New Yorker Hafen

Hafen in den Vereinigten Staaten
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Der Hafen von New York, auf engl. New York Harbor, an der Ostküste der USA gelegen, umfasst die Gesamtheit der sieben größeren derzeit genutzten und einiger historischer Hafenanlagen und die Gesamtheit des Naturhafens an der Mündung des Hudson in den Atlantik. Der Begriff beschreibt also geografisch einen Ort und ist keine einzelne Institution. Allerdings wird er im alltäglichen Sprachgebrauch oft auch nur für die Anlagen der gemeinsamen Behörde der beiden US-Nachbarstaaten, der Port Authority of New York and New Jersey (PANYNJ) verwendet. Diese ist jedoch nicht für alle den Hafenraum betreffenden Aspekte zuständig. Nach dem Güterumschlag ist er als Ganzes der drittgößte Hafen der USA und der größte nach seiner Fläche. Er dient sowohl als internationaler Tiefsee- wie auch als Binnenhafen für Teile der USA und Kanadas.

Ein Werbefoto, das aber gut die wirkliche Bedeutung des Hafens heute zeigt: ein Containerschiff vor der Governors-Insel
Eines der alten Hafenbecken in Brooklyn, Red Hook
Der A.P. Moller-Container-Terminal im Port Elizabeth, Newark, NJ
Satellitenbild der Region

New Yorks heutige wirtschaftliche Bedeutung hängt mit seiner Nutzung für den Warenumschlag und den Personentransport zusammen. Außerdem ist New York ein Hauptort der Einwanderung in die Vereinigten Staaaten. Millionen von Einwanderern kamen auf Schiffen hierher und passierten seine Anlagen, von denen Ellis Island eine relativ neue ist. Nach der früher bedeutenderen Einwanderung dominiert heute der Tourismus die Personenschifffahrt in New York City.

Bei der Einfahrt nach New York durchquert man von der Lower New York Bay kommend die Narrows unter der Verrazano–Narrows-Brücke (1964) hindurch ins Hauptbecken der Upper New York Bay mit den beiden bekanntesten Inseln New Yorks (nach Manhattan selbst; Ellis und Liberty Island mit der der Freiheitsstatue) hin zu den verschiedenen Ankerplätzen. Historisch ist das Gewässer aus verschiedenen Gründen als gefährlich bekannt. Vor allem der Nebel und die je nach Windrichtung in den fast rechtwinkligen Trichter der Lower Bay auflaufenden Sturmfluten sind gefürchtet. Der Hudson Canyon, ein voreiszeitliches unterseeisches Delta, gilt als Schiffsfriedhof.

Einzelne Anlagen

Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe privater Landeanlagen.

Gewässer, Unterteilungen

 
1. Hudson River, 2. East River, 3. Long Island Sound, 4. Newark Bay, 5. Upper New York Bay, 6. Lower New York Bay, 7. Jamaica Bay, 8. Atlantik
 
Details südöstlich von Manhattan: Red Hook, Governors Island, Corlaer´s Hook, Karte von 1766

Neben dem Hudson River münden hier der Shrewsbury River, Hackensack River, Passaic River, Elizabeth River, Rahway River und Raritan River. Aus dem Bundesstaat New York sind dies der Bronx River, Coney Island Creek, Fresh Kills, Gowanus Canal (ältere Bezeichnung Gowanus Creek), Hook Creek, Hutchinson River, Luyster Creek, Main Creek und der Newtown Creek.

Die größeren Gewässer (-Abschnitte) im Hafen von New York sind weiter:

The Narrows

 
Staten Island links, Brooklyn rechts, verbunden durch die "Verrazano" (PD-Foto der NYSGIS)

Die Narrows sind die Grenzzone zwischen Upper und Lower New York Bay und trennen zumindest optisch das Meer vom Binnengewässer. Bei der Fertigstellung 1964 löste die darüber gewölbte Verrazano–Brücke das Golden Gate in LA als längste Hängebrücke der Welt ab. Im Jahre 1981 verlor sie selbst diesen Titel wieder an die Humber-Brücke in Großbritannien. Mittig hat sie eine Durchfahrtshöhe von 66,2 m (217 ft). Auf der Brooklyn-Seite nimmt sie den Verkehr vom Belt Parkway und den Brooklyn-Queens Expressway auf und auf der Seite von Staten Island den vom Staten Island Expressway.

Upper New York Bay

Die Upper New York Bay wird auch Upper New York Harbor oder the Upper Bay genannt und bildet den eigentlichen Naturhafen. Sie liegt im Sinne der Fließrichtung des Hudson höher und ist der innere, nördliche Teil des natürlichen Hafens von New York. Seine äußeren Grenze sind seewärts die Narrows, Manhattan im Norden, Brooklyn im Osten. Staten Island und New Jersey umgeben die Bucht im Westen. Durch die Narrows sind hier liegende Schiffe zwar noch einer Tide und Brackwasser ausgesetzt aber bereits weitgehend vor dem Unwetter des Nordatlantiks geschützt.

 
Leuchtturm unterhalb der George-Washington–Brücke

Leuchttürme und Lichtsignale

Am Hudson:

  • Jeffreys Hook Lighthouse am Jeffries Point in Manhattan (Little red lighthouse; siehe Abbi.)
  • 1884 Lighthouse at Sleepy Hollow
  • Stony Point Lighthouse in Rockland County.
  • Esopus Meadows Lighthouse
  • Rondout Lighthouse
  • Saugerties Lighthouse
  • Hudson-Athens Lighthouse

An der Küste von New Jersey:

 
Ambrose Feuer

Auf New Yorker Seite:

Lokale und nationale Verkehrsanbindungen

 
Der Army-Terminal, Brooklyn, 57. Straße

Binnenhafen

Mit dem Bau des Eriekanals entstand zwischen 1789 und 1825 eine günstige Warentransportverbindung zwischen Eriesee, Hudson und New York (dem Atlantikhafen). Er ist 584 km lang, 12 Meter breit und 1,20 Meter tief. Er diente der Erschließung und Besiedlung der Gebiete um die Großen Seen.

Bahn und Straßen

Traditionell bieten Eisenbahnen seit der Mitte des 19. Jahrhunderts für die gesamte Ostküste sehr gute Hafenanschlüsse insbesondere entlang der Ostküste und hin zu den Großen Seen.

Durch den Containerumschlag spielt vermehrt auch der Straßenverkehr eine wichtige Rolle für den Handel mit dem Binnenland.

Fähren und Wassertaxen

Das kostenfreie öffentliche Fährensystem in New York verbindet Uptown und Downtown und bietet Fahrten nach Staten Island, Brooklyn, Queens, in die Bronx und nach New Jersey. Die Hauptverbindung, The Staten Island Ferry fährt bereits seit 1905. Auf der heute 25-minütigen Fahrt sieht man auch auf die Freiheitsstatue und Lower Manhattan.

Ähnlich Taxen funktionieren NY Waterway (Anlegestellen in Manhattan und New Jersey und bei den Baseballstadien) und New York Water Taxi (Anlegestellen in Downtown Manhattan und Brooklyn, an der West 23rd Street und bei Circle Line an der West 42nd Street).

Einige ehemalige Piers sind inzwischen Flugdecks für Hubschrauber-Zubringerdienste.

Besondere Ereignisse, Jahrestage

 
George Washington (John Trumbull, 1780)
  • 27. August 1776: Im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg gewinnen die Briten gegen die Truppen der Kolonisten unter George Washington in der Schlacht von Long Island (im heutigen Prospect Park (Brooklyn, New York) und besetzen danach New York City. Das Hauptquartier der bitischen Truppen mit fast 500 Schiffe und 32.000 Mann Besatzung lag auf Staten Island. Auf diesen Schiffen wurden danach zehn Tausend Kriegsgefangene bis zum Friedensschluss eingesperrt.
  • 30. Juni 1900: Brandkatastrophe im Hafen (auch: Hoboken Pier Fire), die Piers der "Norddeutschen Lloyd" in Hoboken, New Jersey, brannten und zerstörten dort liegende Schiffe, dabei ca. 125 bis 400 Tote (verschiedene Quellenangaben).
  • 15. Juni 1904: der Raddampfer General Slocum brennt bei einer Ausflugsfahrt einer deutschen Kirchengemeinde auf dem East River und sinkt. Bei der Katastrophe kamen 1.021 Personen ums Leben. Es war bis heute die größte zivile Schiffskatastrophe in den USA. Danach werden die Sicherheitsvorschriften für Schiffe verschärft.
  • 18. April 1912: Nach dem Untergang der Titanic erreichte die Carpathia mit 712 Geretten den Hafen von New York. Für die Titanic war der Hafen extra umgebaut worden.
 
Lafayette (Ex-Normandie) gekentert, 1942
  • 22. Februar 1942: Brand auf dem Truppentransporter USS Lafayette (Ex-Normandie)
  • 25. Juli 1956: Unterrgang der "Andrea Doria" an der Küste vor New York
  • 1969: Die Queen Elizabeth 2 kommt bei ihrer Jungernfahrt von Southampton her nach New York City (2. bis 6. Ma. 1969, Fahrtdauer 4 Tage, 16 Stdn, 35 Minuten.
  • 11. September 2001: Ungezählte New Yorker werden nach den Terroranschlägen auf das WTC über den Fluss evakuiert
  • 2004: Die R.M.S. Queen Mary 2 (QM2) das derzeit längste Passagierschiff der Welt, fährt 2004 erstmals auch nach NYC . Bei ihrem Entwurf musste die Höhe der Verrazano-Narrows-Brücke berücksichtigt werden. Sie ist das niedrigste Hindernis, das auf der Route SouthamptonNew York City passiert werden muss. Der Zwischenraum zwischen Schornstein und Brücke beträgt bei ihrer größten Annäherung zwei Meter.
  • 15. Oktober 2003: die Andrew J. Barber, eine Fähre der Staten Island Ferry, rammt in voller Fahrt im Fährhafen ein Arbeitsdock. Es gibt 10 Tote und sehr viele Verletzte.[1]
  • 15. Januar 2009: einem Passagierflugzeug gelang unmittelbar nach dem Start im Flughafen LaGuardia, NYC, eine Notwasserung auf dem Hudson (US-Airways-Flug 1549). Es gab keine Toten. Fähren, private Boote und Löschboote retten die Passagiere von den Flügeln des kaum beschädigten Airbus A320.

Film

  • Katja Esson (Regie): Tore zur Welt. Deutschland, 2005, 43 Min.

Siehe auch

Literatur

  • Jameson W. Doig: Empire on the Hudson. Columbia University Press, 2001 (engl.)
  • Innsbrucker Nachrichten vom 3. Juli 1900: Bericht über den Brand (vgl. Link zur Brandkatastrophe)
  • Paul C.Morris, William P.Quinn: Shipwrecks in New York Waters. Orleans, MA, 1983 (engl.)


  • Belege für Zitate, Quellen:
  1. St. Petersburg Times vom 16. Okt. 2003, auch online
  • Hildegard H. Swift: The Little Red Lighthouse and the Great Grey Bridge Illustrationen von Lynd Ward. 1942 (ISBN 0152045732 d. Auflage von 2003; engl., Bilderbuch)