China gehört zu den ältesten Zivilisationen bzw. Hoch-Kulturen der Menschheit,als Träger dieser Kultur und als dominierende Volksgruppe haben sich in der chinesischen Geschichte die Han-Chinesen etabliert. Schriftliche Aufzeichnungen reichen über 3500 Jahre zurück.
Für eine schematische zeitliche Übersicht siehe Zeittafel der chinesischen Geschichte.
Antike Geschichte
Ungefähr 8000 v. Chr. wurden in China Reis und Hirse angebaut und Keramik hergestellt. Frühe regionale Kulturen sind unter anderem die Yangshao-Kultur (ca. 5000 - 3000 v. Chr.), die Longshan-Kultur (ca. 3000 - 2000 v. Chr.) und die Liangzhu-Kultur (ca. 3300 - 2200 v. Chr.).
Vor etwa 4000 Jahren existierte die Xia-Dynastie, angeblich auf den Kaiser Yu zurückgehend. Abgelöst wurde sie von der Shang-Dynastie (ca. 1570 - 1045 v. Chr., auch Yin genannt). Aus dieser Zeit stammen die ersten Funde von Schrifterzeugnissen. In dieser Zeit wurde Bronze verarbeitet, Wälle wurden gebaut und es gab pferdebespannte Streitwagen. Funde legen nahe, dass es parallel weitere eigenständige Kulturen gab. Am bekanntesten sind die aus Gold, Bronze und Jade gefertigten Objekte, die bei Sanxingdui gefunden wurden. Noch zur Zeit der Xia-Dynastie (ab 1766 v. Chr.) entstand das Volk der späteren Hunnen: Kia, das 17. Mitglied dieses Herrscherhauses, wurde durch eine blutige Rebellion entthront und zog sich mit einer kleinen Schar in die nördlichen Gebiete zurück. (Es ist einzunehmen, daß sich Kia in die nachmalige Mandschurei zurückzog. Doch dessen Sohn Sunni zog schließlich mit 500 Männern in die Gebiete des Altai- und des Sajangebirges und begründete dort den bedeutenden Aschina-Klan. Dieses Volk nannte sich wohl selbst Hun, was das alttürkische Wort für "Mensch" oder "Volk" ist. Sie kämpften so tapfer gegen sämtliche Feinde, daß diese den Aschina-Klan mit einem Ehrennahmen bedachte, der schließlich zur eigenständigen Adels- und Volksbezeichnung wurde: Turuk = "die Tapferen"!
In der Zhou-Zeit (1045 - 221 v. Chr.) fand eine zunehmende Zentralisierung statt. Anfangs gab es etwa 170 kleine Königreiche, bei denen es nur lockeren Zusammenhalt gab. Man verstand sich aber schon als ein Volk, in Abgrenzung zu den 'Barbaren', den umliegenden Nomadenstämmen. Durch Kriege, Heirat und Diplomatie schlossen sich die Königreiche immer weiter zusammen. Am Ende der Zhou-Phase existierten nur noch sieben Königreiche. In jener Zeit wuchs die Bevölkerung stark durch verbesserte Anbaumethoden. Es wurden Waffen aus Eisen benutzt. Die Zhou-Zeit war die Blütezeit der großen Philosophen Chinas.
Einigung des Reiches
Eines der sieben Königreiche war das Reich Qin. Hier wurde eine effektive Verwaltung eingesetzt und eine äußerst restriktive Gesetzgebung regelte das Leben der Bauern. Durch Intrigen erreichte der Kaufmann Lü Buwei, dass der Prinz Zhuangxiang die Thronfolge erlangte. Dafür wurde Lü Buwei zum Kanzler ernannt.
Nach dem Tod des Prinzen wurde dessen Sohn Zhao Zheng neuer König. Er zeichnete sich durch besondere Brutalität aus. Es gab mehrere Attentatsversuche, die jedoch scheiterten. In mehreren Feldzügen unterwarf Zheng die anderen Reiche und führte dadurch 221 v. Chr. die Reichseinigung herbei. Er ließ sich als erster Kaiser krönen und nannte sich Qin Shi Huangdi - 'Erster Gottkaiser Qin'. In der Folge wurden eine Reihe von Reformen durchgeführt. So wurde das effektive Verwaltungssystem des Reiches Qin auf ganz China übertragen. Außerdem wurden Maße und Gewichte standardisiert. Durch seinen Minister Li Si wurde die Schrift vereinheitlicht.
Gegen die Nomadenstämme im Norden und Westen wurde in Zwangsarbeit die große chinesische Mauer durch die Verbindung bereits bestehender Mauern der sieben Reiche errichtet. Auch erste Kanäle für den Transport von Waren wurden gebaut.
210 v. Chr. starb Kaiser Qin. Er wurde in einer großen Anlange beigesetzt, eine Terrakottaarmee wurde als Grabbeigabe mitgegeben. Kurz nach seinem Tod kam es unter seinem Sohn zu Aufständen der Bauern.
Danach regierte über 400 Jahre lang die Han-Dynastie.
Kaiserzeit
Vgl. Zeittafel, ferner Song-Dynastie, Yuan-Dynastie
Das Volk in China war mit der Fremdherrschaft unzufrieden. Dies führte schließlich zu einer Bauernrevolte, durch die die Mongolen zurückgedrängt wurden. Die Ming-Dynastie übernahm 1368 die Herrschaft. China blühte auf. Kunst und Kunsthandwerk, insbesondere die Porzellan-Herstellung (Ming-Vasen) erreichten neue Höhen. Bücher wurden mit beweglichen Lettern gedruckt, lange vor Gutenberg.
Gründer der Dynastie war Zhu Yuanzhang (Hong Wu). Er legte - nicht zuletzt wohl aufgrund seiner bäuerlichen Abstammung - besonderen Wert auf die Landwirtschaft. Große Latifundien wurden vom Staat konfisziert, aufgeteilt und an Kleinbauern verpachtet. Private Sklaverei wurde verboten. Die Rolle des Kaisers wurde noch autokratischer. Fremde Kaufleute unterlagen den gleichen Restriktionen wie einheimische.
Während der Mongolenherrschaft hatte die Bevölkerung um 40 Prozent auf etwa 60 Millionen abgenommen. Zwei Jahrhunderte später hatte sie sich unter den Ming-Kaisern verdoppelt. Die Urbanisierung nahm zu. Große Städte wie Nanking und Peking trugen zum Wachstum des Handwerks bei.
Die Anfangszeit der Ming-Dynastie war eine Epoche besonderer seefahrerischer Leistungen unter Kaiser Zhu Di und seinem Admiral Zheng He, die China zur technologisch und nautisch führenden Seenation der Welt machten. Diese Entwicklung wurde jedoch Mitte des 15. Jahrhunderts gestoppt, der Bau großer Schiffe von mehr als drei Masten wurde mit dem Tod bedroht. Grund der Beschränkungen war die Absicht, die Piraterie zu bekämpfen und die Emigration zu verhindern.
Gleichwohl legten die Reisen Zheng Hes den Grundstein für die folgende Besiedlung Südostasiens durch Chinesen und für weiteren Handel über See. 1550 wurde das Seefahrtsverbot (Hai jin) wieder gelockert.
Republik
1911 kam es zum Sturz der letzten Kaiser-Dynastie [vgl. Pu Yi ] durch Sun Yatsen. Dieser rief am 1. Januar 1912 die Republik China aus. In der Folgezeit kam es zu diversen Aufständen, Warlords regierten Teile Chinas. Japan eroberte die Mandschurei und errichtete dort 1932 den Marionettenstaat Mandschuko. Später wurde auch das chinesische Kernland überfallen, der Krieg endete erst 1945. Der im Kampf gegen Japan ruhende Konflikt zwischen Kommunisten und Nationalisten flammte danach wieder auf. 1949 besiegten die Truppen Mao Zedongs endgültig die Kuomintang unter Chiang Kai-shek. Die Nationalisten flohen auf das erst kürzlich von Japan zurückgewonnene Taiwan (Insel), wo die Republik bis heute fortbesteht. Auf dem Festland dagegen wurde die Volksrepublik China gegründet.
Volksrepublik
Hundert-Blumen-Bewegung, Großer Sprung nach vorn, Kulturrevolution, Öffnung