Mohammad Reza Pahlavi

Schah des Kaiserreichs Iran
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Mohammad Riza Pahlavi

Durch die erzwungene Abdankung seines Vaters, wird Mohammad Riza 1941 zum Sháh. Den Interessen der Weltmächte kann auch er sich nicht entziehen, insbesondere die strategische Bedeutung des Erdöls. Bei der radikalen Öffnung seines Landes, bei der er weder eine Opposition duldete (SAVAK), vernachläßigte er letztendlich die religösen Verhältnisse seines Landes, das zu seinem Sturz führte.

Die politischen und wirtschaftlichen Stationen Persiens unter Mohammad Riza Pahlavi:

  • 1942, 29.01.: Bündnisvertrag zwischen Großbritannien, Russland und Iran. Unter Artikel 5 wird festgelegt, dass spätestens 6 Monate nach Kriegsende, die Alliierten Truppen den Iran verlassen müssen.
  • 1943, 08.04.: Handelsabkommen, das den amerikanischen Zoll auf persische Teppiche und andere iranische Produkte gegen Konzessionen herabsetzte.
  • 1943, 09.09.: Iran erklärt den Achsenmächten den Krieg.
  • 1944, 26.07.: Sein Vater, Reza Schah stirbt in Johannesburg.
  • 1946, 01.03.: Britische Truppen verlassen den Iran.
  • 1946, 06.05.: Russische Truppen verlassen den Iran.
                       Nachkriegszeit
  • 1949, 04.02.: missglücktes Attentat auf den Schah an der Universität Teheran.
  • 1951,29.4.: Mossadegh (politischer Gegner seines Vaters) wird Ministerpräsident. Mossadegh führt am 01.05 die Verstaatlichung der Anglo-Persian-Oil-Co. durch.
  • 1952, 16.07.: Freiwilliger Rücktritt von Mossadegh aufgrund der Ölkrise. Der Sháh sieht sich aufgrund landesweiter Proteste gezwungen, ihn wieder einzusetzen.
  • 1953, 16.08.: Flucht des Schahs ins Ausland.
  • 19.08.: Mossadegh wird durch die Armee gestürzt (mit Hilfe der CIA u.a. Colonel H.N. Schwarzkopf - sein Sohn führte später die Allianz im 1. Irakkrieg an).
  • 1954, 28.10.: Neuer Vertrag mit der Anglo-Iranian-Oil-Co. Die beteiligten 17 Ölkonzerne gestehen die Hälfte des Gewinnanteils an Iran zu.
  • 1960, 14.09.: Gründung der OPEC (Iran, Irak, Kuwait, Saudi-Arabien, Venezuela). Anlas der Gründung waren die Preisdiktate der Mineralölkonzerne.
  • 1962: Einführung des Frauenwahlrechts, Landreform – Aufteilung der Krongüter unter landlose Bauern.
  • 1965: Khomeini wird vom Schah ins Exil in den Irak geschickt (Na´gaf).
  • 1967: Gesetz zum Schutz der Familie. Dieses Gesetz erschwerte die Scheidung für Männer und erleichterte sie für Frauen, gab Frauen die Möglichkeit, das Sorgerecht für Kinder auszuüben. 26.10.: An seinem 48. Geburtstag krönt sich der Schah zum Kaiser (Ehefrau Farah Dibah).

Hegemoniale Politik des Irans: Die Aufrüstung Irans zur größten Militärmacht der Region geschah zunächst mit US-Krediten, später sind bis zu 41.000 militärische und 20.000 zivile US-Berater im Iran.

  • 1968, 09.01.: Gründung der OAPEC – Organisation Arabischer Erdölexportländer.
  • 1969: Konflikt mit Irak um die Grenze und Schiff-Fahrt am Schatt al-Arab. Iran kündigt den Vertrag von 1937.
  • 1971: 2500 Jahr-Feier Irans. Endgültiger Abzug von britischen Truppen am Golf.

Militärische Besetzung der Tumb-Inseln, Vertreibung der arabischen Bevölkerung. Errichtung von Marinestützpunkten zur Sicherung der Öltransporte durch die Straße von Hormus.

  • 1973, 31.07.: Abkommen mit dem internationalen Erdölkonsortium. Die National-Iranian-Oil-Co. übernimmt alle Anlagen der Erdölwirtschaft in Staatsbesitz. 06. – 25.10. Jom-Kippur-Krieg. Daraufhin verhängen am 28.10. die sieben arabische Ölländer der OAPEC einen Lieferboykott.
  • 1975: Institutionalisierung eines Einparteiensystems. Abkommen mit Irak zur Regelung offener Grenzfragen.
  • 1977: Versorgungskrise. Die von Intellektuellen getragene Nationale Front fordert das Ende der Diktatur des Schahs.
  • 1978, 7/8.01.: Demonstrationen für Ayatollah Khomeini. 08.08.: Der Schah verspricht politische Freiheiten, freie Wahlen, Pressefreiheit. Schwere Unruhen sind die Folgen. 13.08.: Kriegsrecht in mehreren Städten. Konzession an die Schiiten: Rückkehr zum islamischen Kalender, Schließung der Spielkasinos, Politische Parteien werden wieder zugelassen. 07.09.: Generalstreik, die Streikwelle legt die Ölproduktion still. Kriegsrecht auf alle Städte ausgedehnt. 16.09.: Das schwerste Erdbeben der iranischen Gesichte fordert mindestens 25.000 Tote. 05.11.: Khomeini und die Nationale Front bilden in Paris die Iranisch-Islamische Nationalbewegung. 06.11.: Einsetzung einer Militärregierung.
  • 1979, 16.01.: Schah Reza Pahlevi verlässt den Iran. Zunächst hält er sich bis zum 15.12. in den USA auf, danach Kairo. Er stirbt dort am 27.07.1980.