Das MG 08 ist ein bekanntes deutsches Maschinengewehr, das im Ersten Weltkrieg verwendet wurde. Das MG 08 gibt es in vielen Varianten. Die bekannteste Variante ist das leichtere MG 08/15, auf das sich die Redewendung „nullachtfuffzehn“ zurückführen lässt.
MG 08 | |
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Allgemeine Information | |
Militärische Bezeichnung | MG 08 |
Entwickler/Hersteller | Waffenfabrik Loewe; Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken (DWM) |
Entwicklungsjahr | (ab 1885) speziell 1908 |
Waffenkategorie | MG |
Ausstattung | |
Gesamtlänge | 1190 mm |
Lauflänge | 721 mm |
Technische Daten | |
Kaliber | 7,92 x 57 mm (8 mm Mauser) |
Mögliche Magazinfüllungen | 250 Patronen |
Munitionszufuhr | Munitionsgurt aus Hanf oder Alu |
Kadenz | (Schloss 08) 500 Schuss/min (Schloss 16) 600 Schuss/min |
Anzahl Züge | 4 |
Drall | Rechtsdrall |
Ladeprinzip | Wassergekühlter Rückstoßlader |
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Geschichte und Modelle
Die Entwicklung ging vom Maxim-Konzept aus, welches 1885 von Hiram Maxim entwickelt wurde. Das erste Modell erhielt die Bezeichnung MG 01 und wurde zum MG 03 und schließlich hin zum MG 08 im Jahre 1908 weiterentwickelt, das in Berlin-Spandau hergestellt wurde.
Das MG 08 war wassergekühlt und auf einer Lafette montiert.
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges besaß Deutschland 4919 Stück des Typs.
Im Ersten Weltkrieg erwies sich das MG 08 wegen seines hohen Gewichts als nur bedingt für den Grabenkampf geeignet. Seine Stärken spielte es in gut ausgebauten Stellungen aus: Bei der Abwehr gegnerischer Angriffe zeigte es sehr schnell die enorme Leistungsfähigkeit von Maxims Konstruktion, auch unter widrigen Bedingungen. Es war aber zu schwer, um die eigene Infanterie auch im Angriff zu unterstützen. Weiterentwicklungen wurden notwendig: Die Zusätze /14, /15, /16, /17 und /18 geben die Modellvariante in Form ihres Erscheinungsjahres an. Zusätzlich stand „l“ für Luftkampf. Eine erste Modifikation erfolgte 1915, das daraus resultierende, leichtere MG 08/15 mit einer Masse von etwas über 14 kg verfügte über Zweibein, Schulterstütze und Pistolengriff. Für Sturmangriffe war aber auch dieses Modell zu schwer, so dass es hauptsächlich zur Verteidigung der Schützengräben diente. Der Einsatz von Maschinengewehren dieser Art war, zusammen mit Stacheldrahtverhauen, ursächlich für die Tode der meisten Soldaten des Ersten Weltkriegs. Die hohen Verlustziffern waren zum einen der hohen Kadenz der MGs zuzuschreiben, die den stürmenden Gegner in den meist zickzackartig angelegten Gräben leicht ins Kreuzfeuer nehmen konnten. Die Drahtverhaue und andere Hindernisse verlangsamten den Vorstoß der Angreifer. Sie blieben buchstäblich hängen und waren dann ein noch leichteres Ziel. Siehe auch: Grabenkrieg.
Gegen Kriegsende wurde das MG 08/15 zum luftgekühlten MG 08/18 weiterentwickelt. Dieses Modell war leicht genug für Sturmangriffe, aber wegen seiner späten Einführung diente es hauptsächlich nur noch zur Absicherung des deutschen Rückzugs.
Speziell für Jagdflugzeuge wurden die luftgekühlten lMG 08 und lMG 08/15 entwickelt. Maschinengewehre aus der Familie 08 kamen auch im Zweiten Weltkrieg vereinzelt zum Einsatz.
Von allen Varianten stellte die deutsche Kriegsindustrie mit fast 130.000 Exemplaren die meisten vom Typ 08/15 her. Maschinengewehre der Reihe 08 sind im Waffenmuseum in Suhl, im Militärhistorischen Museum zu Dresden und in zahlreichen zur Besichtigung freigegebenen Festungen und Museen Frankreichs – wie z. B. dem Mémorial de Verdun, der Citadelle de Verdun und im Musée de l'Artillerie in Draguignan – ausgestellt.
Technische Daten MG 08
Verschlussart | Kniegelenkverschluss | |
Anzahl der Züge | vier/rechts | |
Visier | offenes Schiebevisier | FlA-Visier |
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Gewicht mit Trommelhalter und Dampfschlauch ohne Kühlwasser und Munition |
20,5 kg | |
Kühlwassermenge | 4 l | |
Gewicht Schlitten | 40 kg | |
Gewicht Dreibein | 32,30 kg | |
Sicherheitsabstand in Schussrichtung | 5000 m | |
seitlicher Sicherheitsabstand | je 1000 m |