow
Geschichte der Imkerei
Die Hasenapotheke
Selbstmedikation von Tieren, DER SPIEGEL 18/2002 v.29.04.2002:
Kategorie Heilpflanzen
Bohnenschalen als Tee

 
Jan Commelin porträtiert von Gerard Hoet (1648-1733).
 
Titelseite des Horti Medici.

Weiterführende Links:

»Ein Klistier dreißig Sous! – Gehorsamer Diener, das habe ich Euch schon gesagt; Ihr habt mir's in anderen Rechnungen mit zwanzig Sous angesetzt, und zwanzig Sous in der Apothekersprache bedeuten zehn; schreiben wir also zehn Sous. »Item, von selbigem dato, ein gutes purifizierendes Klistier, nach Vorschrift zusammengestellt aus doppeltem Katholikon, Rhabarber, Rosenhonig und andern Ingredienzen, um Herrn Argans Unterleib auszufegen, zu spülen und zu reinigen, dreißig Sous.« Mit Eurer Erlaubnis, zehn Sous. »Item, von selbigem dato ein hepatischer, soporativer und schlafbringender Julep, um Herrn Argan Nachtruhe zu verschaffen, fünfunddreißig Sous


Blue Pill/ Blaue Pille

I am feeling blue, oder Matrix (Film)/Neo „I took the blue pill ... D'OH!“
- Wat is ne Blue Pill ???
Literatur:
Title A Manual Of Practical Therapeutics, Author Edward John Waring, Publisher John Churchill & Sons, Year 1865, Copyright 1865, John Churchill & Sons, Amazon A Manual of Practical Therapeutics,


In der Medizin ist die blaue Pille als pilula hydrargyri bekannt,. Sie wurde zur Behandlung verschiedenster Krankheiten verwendet, insbesondere Verstopfung. Sie enthielt 1 / 3 elementares Quecksilber, gemischt mit Marshmallow, Rosenhonig (mel rosatum), Lakritze, Glycerin, und inerte Bestandteile gepresst zu Tabletten von etwa 48 grains Gewicht. Eine Kombination der blauen Pille, und eine Mischung der genannten gemeinsamen schwarz Tiefgang, wurde ein Standard-Kur für Verstopfung Anfang des 19. Jahrhunderts in England und anderswo. Besonderen Wert auf die "Blue Pill" wurde an Bord von Schiffen der Royal Navy, nach einiger Zeit auf See gelegt, weil die Seeleute und Offiziere eingeschränkt ernährt wurden und hauptsächlich Zwieback, gesalzenes Rind- und Schweinefleisch, altbackene Kekse und sehr wenig Obst, Gemüse oder andere frische Lebensmittel bekamen.

Da Quecksilber sofort durchschlägt, war man beschissen dran. Somit fühlte man sich nach einer Blue Pill -Blue !!

Commons: Laxatives – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Im ausgehenden 19. Jahrhundert hielt man Quecksilber für ein geeignetes Medikament gegen Frauenleiden, weswegen es zum Teil in toxischen Mengen verabreicht wurde. Das Wort hat allerdings nichts mit Quacksalber zu tun, auch wenn der Klang dies nahe legt. Quacksalber kommt vielmehr aus dem Niederländischen (kwakzalver, wobei kvakken soviel wie „schwatzen“ oder „prahlen“ bedeutet).[2]

Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts war Quecksilbersalbe ein weit verbreitetes Mittel zur Behandlung der Syphilis.[3] Dazu wurde das Quecksilber in der Regel auf die Haut aufgetragen oder gelegentlich sogar inhaliert, wobei es in vielen Fällen zu Vergiftungserscheinungen kam. Syphilis galt als Volksseuche und Anspielungen auf die Symptome der Syphilis sowie der damit einhergehenden Quecksilbervergiftung finden sich in vielen literarischen Werken der damaligen Zeit.

Metallisches Quecksilber diente im gleichen Zeitraum zur Behandlung von Darmverschlüssen. Der Patient nahm dazu oral mehrere Kilogramm metallisches Quecksilber auf, um das Hindernis im Darm zu überwinden. Wenn er die Behandlung überlebte, verließ das Metall seinen Körper auf natürlichem Wege ohne weitere Vergiftungserscheinungen.[4]

Note

  1. Ang-Lee et al.: Herbal medicines and perioperative care. JAMA. 2001;286(2):208-16. PMID 11448284 Volltext
  2. Etymologie-Duden. Mannheim 1963, S. 541.
  3. http://books.google.de/books?id=2pP-Y0_uerwC&dq=Quecksilbersalbe
  4. Fränztl, Enterotomie bei Ileus, in Virchows Archiv, 49/1870, S. 164–192. ISSN 0945-6317 (Print) ISSN 1432-2307 (Online)
 
Botanische Garten der Universität Leipzig Stadtplan 1864



Hortus medicus


Seit dem Jahr 1492 ist das Arboretum von Trsteno nahe Dubrovnik nachgewiesen. Frühe Botanische Gärten in Europa wurden 1544 im italienischen Pisa von Luca Ghini, sowie 1545 in Padua von Johannes Baptista Montanus, Florenz und Bologna gegründet. In Deutschland folgten Botanische Gärten in Leipzig (1580), Jena (1586), Heidelberg (1593), Gießen (1609) oder Freiburg (1620), meist noch integriert in die medizinischen Fakultät als Hortus Medicus. Der erste deutsche Botanische Garten im engeren Sinne wurde dann im späten 17. Jahrhundert (1669) von Johann Daniel Major an der Universität Kiel eingerichtet.
Liste botanischer Gärten
Il Giardino dei Semplici di Firenze è una sezione del museo di Storia Naturale dell'Università degli Studi di Firenze. « Un Luogo Pubblico, dove... si coltivassero le piante native di climi e paesi differentissimi, affinché i giovini Studenti, le potessero in breve spazio di luogo, con facilità e prestezza imparare a riconoscere. »

(Luca Ghini, 1543 - frase citata sulla medaglia commemorativa per i 460 anni dalla fondazione del Giardino dei Semplici)


Fin dal medioevo i "semplici" (varietà vegetali con virtù medicamentose) si coltivavano in vari orti cittadini. La parola semplici deriva dal latino medioevale medicamentum o medicina simplex usata per definire le erbe medicinali. Inizialmente aveva il nome di Horto dei semplici. Il primo orto botanico del mondo occidentale sorse a Salerno, ad opera di Matteo Silvatico, insigne medico della Scuola salernitana tra il tredicesimo ed il quattordicesimo secolo. Egli si distinse come profondo conoscitore di piante per la produzione di medicamenti. Di Matteo Silvatico è il Liber cibalis et medicinalis Pandectarum, preziosa raccolta di informazioni sui semplici, cioè sulle piante che venivano utilizzate per la


"Noch vor 200 Jahren besaßen auch die Menschen bei uns noch viel mehr Wissen über die Heilkräuter der Natur", erklärt Boppré. "Mit dem Trend zur Naturmedizin erinnert man sich wieder daran."

Für die britische Wissenschaftsautorin Cindy Engel hat das gesundheitsbewusste Verhalten der Tiere deshalb auch einen praktischen Nutzen für den Menschen: "Wir haben viele Kräuter in unserer Ernährung durch künstliche Aromen und Konservierungsstoffe ersetzt; dadurch geht der medizinische Effekt vieler in Kräutern enthaltener Stoffe für unseren Körper verloren", glaubt Engel, die vor kurzem das erste umfassende Buch über den Wellness-Trieb der Tiere veröffentlicht hat**.

Aufmerksam werden Biologen immer dann, wenn Tiere scheinbar Sinnloses tun - etwa wenn sie Dreck fressen - oder auch, wenn sie gar ihr Leben riskieren, um an Pflanzen zu gelangen, die so bitter wie Medizin schmecken.

In solchen Fällen haben die Tiere es meist auf die so genannten sekundären Pflanzenstoffe in Gräsern und Kräutern abgesehen. Mit deren Hilfe schützen Pflanzen sich gegen Fressfeinde, produzieren Duftstoffe oder wehren Krankheitserreger ab. Über 40 000 pflanzliche Stoffwechselprodukte, darunter auch Koffein und Nikotin, sind bislang chemisch analysiert worden. Häufig sind es Gifte - allerdings nur für den, der nicht die richtige Dosis kennt.

"Niedrig dosiert, können diese Substanzen wie Medizin wirken", erklärt Ian Baldwin, Direktor am Max-Planck-Institut für chemische Ökologie in Jena, wo diese Substanzen auf ihre therapeutische Potenz analysiert werden: "Unsere Erkenntnisse lassen viele Verhaltensweisen der Tiere in einem neuen Licht erscheinen."

Gegen viele Gebrechen, so scheint es, ist ein Kraut gewachsen - und Tiere haben dafür einen Riecher, allen voran die nächsten Verwandten des Menschen, die Affen. So behandeln Berggorillas ihren Durchfall, indem sie an einer bestimmten Baumrinde kauen. Im Labor konnte der amerikanische Phytochemiker John Berry nachweisen, dass Inhaltsstoffe dieser Baumrinde die Vermehrung von Salmonellen verhindern."

Hortus medicus

"Welch Torheit ist es doch anzunehmen, der Hergott hätte bis zum Erscheinen unserer großen 
Chemiekonzerne gewartet, um seinen Geschöpfen ein Heilmittel zu geben !"
Inschrift am Alten Knochenhauerhaus in Hildesheim: "Unsere Altvorderen waren auch keine Dummen"

Eine Heilpflanze (oder Drogenpflanze, Giftpflanze und Arzneipflanze) ist eine Pflanze, die wegen ihres Gehalts an Wirkstoffen zu Heilzwecken oder zur Linderung von Krankheiten verwendet werden kann.

 
Ein wichtiges, aber bislang kaum erforschtes Dokument ist der ‚Liber pandectarum medicinae’ (Druck: Venedig 1474) des spätsalernitanischen Arztes Matthaeus Silvaticus (geb. um 1280, gest. 1342). Er nennt neue Pflanzen, die sich bislang nicht im schriftlich fixierten Arzneischatz fanden, wie z.B. Angelica archangelica L.[1]
 
Seite aus dem 'Gart der Gesundheit', 1485

Hortus medicus war der medizinischer Lehrgarten einer Universität und diente zur Ausbildung von Medizinern und Pharmazeuten, sowie der Forschung und Zucht von Arzneipflanzen und war meistens an die Medizinische Fakultät angeliedert.Der Hortus medicus entwickelten sich im Laufe der Zeit die Botanischen Gärten der Universitäten.Vor über 450 Jahren dienten die Pflanzen eines Botanischen Gartens der Herstellung natürlicher Arzneimittel. Solch einen Lehrgarten für Medizinstudenten gab es nachweislich schon 1580 in Leipzig und 1692 an Helmstedt.

 
Frauenmantel

1553 Pierre Belon (1517-1564) In „Les observations de plusieurs singularites & choses memorables, trouvees en Grece, Asie, Judee, Égypte, Arabie, & autres pays etranges …“ Beschreibung zahlreicher Pflanzenarten des Mittelmeerraums und Arabiens. Belon führte die Zeder in Frankreich ein und gründete zwei Botanische Gärten.


Rudolf Jacob Camerer [Camerarius] (1665-1721), „Hortus Medicus e1588 Rudolf Jacob Camerer [Camerarius] (1665-1721) „Hortus Medicus et Philosophicus“ erscheint


Weitere: Botanischer Garten Gießen Der Mediziner und Botaniker Ludwig Jungermann (1572-1653) legte den hortus medicus auf einer Fläche von zunächst 1200 Quadratmetern
Botanischer Garten Halle Er wurde als Hortus Medicus (Arzneigarten) der hallischen Universität (gegründet 1694) angelegt. Auf dem Gelände des Botanischen Gartens
Botanischer Garten der Goethe-Universität Frankfurt am Main Dr. Johann Christian Senckenberg stellt die Universität Frankfurt jetzt ihren neuen Senckenbergischen Heilpflanzengarten vor. Im Wissen um die Heilkräfte der Natur hatte der populäre Mediziner, Ideengeber der Bildung und Wissenschaft im Jahr 1768 einen Heilpflanzenareal im Botanischen Garten der Universität angelegt, der zur Aus- und Fortbildung von Ärzten, Apothekern, Chirurgen und Hebammen diente. gleichfalls gestifteten Bürgerhospitals ein Gelände zur Anzucht von medizinischen Heilpflanzen (einen Hortus Medicus) herrichten zu lassen
Botanischer Garten Jena besser erkundigung nehmen“, der im Jahre 1586 als „Hortus Medicus“ mit Medizinpflanzen angelegt und später als „Hortus Botanicus“ eröffnet wurde
Caspar Commelin,

Jan Commelin

Heimatstadt Amsterdam zurück. Peter Hotton vermittelt ihn an Frederik Ruysch durch den er 1696 Botaniker am Hortus Medicus von Amsterdam wurde. etc.

Botanischer Garten Münster

, 1803: Als dem praktischen Arzt Franz Wernekinck, Mitglied der Medizinischen Fakultät, 1803 die Gründung des Botanischen Gartens übertragen wurde, bot sich ihm alles andere als der Anblick unberührter Natur: Das spätere Areal des Botanischen Gartens zierte ein spätbarocker Residenzgarten à la Versailles oder, wer es westfälisch mag, die heutige (neobarocke) Venusinsel von Schloss Nordkirchen. Kieswege also, die von getrim Daten:

  • 1580 Leipzig
  • 1586 Jena
  • 1609 Gießen
  • 1638 Amsterdam - [WIKI NL]
  • 1692 Helmstedt
  • 1694 Halle
  • 1768 Frankfurt a.M.
  • 1803 Münster
  • England

Die benötigte Fläche bei den historischen Anlagen variiert zwischen 1.200m² und 5.000m²

Arzneipflanzen im "Hortus medicus"

Arzneipflanzen im "Hortus medicus"
Als Name (deutsch) Name (latn.) Abbildung Inhaltsstoffe Anwendung bei
Tee,
Öl, etc.
Echte Kamille Matricaria chamomilla
Matricaria recutita
  Kamille Inhaltsstoffe Erkältungskrankeiten
Tee Zitronenmelisse Melissa officinalis   Inhaltsstoffe Zitronenmelisse Nervenberuhigung. Schlafförderung
p1 Knoblauch Allium sativum   Inhaltsstoffe Knoblauch p6
p1 Buchweizen Fagopyrum esculentum   p5 p6
Tinktur, Blüten in Alkohol Arnika Arnica montana   p5 äußerlich bei Blutergüssen, Quetschungen, schlecht heilenden Wunden, Gelenkbeschwerden. Innerliche Anwendung sollte unterbleiben.
p1 Stechender Mäusedorn Ruscus aculeatus   p5 p6
p1 Artischocke Cynara scolymus   p5 p6
p1 Pfefferminze Mentha x piperita   p5 p6
p1 Gartenkürbis Cucurbita pepo   p5 p6
p1 Echter Thymian Thymus vulgaris   p5 p6
p1 Echter Hopfen Humulus lupulus   p5 p6
p1 Gewöhnliche
Rosskastanie
[2]
Aesculus hippocastanum   p5 p6
p1 Fenchel[3] Foeniculum vulgare   p5 p6
p1 Weißdorn Crataegus spec.   p5 p6
p1 Spitzwegerich Plantago lanceolata   p5 p6
p1 Huflattich Tussilago farfara   p5 p6
p1 Echtes Johanniskraut Hypericum perforatum   p5 p6
Tee Große Brennnessel Urtica dioica   p5 Tee entwässert,entschlackt, blutbildend, blutreinigend, vorbeugend gegen Rheuma wird häufig mit Zinnkraut gemischt
p1 Acker-Schachtelhalm Equisetum arvense   p5 p6
Tee Salbei Salvia spec.   p5 Entzündungen in Hals und Rachen, Zahnfleischentzündung, kalter Tee gegen Schweiß- und Nachtschweiß
p1 Königskerze Verbascum spec.   p5 p6
p1 Rosmarin Rosmarinus officinalis   p5 p6
p1 Thymian Thymus officinalis   p5 p6
p1 Mistel Viscum album   p5 Misteltherapie, blutdrucksenkend. kalt ansetzen
p1 Gemeine Schafgarbe Achillea millefolium   p5 p6
p1 Lein Linum usitatissimum   p5 p6
Tee, Tinktur Baldrian Valeriana   p5 nervöse Schlafströtungen, gegen Unruhe, Erregungszustände
p1 Salbei Salvia officinalis   p5 p6
p1 Tausendgüldenkraut Centaurium erythraea   p5 p6
p1 Zitronenmelisse Melissa officinalis   p5 p6
p1 Duftveilchen Viola odorata   p5 p6
p1 Echter Lavendel Lavandula angustifolia   p5 p6
Tee Ringelblume Calendula officinalis   p5 Tee gegen innerliche Entzündungen, äußerlich bei Blutergüssen, Muskelzerrungen, Pilzerkrankungen
Tee Bärentraubenblätter Arctostaphylos uva-ursi   Echte Bärentraube Inhaltsstoffe Bärentraube hilft nachweislich bei leichten Harnwegsinfektionen.Ist nicht harntreibend


Von Rosenhonig
Von den Rosen wirdt auch ein Honig gemacht also: Nimm Rosen die noch nicht gantz aussgeschloffen seyn/ von denen schneide das/ unnd wann du der Blumen ein Pfundt hast/ so geuss darüber geläutert Honig drey Pfundt/ stelle es an die Sonne/ so man die Rosen zerhacket/ (oder in einem Steinen Mörser wol zu dünnem Muss zerstosset/) kompt die Krafft am besten darauss.

(Etliche lassen es ein wenig mit einander sieden/ biss dass der Honig rohtfarb wirdt/ unnd dieses ist MEL ROSATUM NON COLATUM.)

Man kan jhn auch also bereyten: NimmRosenknöpff wie zuvor vermeldet/ ein halb Pfundt/ zerstoss/ siede sie in einer kleiner Mass Regenwasser/ trucke es starck auss/ zu der Brüe thue saubern Rosensafft bey vier Untz/ geläuterts Honig zwey Pfundt/ lass gemachsam zu einer rechten Dick sieden: Dieser ist kräfftiger dann der vorige.

(Etliche damit sie jhn kräfftiger machen/ nemmen sie dess Saffts/ vielmehr dann dess Honigs/ und siedens zu rechter Dicke. Etliche nemmen dess Saffts ein Pfundt/ und zehen Pfund geläuterten Honigs/ und wann es im besten Sudt ist/ vermischen sie vier Pfundt frische Rosenblätter darunder/ und lassens also wol erwallen/ biss die wässerige Feuchte allerdings eyngesotten/ seihen es dann durch. Andere Safft von Blätter jedes anderthalb theil/ zu drey theil Honig/ Aber der beste ist der von Rosensafft bereitet wirdt.)

Dieser Rosenhonig hat ein gelind zusammenziehende Krafft/ kühlet ziemblich/ ist gut wieder die Flüss so von dem Haupt in den Mundt fallen. Wirdt nützlich gebrauchet wieder die Mundfäule/ Breune und andere Versehrung dess Mundts.

Er zertreibet die faule Feuchtigkeit dess Magens/ so von übriger Gallen entstehet/ und lindert auch den Bauch.

Uber das wirdt auch der Rosenhonig gebraucht zu den eusserlichen Schäden unnd Wunden/ dieselbige zu reynigen unnd zu säubern.

Wider die Mundtfäule oder hitzige Geschwär dess Mundts: nimm Wegrich/ Rosen und Taschelkrautwasser jedes ii.Untz/ Rosenhonig/ Maulbeersafft jedes ein Untz/ vermische sie mit einander/ unnd spüle den Mundt darmit.

Wider das Halssschwellen: nim breyt Wegrichwasser und Wein jedes vier Untz/ gebranten Alon ein halb quint. Rosenhonig/ Maulbeersafft jedes ein Untz. Lass ein wenig sieden/ unnd gurgel dich offt darmit. Also auch wann der Halss verschleimet wer/ man nehmen ein Gerstenwasser/ solches mit Rosenhonig vermischen/ unnd wie ein Gurgelwasser gebrauchen.

(In etlichen Apothecken zu Stärckung und Reinigung dess Magens/ bereiten sie jhn also: nemen dess Rosenhonigs fünff Pfundt/ dess besten verschaumpten Honig zwey Pfundt/ unnd Zucker ein Pfundt/ kochen es wie gebräuchig/ nemen MEL ROSACEUM SACCHARINUM.


Literatur:

  • Hager, Hermann, von Hermann Hager (Autor), W. Blaschek (Autor), Rudolf Hänsel (Autor), K. Keller (Autor): Bd.3 : Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis Drogen L-Z: 3 (Gebundene Ausgabe). In: Hager, Hermann (Hrsg.): Bd.3 : Drogen L-Z: 3 (Gebundene Ausgabe). 5. Auflage. Band 3 : Drogen L-Z: 3 (Gebundene Ausgabe). Springer, Berlin (1998), ISBN 3540616195 - 978-3540616191(?!), S. 456 ff.
 
Titelseite des Neuw Vollkommentlich Kreuterbuch, Ausgabe von 1625

Pharmazentralnummern (PZN) 1792279 = 250 ml = ca. 7,00 € 2274718 = 1 Liter = ca. 20,00 € · Chemische Charakterisierung: CAS-Nr. Bezeichnung 84775-60-0 Honig · Identifikationsnummer(n) · EINECS-Nummer: 2838884 · zusätzliche Hinweise Zolltarif-Nr.: 0409 00 00 · Chemische Charakterisierung · Beschreibung: Bienenhonig oder Honigzubereitung mit Wasser und geringen Mengen etherischem Öl.

Rosenhonig PrüfvorschriftG 160

G 160 Mel rosatum; Rosenhonig
1. Herstelldaten
1.1. Zusammensetzung Honig (DAB) 90,0 Teile Glycerol 85% (Ph.Eur.) 10,0 Teile Rosenöl, synth. 0,005 Teile
Das Rosenöl wird unter leichtem Erwärmen im Gemisch aus Honig und Glycerol 85% gelöst.
2. Qualitätsdaten
2.1. Eigenschaften
2.1.1. Aussehen Gelbe bis braune Flüssigkeit.
2.1.2. Geruch / Geschmack Geruch nach Rosenöl und würziger, schwach adstringierender Geschmack.
2.2. Identität Die Substanz muss den Eigenschaften entsprechen.
2.3. Reinheit
2.3.1. Relative Dichte 1,320 bis 1,460
2.3.2. Brechungsindex 1,480 bis 1,500
2.3.3. pH-Wert 4 bis 5 (10%-ige wässrige Lösung)
2.3.4. Trockenrückstand Mindestens 70,0 %
3. Hinweis Sofern keine Angaben gemacht werden, erfolgen die Prüfungen nach den Methoden des jeweils gültigen Arzneibuchs.

Literatur EB 6



1 Th. mittelfein zerschnittene Rosenblätter wird mit 5 Th. verdünntem Weingeist 24 Stunden in einem verschlossenen Gefässe, unter bisweiligem Umschütteln bei 15-20° stehen gelassen; die abgepresste und filtrirte Flüssigkeit dampft man mit 9 Th. gereinigtem Honig und 1 Th. Glycerin bis auf 10 Th. ein.

Rosenhonig (mel rosatum) wurde in der Volksmedizin zur Behandlung von Aphthen eingesetzt und sogar mit Borax vermischt. Folgende Gefahren sind damit verbunden:

Statt des gewöhnlichen Honigs bedient man sich zu Gurgelwassern und Pinselsäften oft auch des Rosenhonigs (Mel rosatum). Derselbe wird so bereitet: Man nehme ein Viertelpfund frische, oder vier bis sechs Lot getrocknete Rosenblätter, übergieße sie mit einem halben Quart kochenden Wasser; nachdem sie die Nacht über eingeweicht gestanden, drückt man die Flüssigkeit durch ein Tuch, löset darin zwei Pfund Honig auf, kocht Alles auf, schäumt es, seiht es durch und dampft die Flüssigkeit bis zur Sirupsdicke ab. Mit Borax und Rosenhonig werden als Volksmittel die Mundschwämmchen der Kinder gepinselt. (s. Borax)

 
Giftig

Borax kann bei Haut- oder Augenkontakt sowie beim Einatmen des feinen Pulvers Entzündungen hervorrufen. Bei Verschlucken kann es zu Reizungen des Magen-Darm-Trakts kommen; größere Mengen wirken tödlich. (R- und S-Sätze: R: 60​‐​61, S: 53​‐​45[4].

Die CAS-Nummer des wasserfreien Natriumtetraborat ist 1330-43-4, die des Pentahydrats 1332-28-1 und die von Borax (Natriumtetraborat-Decahydrat) 1303-96-4. VORSICHT keinesfalls nachmachen. Medizinhistorisches Thema.


It-Wiki: Il miele rosato è un prodotto terapeutico a base di miele depurato ed estratto di rosa con qualità emollienti ed astringenti. Viene impiegato soprattutto per i bambini molto piccoli nel periodo della dentizione per alleviare i dolori ed aiutare la fuoriuscita dei denti da latte.

Il miele utilizzato è depurato in quanto, finché il bambino non raggiunge i 12 mesi di età non possiede un particolare enzima adatto a metabolizzare una tossina spesso presente nel miele. Tale tossina è stata indicata come una delle possibili cause di SIDS (morte in culla improvvisa).[5][6]
Botulismustheorie
Hier wird die Auffassung vertreten, dass eine Ursache für den plötzlichen Kindstod der Krankheitserreger Clostridium botulinum sei, der z.B. in verunreinigtem Honig vorkommen kann. C. botulinum bildet ein lähmendes Gift, das Botulinumtoxin, das das Krankheitsbild des Botulismus verursacht. Nach dieser Theorie sei die Dosis, welche davon im Honig vorhanden ist, für Erwachsene völlig harmlos. Beim Säugling jedoch sei die Darmflora noch nicht ausgereift und biete dem Bakterium eine Umgebung für die Vermehrung und Toxinbildung. Das Toxin gelange in den Blutkreislauf und bewirke eine Atemlähmung. Tatsächlich konnte in einer Serie von Autopsiefällen C. botulinum bei 4,3 % der 211 am plötzlichen Kindstod verstorbenen Kinder nachgewiesen werden.[7] Einer deutschen Forschungsgruppe gelang der Nachweis von Botulinumtoxin bei 9 von 75 Autopsiefällen (davon 57 am plötzlichen Kindstod verstorbene Kinder).[8]

Note

  1. http://www.klostermedizin.de/html/krauterbuch-kompilationen.html
  2. [http://www.uni-wuerzburg.de/sonstiges/meldungen/single/artikel/rosskastan/ Rosskastanie ist Arzneipflanze des Jahres 2008]. Meldung der Universität Würzburg, 21. November 2007
  3. Fenchel: Arzneipflanze des Jahres 2009. Meldung im Informationsdienst Wissenschaft, 23. Dezember 2008.
  4. name="BGIA GESTIS"
  5. B Griglio, G. Galvagno, G. Sattanino, M. Rossignoli, C. Musella - Il botulismo infantile: il ruolo del miele
  6. Mieli d'Italia - Miele e botulismo
  7. Arnon SS et al.:Intestinal infection and toxin production by Clostridium botulinum as one cause of sudden infant death syndrome. Lancet. 1978 Jun 17;1(8077):1273-7. PMID 78045
  8. Bohnel H et al.:Is there a link between infant botulism and sudden infant death? Bacteriological results obtained in central Germany. Eur J Pediatr. 2001;160(10):623-8. PMID 11686509

Siehe auch

Quellen


Weitere Quellen

Hortus medicus Sendung MDR

Literatur

  • Johann Andreas Stisser: Botanica curiosa, oder nützliche Anmerckungen, wie einige frembde Kräuter und Blumen in seinem anno 1692 zu Helmstedt angelegten medicinischen Garten bißhero cultiviret und fortgebracht worden.- [Mikrofilm-Ausg., Master]. - Helmstedt : Hamm, [ca. 1708].