Leopold Schoeller
Leopold Schoeller Vater: Arnold Schoeller (1747–1831) (* 1792 bei Euskirchen; † 18. Dezember 1884 in Düren) war ein deutscher Unternehmer und Gründer der Anker-Teppichfabrik. 1820 heiratete er Emilie Schoeller, die Tochter des Düsseldorfer Bürgermeisters. Aus dieser Ehe gingen sechs Söhne und eine Tochter hervor.
Leben und Werk
Schoeller wurde 1792 auf der Burg Schleiden (Kreis Euskirchen) geboren. Im Jahr 1800 zog er mit seinen Eltern nach Düren. Nach Abschluss seiner schulischen Ausbildung trat er als Lehrling in das elterliche Unternehmen ein. Mit Aufhebung der Kontinentalsperre ließ er sich 1813 in Amsterdam als Grossist für englische Tuche und Manufakturwaren nieder. Im Jahr 1815 kehrte Leopold Schoeller nach Düren zurück und begründete mit seinem Bruder Friedrich hier eine Tuchfabrik und mit einem dritten Bruder im Jahre 1820 ein solches Werk in Brünn.
1842 trennte Schoeller sich von seinem Bruder Friedrich und gründete mit seinen Söhnen in Düren die Tuchfabrik Schoeller u. Söhne, deren Fabrikate bald Weltruf und auf den großen internationalen Ausstellungen höchste Auszeichnungen erhielten. Zwölf Jahre später ging aus diesem Unternehmen die Teppichfabrik von Gebrüder Schoeller hervor. In Düren und Breslau gründete Schoeller Zuckerfabriken, in Düren auch eine Flachspinnerei.
Als Leopold 1867 seinem Sohn Philipp (gest. 1904) die Firmenleitung übertrug, war die Teppichfabrikation noch eng mit der Tuchfabrik verbunden. Dessen Sohn Philipp (1868–1932) wiederum war bereits 1894 in die Unternehmensführung eingetreten und 1902 persönlich haftendender Gesellschafter der Teppichfabrik geworden
Seit der Gründung der Rheinischen Eisenbahngesellschaft war Schoeller in deren Verwaltungsrat tätig. Seinem Einsatz wird zugeschrieben, dass Düren an die Eisenbahnlinie Köln-Aachen angeschlossen wurde. Auch politisch besaß Schoeller erheblichen Einfluss: 30 Jahre lang gehörte er dem Dürener Stadtrat an, lange war er Mitglied der Kreisversammlung und 1847 außerdem Abgeordneter des preußischen Landtags.
Als typischer Vertreter des fortschrittlichen Industriebürgertums engagierte sich Schoeller auch kirchlich und sozial: Er setzte sich für die evangelisch-reformierte Gemeinde in Düren ein und gründete 1828 die „Knaben-Familien-Schule“. 1832 stiftete er den Bauplatz für ein eigenes Gebäude. Aus dieser Bürgerschule ging später das Dürener Realgymnasium hervor, heute das Gymnasium am Wirteltor. Für seine Arbeiter richtete Schoeller außer einer Krankenkasse auch früh eine Invaliden- und Wöchnerinnen-Stiftung ein. 1856 wurde er zum preußischen Geheimen Kommerzienrat ernannt. Im hohen Alter von 92 Jahren starb Leopold Schoeller am 18. Dezember 1884 in Düren.
Abstammung
Zu den Dürener Namen, die Weltgeltung haben, gehört der der Familie Schoeller. Fast 600 Jahre lang lässt sich dieses Geschlecht urkundlich nachweisen. Vielleicht gehört gar ein Herr von Schoeller zu Loewenbrücken, den eine Urkunde des Jahres 1156 nennt, zur Familie der Dürener Schoellers. Die Mitglieder der einst adligen Familie ließen ihr „von“ nach der Reformation fallen und einige wandten sich im Schleidener Tal der Eifel mit bescheidenen Mitteln der Eisenerzeugung zu. Sämtliche heute in Düren lebenden Schoeller stammen von einem Eisengewerken Joeris Schoeller, der um 1550 lebte
Quelle
- Dürener Zeitung vom 11.1.1950
- Siehe auch Wikipedia Anker-Teppichboden
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Schoeller, Leopold |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Unternehmer und Gründer der Anker-Teppichfabrik |
| GEBURTSDATUM | 1792 |
| GEBURTSORT | bei Euskirchen |
| STERBEDATUM | 18. Dezember 1884 |
| STERBEORT | Düren |