Kerze

Wachsblock mit Docht
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Kerzen dienten früher, neben Fackeln, Öl- und Talglampen, als Lampen für die Lichterzeugung.

Ein saugfähgier, nicht schmelzbarer Docht, meist ein Faden aus Baumwolle, ist von niegrigschmelzendem Wachs umgeben. Als Wachs diente früher Bienenwachs, heute meist Paraffin mit einem Schmelzpunkt um 60° C, das aus der Erdölproduktion stammt.

Links eine brennende Kerze, rechts eine Schematik zu den Verbrennungszonen. In Zone 1 wird der Wachs verdampft und verbrannt. Da der Sauerstoff nicht genügend schnell hinein diffundiert, liegen die Temperaturen bei 800° bis 1000° C (Zone 2). Die bläuliche Farbe entsteht durch Strahlungsübergänge angeregter Moleküle. In Zone 3 verbrennen die Rückstände aus den unteren Zonen. Verglühende Rußteilchen geben der Kerze das helle Leuchten. Die Zone 4, die Flammenoberfläche, ist die aktivste Zone der Kerze. Die brennbaren Bestandteile aus dem Wachs finden genügend Sauerstoff für die vollständige Verbrennung und erzeugen hier Temperaturen von bis zu 1400° C.

Wird der Docht angezündet, schmilzt er das Wachs. Das Wachs verdampft und verbrennt. Durch die Kapillarwirkung des Dochts wird neues Wachs in die Flamme transportiert. Die Konvektion, d.i. das Aufsteigen der warmen Verbrennungsgase, versorgt die Flamme mit unverbrauchter Luft und gibt der Kerzenflamme die charakteristische langgestreckte Form. Wider Erwarten brennt eine Kerze auch in Schwerelosigkeit, mit kleiner kugelförmiger Flamme.

Die Verbrennungszonen einer Kerzenflamme zeigt die Abbildung rechts.

Kerzen werden heute noch in der Kirche oder bei Festen verwendet.


Siehe auch: Räucherkerze - Nebelkerze - Königskerze - Zündkerze