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Im Schatten des Zweifels

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Film
Titel Im Schatten des Zweifels
Originaltitel Shadow of a Doubt
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 1943
Länge 108 Minuten
Stab
Regie Alfred Hitchcock
Drehbuch Thornton Wilder, Sally Benson, Alma Reville
Produktion Jack H. Skirball
für Universal Pictures
Musik Dimitri Tiomkin, Franz Lehár
Kamera Joseph A. Valentine
Schnitt Milton Carruth
Besetzung

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Im Schatten des Zweifels wurde 1943 von Alfred Hitchcock nach einer Geschichte von Gordon McDonell gedreht.

Handlung

Charlie Oakley, groß, gutaussehend und mit jeder Menge Bargeld, sucht Ruhe und Zuflucht bei der Familie seiner Schwester in der betulichen Kleinstadt Santa Rosa. Mit seiner Nichte Charlie teilt er nicht nur den Namen – beide fühlen sich seelisch verbunden. Die Freude der Familie über den Besuch des reichen Onkels aus der Großstadt bleibt ungetrübt, bis die junge Charlie von einem Polizeikommissar darüber aufgeklärt wird, dass entweder ihr Onkel oder ein anderer Mann ein gesuchter Witwenmörder ist.

Fortan nagen Zweifel an ihr, und sie versucht hinter das Geheimnis ihres Onkels zu kommen. Sie spioniert ihm nach und findet mehr und mehr Indizien. Schließlich stellt sie ihn zur Rede; er vertraut sich ihr an. Kurz danach verunglückt jedoch der andere Verdächtige auf der Flucht, so dass für die Polizei der Fall aufgeklärt ist. Charlie weiß jedoch von der Schuld ihres Onkels. Sie drängt ihn, Santa Rosa für immer zu verlassen. Er weigert sich und versucht durch fingierte Unfälle, seine Nichte zu ermorden. Zufälle retten ihr jeweils das Leben. Schließlich stellt sie ihm ein Ultimatum, und Charlie lenkt ein. Im Zug treffen die beiden ein letztes Mal zusammen. Charlie versucht abermals, seine Nichte zu ermorden. Es kommt zum Handgemenge, schließlich stürzt er selbst unter den Gegenzug. Er wird in Santa Rosa im Kreise der trauernden Familie beerdigt, sein Geheimnis bleibt bewahrt.

Hintergründe

Nicht nur für Alfred Hitchcock, der die Arbeit im Studio über alles liebte, sondern auch ganz allgemein für die damalige Filmarbeit sind ungewöhnlich viele Aufnahmen on location, also an einem realen, nicht im Studio gebauten Set gefilmt worden. Das hatte jedoch weniger praktische oder gar künstlerische Gründe, sondern war durch den Krieg bedingt. Ein staatliches Kriegskomitee bestimmte, wieviel Geld zum Bau von Filmsets ausgegeben werden durfte, und so sparte man, indem man sich in die Realität hinaus wagte.

Entgegen dem von Hitchcock gerne verbreiteten Mythos des Regisseurs, der sich beim Drehen langweile ("I hate shooting"), weil er das Werk längst im Kopfe vollendet habe, wurde auch dieser Film während der Dreharbeiten permanent umgeschrieben und verfeinert. Einen Großteil der Umschreibarbeit erledigte die Darstellerin der Mutter Emma (Patricia Collinge), die bereits Erfahrung mit dem Schreiben hatte und sich sehr gut in das bürgerliche Ambiente und in die Figuren des Films hineinversetzen konnte. Ihre Beteiligung am Script wird jedoch im Vor- oder Abspann nicht genannt.

Im Schatten des Zweifels wird nicht nur oft als Hitchcocks Lieblingsfilm bezeichnet, er gilt auch als sein persönlichstes Werk. Es gibt zahlreiche Parallelen zu Hitchcocks Leben, sei es der Name der Mutter, biografische Erlebnisse, die er in Dialogen einflocht, oder, so Spoto in seiner umfangreichen Hitchcockbiographie (s. Literaturhinweise), die Tatsache, dass man in den beiden Hauptfiguren (den beiden Charlies) die zwei verschiedenen Persönlichkeitsaspekte Hitchcocks wiederfindet.

Weiterhin befinden wir uns auf einem eher untypischen Hitchcockterrain: dem Familienleben. Agenten und abenteuerliche Verfolgungsjagden sucht man hier vergebens, Hitchcock konzentriert sich auf das Charakterstudium.

Der verwendete Walzer Lippen schweigen, 's flüstern Geigen aus Franz Lehárs Operette Die lustige Witwe wird im Film als Merry Widow-Walzer bezeichnet.

Cameo

Hitchcock sitzt im Zug nach Santa Rosa und spielt Karten. Er hat alle Pik-Karten in der Hand. Siehe auch Cameo-Auftritt.

Kritik

„Interessante, gut gespielte Kriminalstudie, der es nicht so sehr um die Jagd auf einen Gangster geht, sondern um die Konfrontation einer kleinstädtischen Bürgerfamilie mit dem Verbrechen. Ein Film ohne kriminalistische Spannung, der dem Zuschauer die Rolle des ironisch-distanzierten Beobachters zuweist.“

Lexikon des Internationalen Films

Literatur

  • Donald Spoto: The Art of Alfred Hitchcock. Hopkinson and Blake, New York 1976, ISBN 0-911974-21-0
  • Robert A. Harris, Michael S. Lasky, Hrsg. Joe Hembus: Alfred Hitchcock und seine Filme (OT: The Films of Alfred Hitchcock). Citadel-Filmbuch bei Goldmann, München 1976, ISBN 3-442-10201-4